Headsets Ratgeber
Übersicht
- 1 Funktionsweise
- 2 Bauformen
- 3 Headsets für das Büro und Festnetztelefon
- 4 Headsets für den Einsatz am Computer
- 5 Headsets für Mobiltelefone
- 5.1 Kabelgebundene Smartphone-Headsets
- 5.2 Bluetooth-Headsets
- 5.3 Multipoint-Technologie
- 5.4 Autopairing
- 5.5 Bluetooth standardmäßig nur mono
- 5.6 Bluetooth-Headsets mit Stereosound
- 5.7 A2DP darf nicht fehlen
- 5.8 Nachteile von Bluetooth-Headsets
- 5.9 Bluetooth-Headset mit Rauschunterdrückung
- 5.10 Headsets mit Datenpuffer
- 6 Hersteller
- 7 Fazit
Das richtige Headset zu finden, ist fast noch schwieriger, als den Durchblick auf dem Markt der Smartphones zu behalten. Die Auswahl ist riesig, während gleichzeitig nur wenige technische Eckdaten existieren, an denen sich die Qualität bemessen lässt. Und wie ein Headset letztlich klingt, ist eine sehr subjektive Wahrnehmung.
Deshalb sind bei einem Headset für die Kaufentscheidung zunächst mal nicht die »inneren Werte« relevant, sondern eher äußere Eigenschaften:
- Welche Bauform bevorzugt man? (Ein oder zwei Kopfhörer? Mit oder ohne Bügel?)
- Will man eine drahtlose oder kabelgebundene Verbindung?
- Welchem vorrangigen Einsatzzweck dient das Headset? (Telefonieren? Gaming?)
Funktionsweise
Ein Headset besteht immer aus einem Kopfhörer und einem Mikrofon. Wenn es sich um die kabelgebundene Variante handelt, ist im Anschlusskabel oftmals ein Lautstärkeregler untergebracht.
Headsets sind meist mit Elektretmikrofonen ausgerüstet. Dabei handelt es sich um eine spezielle Bauform des Kondensatormikrofons, das man wegen seiner Klangeigenschaften und der kompakten Bauweise schätzt. Hochwertigere Geräte bieten häufig die Möglichkeit, das Mikrofon per Knopfdruck auszuschalten.
Headsets benötigen eine Stromversorgung. Bei den kabelgebundenen Modellen erfolgt die Einspeisung meist über das Kabel und kommt dann vom Laptop oder vom Akku des Smartphones. Die drahtlosen Modelle verwenden eigene Akkus.
Im Grunde genommen handelt es sich beim Headset um einen flexiblen Telefonhörer, der im Idealfall die Klangmöglichkeiten eines hochwertigen Stereokopfhörers bieten kann. Der Mehrwert des Headsets liegt also darin begründet, dass man seine Hände frei bewegen kann. Deshalb nutzt man die Geräte als praktische Sprecheinrichtung in Verbindung mit einem Telefon, Smartphone, PC oder Laptop.
Zur Popularität trägt sicherlich der günstige Anschaffungspreis bei. Einfache Headsets sind bereits ab rund 10 Euro erhältlich.
Bauformen
Es haben sich auf dem Markt drei verschiedene Bauformen durchgesetzt:
- binaurale Headsets (zwei Ohrmuscheln)
- monaurale Headsets (eine Ohrmuschel)
- In-Ear Headsets (Ohrstöpsel)
Binaurale Headsets
Binaurale Headsets ähneln klassischen Kopfhörern mit zwei Ohrmuscheln. Das Mikrofon ist an einem verstellbaren Bügel angebracht. Dank der zwei Hörer ist auch eine Tonwiedergabe in Stereo möglich.
Die beiden Ohrmuscheln können mehr oder weniger stark die kompletten Umgebungsgeräusche ausblenden, was seine Vor- und Nachteile mit sich bringt. Diese Art von Headset setzt man häufig für Telefonie am Computer oder Gaming am PC und an Konsolen ein. Der Kopfhörertyp ist auch aus professionellen Umgebungen wie einem Callcenter, der Flugfahrt oder dem Eventbereich bekannt.
Binaurale Headsets sind in einer massiven Ausführung mit Kopfbügel erhältlich, die sehr an die hochwertigen Stereokopfhörer aus dem Hi-Fi-Bereich erinnert. Die Hersteller haben aber auch speziell für den Bürobedarf leichte Headsets entwickelt, die wesentlich filigraner ausfallen. Teilweise nutzen sie statt eines klassischen Kopfbügels einen bequemeren Nackenbügel.
Monaurale Headsets
Monaurale Headsets verfügen entsprechend nur über eine Hörmuschel. Das Mikrofon ist ebenfalls an einem Bügel untergebracht. Diese Systeme haben den Nachteil, dass sie das Tonsignal nur in Monoqualität wiedergeben können.
Dennoch können monaurale Headsets auch Vorteile vorweisen. So ist man mit einer einzelnen Ohrmuschel in der Wahrnehmung der Umgebung weniger eingeschränkt. Man muss keinen lästigen Bügel tragen, der auf den Kopf drückt.
Aus diesen Gründen trifft man monaurale Headsets häufig im mobilen Bereich der Telefonie an. Sie gehören zu den bevorzugten Headsets, die man in Verbindung mit einem Handy oder Smartphone benutzt.
In-Ear Headsets
In-Ear Headsets bestehen aus kleinen Stöpseln, die man sich in den Gehörgang schiebt. Diese Headsets arbeiten immer mit Kabeln, weil in den kleinen Ohrstöpseln kein Platz für Funkempfänger vorhanden ist.
Die Geräte gibt es sowohl mit einem als auch zwei Stöpseln. Man benutzt sie häufig zusammen mit einem Mobiltelefon oder einem MP3-Player. Sie besitzen gute Klangqualitäten. Deshalb eignen sie sich sowohl zur Wiedergabe von Sprache als auch Musik.
Sie haben zudem den Vorzug, dass sie äußerlich auf den ersten Blick kaum wahrzunehmen sind. Vielen Nutzern ist diese Eigenschaft sehr wichtig. Zudem verrutschen sie nicht so leicht wie monaurale Headsets, wenn man sich beispielsweise beim Sport bewegt.
Headsets für das Büro und Festnetztelefon
Headsets dienen in Büroumgebungen häufig als bequeme Alternative zum Telefonhörer. Die Büro-Headsets sind in der Mehrzahl kabelgebunden. Eine drahtlose Verbindung über Bluetooth unterstützen nur die Schnurlostelefone der Oberklasse. Etwas häufiger trifft man die Lösung bei IP-Telefonie über Notebook oder PC an. Folgende Varianten sind erhältlich:
- kabelgebundene Headsets
- drahtlose Headsets mit Bluetooth-Basisstation
- GAP-Headsets
Headsets nicht mit allen Anschlüssen kompatibel
Bei den kabelgebundenen Headsets hat man mit der Problematik zu kämpfen, dass die Telefonhersteller unterschiedliche Anschlüsse benutzen. Das Headset muss also passend zu dem Telefon ausgerüstet sein.
Die Anschlüsse weichen vor allen Dingen hinsichtlich des verwendeten Steckertyps und der jeweiligen Steckerbelegung voneinander ab. Die meisten Geräte benutzen RJ-9- oder RJ-11-Stecker. Die Telefone haben zudem andersartige Widerstände verbaut. Solche elektrischen Parameter lassen sich nur anpassen, wenn das Headset für die Verwendung mit dem Telefonmodell vorgesehen ist.
Die Büro-Headsets unterscheiden sich darüber hinaus im Funktionsumfang. Manche Geräte übertragen lediglich das Gesprächssignal. Andere Apparate leiten auch das Rufsignal durch. Mit manchen Systemen ist es sogar möglich, einen Anruf direkt über Headset anzunehmen.
Drahtlose Headsets fürs Büro
Da es noch wenige reinrassige Bluetooth-Telefone im Festnetzbereich gibt, hat man sich stattdessen eine Art Zwischenlösung einfallen lassen. Zum Lieferumfang dieser Headsets gehört eine Bluetooth-Station dazu. Diese Basisstation schließt man per Kabel an das Telefon an. Sie sendet dann das Audiosignal über Funkstrecke an den Kopfhörer weiter.
Die Basisstation verfügt häufig über ein eigenes Display, an dem man notwendige Anpassungen vornimmt, damit Headset und Telefon kommunizieren können. Solche Basisstationen sind zusätzlich mit einer USB-Schnittstelle oder einem Klinkenstecker versehen, an den sich ein PC anschließen lässt, was den Funktionsumfang des Headsets automatisch vergrößert. So kann man es beispielsweise neben dem Telefonieren auch für Diktate einsetzen.
GAP-Headsets für DECT-Telefone
Die GAP-Headsets stellen eine Sonderform der Telefonheadsets dar. Für den Verbraucher ist die Namensgebung etwas verwirrend. Denn solche GAP-Headsets sind eigentlich für DECT-Festnetztelefone gedacht. Mal findet man die dazu passenden Headsets unter dem Begriff DECT-Headset, mal als GAP-Headset.
Der Nachteil der GAP-Headsets ist ganz klar, dass sie an das DECT-Format gebunden sind und keine weitere Nutzung zum Beispiel mit einem Handy möglich ist. Ihre Stärken spielen diese Geräte hingegen in der Reichweite aus.
Während sich Bluetooth-Headsets maximal zehn Meter vom Basisgerät entfernen dürfen, sind mit GAP-Headsets locker Entfernungen von 50 oder gar 150 Metern machbar. Man kann sich also wirklich frei bewegen beim Telefonieren und beispielsweise sein Büro verlassen, um während des Telefonats im Lager für den Kunden den aktuellen Bestand zu überprüfen.
Die Lautsprecher und Mikrofone an GAP-Headsets sind meist hochwertiger. Die Klangqualität ist dadurch deutlich besser als bei herkömmlichen Headsets. Die meisten dieser Headsets haben nur eine Ohrmuschel, da ihr vorrangiger Zweck das Telefonieren darstellt. In Einzelfällen sind sie auch in der Ausführung mit Kopfbügel oder Nackenbügel erhältlich.
Die heutigen Schnurlostelefone beherrschen durch die Bank den DECT-Standard. Wer noch ein älteres Gerät einsetzt, sollte jedoch vor dem Kauf eines GAP-Headsets überprüfen, ob das Telefon das GAP-Profil beherrscht. Denn manche akzeptieren lediglich eine einzige Basisstation – nämlich die eigene.
Headsets für den Einsatz am Computer
Bei Computer-Headsets sollte man zunächst klären, wofür man das Gerät in erster Linie verwenden möchte. Will man damit skypen oder nutzt man es zum Gaming? Im ersten Fall kommen auch leichtere, monaurale Sets infrage, die mit Bluetooth laufen. Für das Gaming am PC oder der Konsole empfehlen sich hingegen erstklassige Stereokopfhörer, die möglichst viele Umgebungsgeräusche ausblenden.
Gaming-Headsets bieten Spitzensound
Gaming-Headsets bieten exzellenten Dolby-Surround-Sound, was bei der heutigen Spielegeneration sehr wichtig ist. Denn diese Art von Headsets setzt man oftmals im Multiplayer-Modus oder auf LAN-Partys ein.
Dort ist es entscheidend, dass man einerseits mit allen Mitspielern kommunizieren kann. Außerdem ist die Soundauflösung moderner Spiele so gut, dass man Gegenspieler im Raum genau orten und selbst kleinste Geräusche wahrnehmen kann. Voraussetzung ist, dass das Headset diese Auflösung darstellen kann.
Verbindung über USB oder Klinke
Die einfachen PC-Headsets schließt man über Klinkenstecker an. Bei den den älteren Laptops und PCs nutzt man dazu in der Regel zwei Klinkenstecker, da Mikrofon und Lautsprecher jeweils einen eigenen Anschluss benötigen. Neuere Rechner begnügen sich mit einem Klinkenstecker, der beide Signale überträgt.
Die besser ausgestatteten Raumklang-Headsets stöpselt man entweder mit Klinkenstecker direkt in die Soundkarte ein oder schließt sie über die USB-Schnittstelle an. Bei der Soundkarten-Varianten sind es drei Klinkenstecker für die getrennten Signale von Frontlautsprechern, hinteren Lautsprechern und Bassbox.
Die USB-Modelle sind in der Regel etwas hochwertiger. Sie sind mit einer Digitalisierung bestückt, mit der sich die Sprachqualität und der Sound wie zum Beispiel das Bassempfinden verbessern lässt.
Headsets für Mobiltelefone
Headsets gab es bereits für die Handys früherer Tage. Damals herrschte aber noch ein Anschluss-Wirrwarr. Jeder Hersteller brachte seine eigenen Stecker heraus. Heutzutage sind die Anschlüsse weitestgehend standardisiert. Bei Mobiltelefonen benutzt man entweder den 3,5 mm starken Klinkenstecker oder Bluetooth.
Der Vorteil eines 3,5-mm-Klinkensteckers ist, dass man das Headset an einer Vielzahl von Endgeräten wie MP3-Player oder Notebook anschließen kann. Doch in diesem Bereich hat Bluetooth inzwischen mächtig aufgeholt.
Kabelgebundene Smartphone-Headsets
Die kabelgebundenen Headsets sind nach wie vor beliebt, was zum Teil am Preis liegen mag. In diesem Bereich findet man bereits ab 10 Euro vernünftige Geräte. Außerdem bieten sie brauchbare Musikqualität, was für viele Anwender ein wichtiges Kriterium ist.
In den kabelgebundenen Headsets sind meist ein paar Zusatzfunktionen integriert, welche das Telefonieren erleichtern. So besitzen die Geräte eine Taste für die Rufannahme und zum Auflegen. Auch ein Lautstärkeregler gehört zur Ausstattung dazu.
Beim Kauf sollte man allerdings auf die Länge des Kabels achtgeben. Das Kabel stellt ohnehin schon den entscheidenden Nachteil gegenüber einem drahtlosen Modell dar. Doch wenn es zusätzlich zu kurz ist, ärgert man sich gleich doppelt.
Das Kabel sollte deshalb eine Mindestlänge von 1,5 m haben. Ansonsten kann man nämlich kaum ein Mobilfunkgerät in der hinteren Hosentasche oder in einem Rucksack verstauen. Wenn man das Headset hingegen häufig am Notebook und PC einsetzt, dürfen es ruhig auch zwei oder drei Meter sein. Sonst ist man an seinen Sitzplatz quasi festgekettet.
Bluetooth-Headsets
Unter den nicht kabelgebundenen Headsets für Mobiltelefone hat sich die Bluetooth-Technologie durchgesetzt. Bluetooth ist die nach wie vor stabilste digitale Funkübertragungstechnik. Die Bluetooth-Headsets sind in der Regel ein paar Gramm schwerer, weil in ihnen mehr Technik verbaut ist. Man sollte beim Kauf vorrangig auf folgende Details achten:
- Sprachqualität
- Laufzeit im Stand-by-Modus
- Laufzeit im Sprechbetrieb
Multipoint-Technologie
Bluetooth-Headsets verfügen über einige praktische Zusatzfunktionen. Dazu gehört beispielsweise die Multipoint-Technologie. Darüber lässt sich das Headset parallel mit zwei oder mehreren weiteren Geräten verbinden.
So kann man zum Beispiel Musik vom MP3-Player hören. Wenn ein Anruf auf dem Handy eingeht, wechselt das Headset automatisch den Kanal. Man kann das Gespräch in Ruhe entgegennehmen, ohne von der Musik gestört zu werden.
Autopairing
Auch das Einrichten der Funkstrecke fällt heute dank der Autopairing-Funktion denkbar einfach. Früher musste man noch einen Suchmodus starten oder irgendwelche Sicherheitscodes eingeben. Heutige Bluetooth-Headsets sind mit NFC-Kurzstreckenfunk ausgestattet und melden sich damit selbstständig beim Smartphone an. Die Verbindung ist dadurch sofort aufgebaut.
Bluetooth standardmäßig nur mono
Dennoch können Bluetooth-Headsets für Musikfreunde problematisch sein. Vielfach sind sie nämlich nur monaural, also mit einer Ohrmuschel ausgestattet. Stereosound ist nicht möglich.
Außerdem sitzen diese Headsets nicht wirklich fest hinterm Ohr. Gerade im mobilen Einsatz kann sich dies störend auswirken, wenn die Hörmuschel dauernd verrutscht. Ein normales Bluetooth-Headset eignet sich also nicht zum Joggen oder im Fitnessstudio. Deshalb haben die Hersteller von Bluetooth-Headsets an Alternativen getüftelt, um den Komfort zu erhöhen:
- Bluetooth-Headsets mit Stereosound
- A2DP
- Rauschunterdrückung
- Datenpuffer
Bluetooth-Headsets mit Stereosound
Inzwischen sind Bluetooth-Headsets mit zwei Hörmuscheln und Kopf- oder Nackenbügel erhältlich. Der Empfänger für die Funkübertragung und der Akku sind dann entweder im Bügel oder in den Ohrmuscheln untergebracht. Die Headsets erreichen eine reine Sprechzeit von etwa 12 Stunden, was einen guten Wert darstellt. Solche Geräte sind auch für den Einsatz beim Sport geeignet.
Zum anderen sind im Handel Hybridgeräte erhältlich. Dabei hängt man sich einen Bluetooth-Empfänger um den Hals, der die Signale vom Handy auffängt. Als Headset benutzt man aber ein klassisches kabelgebundenes Gerät mit kurzem Kabel. Dabei kann es sich um unauffällige In-Ear-Stöpsel handeln oder um ein Bügel-Headset. Den Stecker stöpselt man in den Bluetooth-Empfänger am Hals.
A2DP darf nicht fehlen
Echtes Stereo-Feeling stellt sich jedoch nur ein, wenn ein Bluetooth-Headset das A2DP-Profil unterstützt. Denn Bluetooth überträgt das Audiosignal nun mal standardmäßig im Monoverfahren. Daran ändert sich auch nichts, wenn man zwei Ohrmuscheln übergestülpt hat. Die meisten heutigen Headsets beherrschen jedoch glücklicherweise A2DP.
Nachteile von Bluetooth-Headsets
Die Reichweite von Bluetooth ist begrenzt. Man geht zwar in der Theorie von rund zehn Meter Übertragungsweg aus. Doch in der Praxis können bereits Störungen auf sehr viel kürzeren Entfernungen von 40-50 cm auftreten. Dies macht sich Form von Aussetzern oder einem nervigen Hintergrundrauschen bemerkbar.
Bluetooth-Headset mit Rauschunterdrückung
Wer von einem Bluetooth-Headset eine ordentliche Klangqualität erwartet, muss mit einem höheren Anschaffungspreis rechnen. Die preiswerteren Geräte bieten eine akzeptable Spracherkennung, aber die Rauschunterdrückung ist hier mit Mängeln behaftet.
Die günstigeren Modelle verfügen zwar gleichfalls über irgendeine Art von Anti-Noise-System. Doch dabei handelt es sich meist nur um elektronische Filter, die einfach ein paar Frequenzbereiche komplett unterdrücken.
Je nach Stimmhöhe des Gesprächspartners kann dies unangenehme Folgen haben. Plötzlich verschluckt der Filter nämlich komplette Silben und Wörter, weil der andere Gesprächsteilnehmer vielleicht eine kieksige Stimme hat. Solch eine abgehackte Konversation ist wenig erfreulich.
Höherwertige Rauschunterdrückungssysteme arbeiten wesentlicher effizienter. Diese Bluetooth-Headsets sind beispielsweise mit mehreren Mikros ausgerüstet. Eines davon dient zur eigentlichen Sprachaufnahme, die anderen kontrollieren die Umgebungsgeräusche. So kann der Filter feststellen, welches Audiosignal wesentlich ist und welche Geräusche er als Störung zu interpretieren hat.
Diese Bluetooth-Headsets unterdrücken nicht nur bestimmte Geräuschquellen, sondern verstärken zusätzlich das Sprachsignal. Resultat ist eine klar verständliche Sprachübertragung.
Allerdings funktionieren diese Systeme deutlich besser mit konstanten Störquellen wie dem Rauschen einer viel befahrenen Straße oder einer Klimaanlage im Büro. Wenn sich ständig neue Störgeräusche darunter mischen, braucht das Headset eine gewisse Zeit, um diese Fehlerquellen zu identifizieren.
Headsets mit Datenpuffer
Hochwertige Bluetooth-Headsets bieten ein weiteres wichtiges Ausstattungsmerkmal. Sie verfügen über einen Datenpuffer, der Audiodaten zwischenspeichert und mit kleinem zeitlichen Versatz weitersendet. Dadurch beugen die Geräte Tonaussetzern vor. Im Alltag bedeutet dies eine wesentliche Verbesserung der Übertragungsqualität.
Es können allerdings Konflikte auftreten, wenn man das Smartphone häufig zum Anschauen von Videos und Streaming-Inhalten nutzt. Denn dann wirkt sich das Puffern der Daten negativ auf das Tonsignal des Films aus. Der Player spielt die Tonspur zeitversetzt zum Bild ab, was natürlich sehr stört.
Hersteller
Auf dem Markt der Headsets sind etliche Großkonzerne wie Sony, Samsung, Panasonic, Asus und Logitech vertreten, die die gesamte Elektronik- und Computerbranche dominieren. Doch bei den Headsets sind kleinere Firmen die eigentlichen Stars. Sie profitieren von einer jahrzehntelangen Erfahrung in der Fertigung hochwertiger Kopfhörer und Headsets. Dazu zählen:
- Plantronics
- Jabra
- Sennheiser
Plantronics
Plantronics ist einer der bekanntesten Hersteller von Bluetooth-Headsets. Das Unternehmen unterteilt sein Sortiment in verschiedene Modellreihen, die für unterschiedliche Qualität und Einsatzzwecke stehen.
Die Explorer- und Marque-Headsets sind günstige Einsteigermodelle. Sie legen den Schwerpunkt auf gute Sprachqualität für Telefonübertragungen. Die Modelle sind recht unscheinbar, was bei vielen Nutzern gut ankommt.
Wenn man nach Plantronics-Headsets sucht, die zusätzlich eine gute Musikqualität bieten, sollte man sich in der BackBeat-Modellreihe umschauen. Hier gibt es sowohl Bluetooth-Headsets als auch kabelgebundene Headsets. Letztere verfügen über einen überragenden Klang.
Das technische High End von Plantronics markieren die Reihen Discovery und Voyager. Sie sind mit Dreifachmikrofon und Rauschunterdrückung ausgestattet, die eine bestmögliche Telefonübertragung garantieren. Die Headsets kündigen eingehende Anrufe am Headset selbst an und lassen sich mittels Sprachsteuerung bedienen. Ein Spritzwasserschutz, der die Geräte für den Outdoor-Einsatz tauglich macht, rundet die qualitativ hochwertige Ausstattung ab.
Jabra
Jabra ist neben Plantronics der zweite Big Player auf dem Headset-Markt. Das Unternehmen fertigt bereits seit 1983 solche Geräte und führte 2000 als einer der ersten Hersteller ein Bluetooth-Headset ein. Diese marktbestimmende Position hat die Firma bis heute beibehalten.
Jabra hat etliche günstige Einsteigermodelle im Sortiment, die technisch bereits qualitativ gut ausgerüstet sind. So gehören Rauschunterdrückung und Sprachsignalverstärkung zur Standardausstattung dazu.
Die hochwertigeren Jabra-Headsets sind als MILSPEC-Hardware zertifiziert. Das bedeutet, dass sie vom US-Militär zugelassen sind, welches traditionell hohe Anforderungen an solche Headsets stellt.
Die Produkte von Jabra sind übersichtlich nach den hauptsächlichen Verwendungszwecken gruppiert. Es gibt Jabra-Lösungen für den Bürobedarf und solche für den mobilen Einsatz. Zum Beispiel bietet Jabra auch GAP-Headsets für Schnurlostelefone an, daneben auch Geräte mit USB-Anschluss für den PC.
Im mobilen Bereich offeriert Jabra sowohl reinrassige Bluetooth-Headsets als auch Hybride mit Stereokopfhörern und A2DP. Hier sollten Musikliebhaber insbesondere die Clipper-Modellreihe im Blick haben.
Sennheiser
Wenn man nach guten Headsets für den PC-Bereich sucht, landet man zwangsläufig bei der Marke Sennheiser. Man muss hinzufügen, dass Sennheiser auch mobile Headsets produziert, aber die Kernkompetenz liegt sicher im Bereich der hochwertigen Stereokopfhörer.
Das Traditionsunternehmen aus dem niedersächsischen Wedemark-Wennebostel ist seit über 60 Jahren auf dem Markt vertreten und hat mit der Produktion von Mikrofonen sowie Kopfhörern seinen Weltruf begründet. Es ist eine der Marken, zu denen Hi-Fi-Liebhaber und Profi-Musiker bevorzugt greifen.
Der Vorteil der Sennheiser-Headsets liegt unter anderem darin begründet, dass sie in allen Frequenzbereichen einen optimalen Klang liefern. Dies macht das Hören von Musik zum echten Genuss. Die Headsets sind also ideal zum Betrieb mit einem MP3-Player.
Doch die Geräte überzeugen auch als Multimedia-Produkte für die Internet-Telefonie oder als Gaming-Headset. Sie bieten große, bequeme Ohrpolster, ein störungsfreies Mikrofon, eine integrierte Lautstärkeregelung und eine Stummschaltungs-Funktion.
Einige der Sennheiser-Headsets kann man sogar zusammenklappen. Dadurch lassen sie sich selbst in einer Jackentasche verstauen.
Fazit
Bevor man sich ein Headset kauft, sollte man zunächst klären, wofür man das Gerät primär einsetzen möchte. Denn man wird kaum ein Gerät finden, das perfekt zum PC-Gaming passt und gleichzeitig ideal fürs mobile Telefonieren geeignet ist.
Wer ein mobiles Headset sucht, hat grundsätzlich die Wahl zwischen drahtlosem und kabelgebundenem Headset. Die kabelgebundenen Lösungen sind günstiger und bieten im direkten Vergleich einen besseren Sound. Speziell In-Ear Headsets haben den Vorteil, sehr unauffällig zu sein und auch robusteren Herausforderungen wie etwa Sport standzuhalten.
Die Bluetooth-Modelle kommen ohne lästiges Kabel aus. Wenn man aber eine akzeptable Sprach- und vor allen Dingen Musikqualität erreichen möchte, muss man schon ein paar Euro mehr auf den Tisch legen.
Ähnliches gilt für die Verwendung mit dem PC. Bluetooth ist auch hier möglich. Doch für mehr Qualität muss man einen Aufpreis zahlen. Grundsätzlich muss man sich beim PC-Headset hinterfragen: Will man mit dem Gerät telefonieren oder am Computer zocken? Für beide Einsatzbereiche gibt es auf dem Markt erstklassige Lösungen, die sich aber voneinander unterscheiden.