Eiweißpulver Ratgeber
Übersicht
Bei Sportlern im Krafttraining gehört Eiweißpulver zu den beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln. Viele positive Eigenschaften werden dem Proteinlieferanten in Pulverform dabei zugeschrieben. Es fördert den Aufbau der Muskeln und unterstützt außerdem beim Abnehmen. Oft wird Eiweißpulver als Universalgenie bezeichnet, doch was steckt wirklich dahinter? Was ist beim Kauf des beliebten Proteinsupplements zu beachten und welche Fragen tauchen noch auf, wenn es um den Nutzen von Eiweißpulver geht?
Eiweißpulver – Sorten im Überblick
Eiweißpulver ist bei Sportlern ein fester Bestandteil au dem Ernährungsplan. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Eiweißpulver liefert viele gute Nährwerte und eignet sich hervorragend als Ersatz für eine ausgewogene Mahlzeit, wenn es mal schnell gehen muss. Bekannt sind vor allem Whey und Casein. Doch mittlerweile gibt es auch andere Sorten. Zur Auswahl stehen außerdem:
- Egg-Protein
- Sojaprotein
- Reisprotein
- Erbsenprotein
- Hanfprotein
- Beef-Protein
- Mehrkomponentenprotein
Der Klassiker: Whey Protein
Vermutlich hat jeder Kraftsportler – mit Ausnahme von Veganern – Whey Protein im Schrank.
Der Klassiker unter den Eiweißpulvern ist übrigens ein Abfallprodukt aus der Herstellung von Käse. Es handelt sich um Molke. In flüssiger Form ist der Eiweißanteil von Molke mit etwa 1 Prozent jedoch sehr niedrig. Indem der Molke Wasser entzogen wird, entsteht das Eiweißpulver. So steigt der Anteil an Eiweiß auf etwa 80 Prozent. Whey Protein gibt es außerdem als Konzentrat oder Hydrolysat, in denen zum Teil bis 95 Prozent Eiweiß enthalten sind.
Grundsätzlich wird Whey Protein schnell vom Körper aufgenommen. Das Protein aus einem Shake geht innerhalb von etwa 30 Minuten ins Blut über, wodurch eine schnelle Versorgung der Muskeln mit Eiweiß erfolgt. Vor allem morgens und nach dem Training müssen im Körper Proteine neu gebildet werden, weshalb Whey Protein gerade zu diesen Zeiten gern eingenommen wird. Dabei ist Whey Protein sehr preisgünstig erhältlich und somit beliebt.
Protein zur Nacht: Casein
Auch Casein wird aus Molke erzeugt. Gewonnen wird es durch Filtration, denn es besteht aus gröberen Teilen als Whey Protein. Natürlich hat es auf den Körper auch andere Auswirkungen. Da es im Magen verklumpt, wird es langsamer vom Körper aufgenommen. Allerdings versorgt Casein den Körper konstant mit Eiweiß. Casein gilt als so genanntes „Gute-Nacht-Protein“, denn die Muskeln können über Nacht optimal mit Eiweiß versorgt werden. Ein weiterer Vorteil: Aufgrund der langsamen Verdauung von Casein hält das Eiweiß natürlich länger satt und ist somit ein perfekter Mahleitenersatz.
Egg-Protein – Kraft aus dem Ei
Der Name verrät es schon: Egg-Protein wird aus Eiern gewonnen. Den Eiern wird dabei Flüssigkeit entzogen. Dabei sind unterschiedliche Protein bekannt: Egg-Protein aus Eigelb mit hohem Energiewert, Protein aus Eiklar mit wenig Fett und Kohlenhydraten sowie Protein aus ganzen Eiern mit allen notwendigen Nährstoffen.
Protein aus Eiern hat dabei einen entscheidenden Vorteil: Die Wertigkeit ist unter den Proteinen am höchsten. Es wird also vom Körper sehr gut aufgenommen, ein Umbau zu körpereigenen Proteinen wird damit ermöglicht. Unter Kraftsportlern gilt Egg-Protein als Geheimtipp.
Der vegane Klassiker: Sojaprotein
Sojaprotein gilt unter den veganen Proteinen als Klassiker. Soja selbst steht bei Veganern als Fleischersatz auf dem Speiseplan und leistet natürlich auch gute Dienste als Eiweißpulver. Dieses wird aus Sojabohnen hergestellt und verfügt über einen Eiweißanteil von rund 80 Prozent. Dabei muss es sich keineswegs vor tierischen Eiweißen verstecken, denn es enthält außerdem eine Vielzahl an essentiellen und nicht essenziellen Aminosäuren, die für den Muskelaufbau wichtig sind.
Mehr als nur Eiweißpulver: Reisprotein
Reisprotein ist eher eine exotische Proteinvariante. Häufig wird dieses Eiweißpulver unterschätzt, da es mit einer hohen Menge an Kohlenhydraten in Verbindung gebracht wird. Die Kohlenhydrate verschwinden allerdings während der Herstellung des Eiweißpulvers. Letztlich liegt der Anteil an Eiweiß bei etwa 75 Prozent. Neben den wichtigen Aminosäuren sind zudem wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Magnesium und Zink in Eiweißpulver enthalten.
Erbsen-, Hanf-, Beef- und Mehrkomponenten-Protein
Weitere Eiweißquellen sind Erbsen-, Hanf-, Beef- und Mehrkomponenten-Protein. Auch diese Proteine in Pulverform sind durchaus gut geeignet und enthalten neben Aminosäuren weitere wichtige Mikronährstoffe.
Welches Eiweißpulver gilt als bestes Pulver?
Da die unterschiedlichen Eiweißpulver auch unterschiedliche Ziele verfolgen, können die einzelnen Sorten nicht wirklich gut miteinander verglichen werden. So sind bestimmte Proteine darauf ausgelegt, die Zufuhr von Aminosäuren schnell zu gewährleisten, während andere Proteine für eine dauerhafte Versorgung notwendig sind. Es spielt also keine wirkliche Rolle, welches Eiweißpulver verwendet wird.
Denn die Frage, welches Eiweißpulver das beste ist, lässt sich nicht wirklich beantworten. So sind für den Verbraucher nicht nur die physikalischen Proteingehalte interessant, sondern auch folgende Punkte spielen bei der Kaufentscheidung eine Rolle:
- Zucker
- Fettgehalt
- Geschmack
- Löslichkeit
- Konsistenz nach Anmischen (z. B. mit Wasser oder Milch)
- Herkunft (tierisch oder pflanzlich)
Warum Eiweißpulver?
Im menschlichen Organismus sind Eiweiße wesentlicher Bestandteil für die Regulation von wichtigen körperlichen Prozessen.
Eiweiße bestehen aus Aminosäuren. Die essentiellen Aminosäuren können dabei nicht vom Körper selbst hergestellt werden. Deshalb ist eine Zufuhr über die Ernährung notwendig. Für die Muskulatur des Menschen ist Eiweiß ein wichtiger Baustein, der somit für den Muskelaufbau von entscheidender Bedeutung ist. Gerade im Kraftsport ist eine ausreichende Zufuhr von Protein notwendig. Mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln wie Eiweißpulver können die notwendigen Mengen Eiweiß für den Aufbau der Muskeln aufgenommen werden.
Wo kann man Eiweißpulver kaufen?
Eiweißpulver kann in Spezialgeschäften für Sportnahrung oder auch in der Apotheke gekauft werden. Allerdings finden Sportler vermutlich kein Eiweißpulver in der Apotheke, dass auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Vielmehr sind die Produkte in der Apotheke eher auf den Ersatz einer Mahlzeit ausgerichtet und werden hier als diätetisches Lebensmittel verkauft. Für Sportler sind Produkte von Sportnahrungsherstellern sinnvoller.
Rechtliche Behandlung von Eiweißpulver
Gerade im professionellen Kraftsport stellt sich immer wieder die Frage, wie es mit rechtlichen Fragen aussieht und ob diverse Mittelchen als Doping gelten. Für Eiweißpulver gibt es jedoch Entwarnung. Aus rechtlicher Sicht erfolgt die Einstufung von Eiweißpulver als Nahrungsergänzungsmittel oder diätetisches Lebensmittel. Diese Einstufung ist in der EU-Richtlinie 2002/46/EG geregelt, worin die Grenzwerte von zulässigen Mineralstoffen und Vitaminen festgehalten sind. Auf dieser EU-Richtlinie basiert die Nahrungsergänzungsmittelverordnung. Nach dieser Verordnung werden Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel definiert, die eine Ergänzung zur allgemeinen Ernährung darstellen und ein Konzentrat von Nährstoffen in dosierter Form enthalten.
In Deutschland gelten für Eiweißpulver die Regelungen des Lebensmittel- und Futtergesetzbuches (kurz: LFGB). Weiterhin findet die Verordnung Nr. 1924/2006 (EG) über Werbeaussagen und –versprechungen Anwendung. Demnach sind keine Aussagen zulässig, die Angaben zu krankheitsbezogenen Indikationen machen.
Nebenwirkungen bei Eiweißpulver beachten
Welche Dosis Eiweiß täglich benötigt wird, ist von mehreren Faktoren abhängig. Kommt es zu einer Überdosierung, können Nebenwirkungen auftreten. Die Faktoren für eine richtige Dosierung sind unter anderem:
- Alter
- Gewicht
- sportliche Aktivitäten
Pauschalwerte gibt es also für die richtige Dosis Eiweiß nicht. Sinnvoll ist es, den Rat einer Ernährungsberatung einzuholen, um mögliche Nebenwirkungen einer Überdosierung an Eiweiß zu vermeiden. Mögliche Nebenwirkungen sind:
- Kalziummangel
- Nierenfunktionsstörung
- Leberfunktionsstörung
- Allergische Reaktionen
- Magen-Darm-Beschwerden
Kalziummangel
Durch einen übermäßigen Eiweißkonsum kann es zu einer Übersäuerung des Blutes kommen. Der Körper wirkt dem entgegen, indem er aus dem Knochen Kalzium löst, welches zur Neutralisierung des pH-Wertes beiträgt. Es kommt zu einem Kalziummangel, was wiederum Erkrankungen wie Osteoporose zur Folge hat.
Nierenfunktionsstörungen
Da es durch eine erhöhte Eiweißaufnahme zu einer höheren Ausschüttung von Kalzium kommt, kann die Funktion der Nieren beeinträchtigt werden. Das liegt daran, dass die Filterung in den Nieren erfolgt. Es kommt zu einer dauerhaften Belastung der Nieren, die Folge sind Nierenleiden oder die Entstehung einer nierenschädlichen Ketose.
Leberfunktionsstörungen
Auch auf die Leber hat Eiweißpulver bei Überdosierung einen negativen Einfluss. Die Kapazität der Leber, Eiweiß zu speichern, ist begrenzt. Es kann bei einer dauerhaft zu hohen Zufuhr von Eiweiß zu Funktionsstörungen der Leber kommen.
Allergische Reaktionen
Eine Überdosierung mit Eiweißpulver kann allergische Reaktionen wie Laktoseintoleranz hervorrufen.
Magen-Darm-Beschwerden
Zu Magen-Darm-Beschwerden kommt es vor allem bei der Anwendung von Sojaprotein. Folgen sind meist Blähungen, Verdauungsprobleme oder auch Durchfall.
Beim Kauf von Eiweißpulver das Etikett beachten
Beim Kauf von Eiweißpulver sollte unbedingt auf das Etikett geachtet werden. Wichtig ist dabei, dass darauf vermerkt ist, dass das Pulver kalt verarbeitet wurde, denn nur so bleibt es gut verdaulich. „Hydrolysiert“ oder „Hydrolysat“ sollte auf dem Etikett möglichst nicht zu lesen sein, da das Eiweißpulver in diesem Fall mit Enzymen vorverdaut wurde, was Aminosäuren beschädigen kann. Auch die Methode der Herstellung ist von Bedeutung. Die heute übliche Methode ist „Cross-Flow-Microfiltration (CFM)“, andere Methoden sorgen für einen Verlust von Molekülketten, die wichtig für das Immunsystem sind.
CFM – Cross-Flow-Microfiltration
Bei der Herstellungsmethode CFM (Cross-Flow-Microfiltration) werden die nicht essenziellen Aminosäuren entfernt. Somit kommt es bei 100 Gramm Eiweißpulver zu einem Anstieg der essenziellen Aminosäuren auf 45 Prozent. Die Wertigkeit steigt dadurch auf 140. Hinzu kommt, dass entsprechend verarbeitetes Eiweißpulver deutlich schneller verdaut wird, als bei anderen Herstellungsmethoden. Zudem sind durch die Filtration kaum Milchzucker und Fett im Eiweißpulver enthalten.
Hersteller von Eiweißpulver
Am Markt gibt es eine Vielzahl an Herstellern, die in ihrem Sortiment auch Eiweißpulver führen. Unter anderem gehören dazu:
- PowerBar
- Olimp
- Body Attack
- Multipower
- Layenberger
PowerBar
Das Unternehmen PowerBar Inc. wurde im Jahr 1986 in Berkley (Kalifornien) gegründet, nachdem ein kanadischer Ausdauersportler 1983 aufgrund eines körperlichen Einbruchs einen Marathon 10 Kilometer vor dem Ziel verlor. Zusammen mit einer Ernährungswissenschaftlerin arbeitete er daran, eine ideale Energieversorgung für Athleten zu entwickeln. Das Sortiment von PowerBar umfasst eine Vielzahl an Nahrungsergänzungsmitteln, die mittlerweile ist mehr als 35 Ländern erhältlich sind. Zwar wurde PowerBar von Nestle übernommen, dennoch bleibt das Know How erhalten, auch die Qualitätsstandards prägen die Produkte. Innovation ist nach wie vor das Zauberwort, wenn der Begriff „PowerBar“ fällt.
Olimp
Olimp sagt von sich selbst, dass die Produkte mit Leidenschaft kreiert werden und durch Qualität überzeugen. Olimp arbeitet bei der Herstellung seiner Produkte nach folgenden Leitidealen:
- Regelmäßige Entwicklung der eigenen wissenschaftlichen Kompetenzen seit mehr als 16 Jahren
- Herstellung unter moderner Labor- und Produktionsbasis
- Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Stellen weltweit
- Einsatz von qualitativ hochwertigen und geprüften Rohstoffen aus weltweitem Einkauf
- Herstellung von Supplementen und Nahrungsergänzungsmitteln für Sportler nach den Bedingungen des Pharma-Standards GMP
Body Attack
Seit mittlerweile 1994 bietet das Unternehmen Body Attack Sports Nutrition für Ausdauersport, Muskelaufbau sowie Regeneration in den Bereichen Fitness, Diät und Gesundheit qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel an, die für das Erreichen unterschiedlicher Ziele eingesetzt werden kann. Das Unternehmen ist dabei nicht nur Hersteller, sondern auch Vertreiber.
Body Attack wird mittlerweile auch fest in europäischen Fitnessstudios, Sportvereinen, bei Großhändlern, in Apotheken sowie in Onlineshops angeboten und gilt als Vorreiter im Bereich der Sport- und Diätnahrung.
Body Attack bietet Produkte, die regelmäßig von weltweit führenden Laboren auf anabole Stimulantien und Steroide getestet werden. So sollen mögliche Unsicherheiten bei Kunden beseitigt werden. Das Unternehmen legt dabei auf einen kompetente Beratung und sicheren Versand besonderen Wert. Ein Team aus Ernährungsberatern, Oecotrophologen und Fitnesstrainern steht den Kunden via Telefon, E-Mail oder Chat für Beratungen zur Verfügung.
Multipower
Multipower besteht seit 1977. Seither wird die gleiche Idee verfolgt: Die Unterstützung der Ziele jedes einzelnen Sportlers. Die Bandbreite der Produkte von Multipower ist inzwischen so groß, dass Sportler aus insgesamt 36 Ländern Multipower-Produkte nutzen.
Multipower gilt als einer der Marktführer für Sporternährung und arbeitet mittlerweile mit Profivereinen wie dem FC St. Pauli zusammen. Auch führende Sportuniversitäten sowie der Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein vertreten Multipower nach außen. Alle Experten von Multipower sind Sportler aus Leidenschaft.
Layenberger
Im Jahr 1989 wurde die Layenberger Nutrition Group GmbH von Harald Layenberger zusammen mit der damaligen Schweizer Muttergesellschaft gegründet. Damals hatte das Unternehmen seinen Sitz in Viernheim, seit 1997 befindet es sich in Rodenbach im Landkreis Kaiserslautern.
Mit inzwischen mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich diätetischer Lebensmittel werden unter der Marke Layenberger qualitativ hochwertige Produkte vertrieben, die in Drogerie-Märkten, im Lebensmittelhandel sowie in Onlineshops erhältlich sind. Auch in Österreich, der Schweiz in Finnland werden Produkte aus dem Bereich „Weight Management“ vertrieben.
Layenberger legt dabei nicht nur auf Qualität Wert. Auch marktgerechte Preise sind für das Unternehmen von Bedeutung. Zudem erfolgen regelmäßig Kontrollen der Produkte von Layenberger durch das unabhängige SGS Institut Fresenius.
Fazit: Große Auswahl bei Eiweißpulver
Die Auswahl an Eiweißpulvern am Markt ist sehr groß. Beim Kauf sollte man sich genau überlegen, was einem wirklich wichtig ist.
Grundsätzlich gilt: Die Art der Herstellung sowie der reine Gehalt an Eiweiß und die Aminosäurebilanz sagen über die Qualität von Eiweißpulver etwas aus. Die Anteile an essentiellen Aminosäuren wie Leucin, Valin und Isoleucin spielen dabei eine entscheidende Rolle. Beim Kauf von Eiweißpulver sollte auf die folgenden Dinge geachtet werden:
- hoher Anteil an Eiweiß bei gleichzeitig geringem Gehalt an Kohlenhydraten und Fett
- hoher Anteil an essenziellen Aminosäuren
- Verhältnis von Leucin zu Isoleucin zu Valin von 2:1:1
- Herstellung durch CFM