Diktiergeräte Ratgeber
Übersicht
- 1 Erste Anfänge und Geschichtliches
- 2 Welche Typen von Diktiergeräten gibt es?
- 3 Die Funktionsweise eines Diktiergerätes
- 4 Worauf sollte man beim Kauf eines Diktiergerätes achten?
- 5 Auf welche Aspekte muss man beim Gebrauch achten?
- 6 Welche Auswirkungen haben Diktiergeräte auf das Arbeitsleben?
- 7 Fragen und Antworten rund um das Diktiergerät
- 8 Welche Hersteller produzieren Diktiergeräte?
- 9 Fazit
Ein Diktiergerät ist ein wichtiges Hilfsmittel im Büroalltag. Es dient der Aufnahme und der Wiedergabe von Sprache. Heute gibt es verschiedene Arten von Diktiergeräten, die die Auswahl beim Kauf erschweren. Wir zeigen Ihnen mit unserem kleinen Ratgeber, worauf Sie vor dem Kauf eines Diktiergerätes achten sollten.
Erste Anfänge und Geschichtliches
Diktiergeräte werden im Jahr 2017 bereits 140 Jahre alt. Das erste Gerät dieser Art – mit der Bezeichnung Phonograph – erfand Thomas Alva Edison im Jahr 1877. Für die Aufzeichnung der Töne verwendete Edison Aluminiumfolie. Allerdings riss dieses sehr leicht oder war nach einigen Wiedergaben nicht mehr zu gebrauchen. Im Alltag konnte der Phonograph nicht eingesetzt werden.
Neun Jahre später erreichten der Schotte Alexander Graham Bell und sein Kollege Charles Sumner Tainter ein Patent auf ihre Erfindung eines Diktiergerätes. Die beiden verwendeten statt Alumiumfolie einen Wachszylinder als Aufnahmemedium für die Stimme. Das Gerät von Bell erhielt die Bezeichnung Graphophone.
Es dauerte jedoch bis nach der Jahrhundertwende, bis sich Diktiergeräte verbreiteten. Das erste kommerzielle Gerät war der Edison Business Phonograph aus dem Jahr 1904. Auf dem Markt in den Vereinigten Staaten kam es ab dem Jahr 1910 zu einem Zweikampf zwischen der Thomas A. Edison Company und der Columbia Phonograph Company. Beide Hersteller verwendeten verschiedene Bezeichnungen für ihre Geräte: Columbia Phonograph Company den Namen Dictaphon, die Thomas A. Edison Company den Namen Ediphone.
Auch in Deutschland wurde schon früh (1898) ein Phonograph gebaut. Dieses Gerät entwickelte Carl Lindström. Etwa ab 1910 wurde es als Diktiergerät unter der Bezeichnung Parlograph verkauft.
Gleichwohl diese Geräte in Relation zu heutigen Diktiergeräten noch rudimentär und vorzeitlich anmuten mussten, besaßen sie bereits einen Start- bzw. Stopp-Schalter, Hörschläuche (so etwas wie Kopfhörer) und Löschfunktion.
Obgleich die ersten Geräte im Vergleich zu modernen Diktiergeräten noch sehr groß und unhandlich waren, bedeutete ihre Einführung beinahe eine Revolution vor allem in den Chefbüros der Unternehmen. Von nun an war es möglich, die Vorgänge Diktat und Niederschrift sowohl räumlich wie zeitlich zu trennen.
Welche Typen von Diktiergeräten gibt es?
Wer auf eine so lange Geschichte zurückblicken kann wie das Diktiergerät, konnte im Laufe der Zeit eine Reihe von Typen entwickeln. Im Einzelnen unterscheiden wir heute:
- magnetisierbare Speicher
- digitale Diktiergeräte
- Smartphones
Die einzelnen Typen unterscheiden sich insbesondere durch ihre Funktionsweise.
Die Funktionsweise eines Diktiergerätes
Die Funktionsweise eines Diktiergerätes variiert von Typ zu Typ. Sie richtet sich sehr stark nach der Art des Speichermediums. Nachstehend haben wir die heutigen Typen von Diktiergeräten nach ihrer Funktionsweise unterschieden und stellen Ihnen die wesentlichen Merkmale vor.
Diktiergeräte mit magnetisierbaren Speicher
Hierbei handelt es sich um analoge Digitalgeräte. Diese wurden im Laufe der Zeit durch digitale Diktiergeräte verdrängt, sind aber noch heute zu erhalten und auch im Einsatz. Die Geräte haben unterschiedliche Speichermedien:
- Compact Cassetten
- Minicassetten
- Mikrocassetten
Merkmale von Diktiergeräten mit magnetisierbaren Speichermedien
Insbesondere bei Micro- und Minicassetten ist die Bandgeschwindigkeit sehr reduziert. Dadurch kann eine längere Aufnahmezeit erreicht werden. Allerdings wird die Frequenz deutlich eingeengt und die Qualität der Aufnahmen, insbesondere im Klangbild, ist deutlich begrenzt. Im Vergleich zu digitalen Diktiergeräten haben sie den Vorteil, dass sie leicht zu spulen sind und Passagen einfach überspielt werden können.
Digitale Diktiergeräte
Die Funktionsweise dieser Diktiergeräte basiert auf einem digitalen Speichermedium. Dazu werden Audiodaten komprimiert. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt vor allem darin, dass die Daten je nach Belieben verarbeitet werden können, zum Beispiel kopiert oder archiviert. Die Eigenschaften und der Funktionsumfang eines digitalen Diktiergerätes unterscheiden sich zum Teil erheblich.
Die Speichertechnik digitaler Diktiergeräte
Momentan werden drei verschiedene digitale Speicher unterschieden:
- integrierte Flash-Speicher
- auswechselbare Speicherkarten
- MiniDisc
Der Standard bzw. bei den meisten Geräten zum Einsatz kommt der integrierte Flash-Speicher. Dabei handelt es sich um digitale Speicherbausteine. Die Informationen werden bei diesem Speichermedium im Format elektrischer Ladungen gespeichert.
Auswechselbare Speicherkarten kommen insbesondere bei hochwertigen Geräten zum Einsatz. Sie verfügen über eine höhere Kapazität als die integrierten Flash-Speicher. Die Technik zum Speichern entspricht der Flash-Technik.
Die MiniDisc kommt beinahe ausschließlich bei Geräten des Herstellers Sony zum Zuge. Es handelt sich um ein sogenannte magneto-optische Speichermöglichkeit. Insgesamt konnte sich dieses Speichermedium nicht durchsetzen.
Wie werden die Audiodaten komprimiert?
Das Komprimieren der digitalen Audiodaten hat zwei Ziele:
- mehr Kapazitäten
- einfache Weiterverarbeitung
Bei der Weiterverarbeitung der Daten handelt es sich insbesondere um die Versendung der Audiodaten sowie um die Archivierung. Als Kompressionsverfahren kommen drei Methoden in Frage:
- proprietäre Audiocodecs
- DSS
- DSS Pro
Die Verfahren DSS und DSS Pro werden besonders bei hochwertigen Diktiergeräten eingesetzt.
Die Ergonomie digitaler Diktiergeräte
An die einfache Handhabung von Diktiergeräten werden vor allem durch Benutzer, die die Geräte sehr intensiv nutzen, sehr hohe Anforderungen gestellt. Ohne eine ergonomische Bauform und Funktionsweise können für den Benutzer mehrere hunderte Bedienungsvorgänge zu erledigen sein. Hersteller setzen aus diesen Gründen zum Beispiel spezielle Schalter, Formen und Materialien ein.
Funktionsumfang von digitalen Diktiergeräten
Der Umfang an Funktionen variiert von Hersteller zu Hersteller und von Gerät zu Gerät. Je höher der bauliche Aufwand am Gerät betrieben wird, umso größer kann der Funktionsumfang werden. Neben der simplen Aufnahme der Stimme kann dieser Folgendes umfassen:
- Diktate übersprechen
- Diktate teilweise löschen
- Verwaltung der Aufnahmen
Die gängigste Software und Schnittstellen in digitalen Diktiergeräten
Eine wichtige Verbindung ist die Schnittstelle zu einem PC. Auf diese Weise wird eine Weiterverarbeitung der Audiodateien sicher gestellt. Nur Geräte in den unteren Preiskategorien verfügen nicht über eine solche Schnittstelle. Hochwertige Diktiergeräte verfügen darüber hinaus noch über Software mit Büroanwendungen und Management-Programmen, mit denen sich ein Workflow steuern lässt.
Smartphone als Diktiergerät
Mit der allgemeinen Verbreitung von Smartphones wurde auch dieses Medium als Diktiergerät interessant. Durch Software in Form von Apps ist es heute möglich, Diktate von sehr guter Qualität mit einem Smartphone aufzuzeichnen. Daraus ergeben sich einige Vorzüge:
- Versendung der Aufnahme durch Mobilfunk oder über WLAN
- automatische Transkription durch Spracherkennungssoftware
- Bearbeitung durch interne oder externe Mitarbeiter
Die sogenannten Diktier-Apps sind mittlerweile so weit verbessert, dass professionelles Diktieren mit einem Smartphone möglich ist. Sie nutzen dabei den TouchScreen durch entsprechende Schiebeschalter und ermöglichen, dass das Smartphone ähnlich einfach und komfortabel zu steuern ist wie ein analoges oder digitales Diktiergerät.
Gute Applikationen verbessern sogar die von Natur aus eher ungünstige Ergonomie des Smartphones zum Diktieren. Zum Beispiel kann das Smartphone mit Hilfe einer 180-Grad-Flip-Funktion so gestaltet werden, dass das Mikrofon – ähnlich wie bei einem Diktiergerät – sich oben am Gerät befindet. Durch die Verwendung eines hochwertigen Headsets und einer entsprechenden App ist sogar freihändiges Diktieren möglich.
Worauf sollte man beim Kauf eines Diktiergerätes achten?
Vor dem Kauf steht immer die Überlegung: Welche Anforderungen muss das Diktiergerät erfüllen, um dem Bedarf gerecht zu werden? Dies betrifft insbesondere Antworten auf folgende Fragen:
- Wie oft wird das Diktiergerät benutzt?
- Sollen die Daten später weiterverarbeitet werden?
- Welche Funktionen muss das Gerät erfüllen?
- Wird eine Schnittstelle benötigt?
Diese Vorüberlegungen lohnen sich, um Fehlkäufe zu vermeiden.
Qualität und Verarbeitung – oder woran erkenne ich ein gutes Diktiergerät
Diktiergeräte werden heute immer mehr auch mobil genutzt. Deshalb haben sich die Anforderungen an die Verarbeitung und die Qualität der Geräte deutlich verschärft. Ein guter Grund auf die verwendeten Materialien zum Beispiel beim Gehäuse zu achten. Hersteller, die Wert auf Qualität und eine robuste Stabilität ihrer Diktiergeräte setzen, verwenden Aluminium oder Magnesium anstelle von Kunststoff. Eine gute Verarbeitung erkennt man vor allem daran, dass die Einzelteile perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Sicherheit und Schutz der Daten
Auch ein Diktiergerät kann einmal verloren gehen. Umso wichtiger ist es in einem solchen Fall, dass die Daten auf dem Gerät geschützt sind. So bieten hochwertige Diktiergeräte gleich einen dreifachen Schutz:
- Verschlüsslung der aufgenommenen Audiodaten
- Schreibschutz
- Zugangsschutz zum Beispiel durch Fingerabdrucksensoren
Speicherkapazität und Klangqualität
Bei einem digitalen Diktiergerät sollte die Speichermöglichkeit wenigstens zwei GB betragen. Im besten Fall lässt sich diese noch erweitern (zum Beispiel über einen SDHC-Steckplatz). Die Aufnahme und die Wiedergabe sollte beim einem guten Diktiergerät ohne störende Geräusche wie Rauschen erfolgen.
Auf welche Aspekte muss man beim Gebrauch achten?
So klein und handlich ein Diktiergerät auch ist, es vereint im Normalfall eine Vielzahl von Funktionen in sich. Hochwertige Geräte helfen dem Nutzer bei der Bedienung und bieten dem Anwender eine intuitive Handhabung. Die Bedienung sollte – und ist es bei hochwertigen Geräten – einfach und selbst erklärend.
Akku und Display
Wer sein Diktiergerät häufig mobil nutzt, benötigt ein entsprechenden leistungsfähigen Akku. Das Display sollte nicht zu winzig ausfallen, damit man insbesondere mit der Bedienung keinerlei Probleme hat. Wer vielfach im Dunkeln oder bei schlechtem Licht aufnehmen muss, wird sich über ein beleuchtetes Display sehr freuen.
Welche Auswirkungen haben Diktiergeräte auf das Arbeitsleben?
Man kann mit Recht davon sprechen, dass Diktiergeräte die Bürowelt revolutioniert haben. Erstmals war es mit ihrer Erfindung und insbesondere durch ihre massenhafte Verbreitung möglich, die Vorgänge Diktat und Schreiben voneinander sowohl räumlich als auch zeitlich zu trennen. Einen weiteren Vorteil, der bis dato unbekannt war, ist die Möglichkeit, die Daten weiter verarbeiten zu können.
Mit Hilfe eines Diktiergerätes lassen sich aber auch andere Aufgaben erfüllen. So kann ein solches Gerät als Aufnahme einer Vorlesung oder Unterrichtes an einer Universität eingesetzt werden. Oder als Speichermedium für eine Lesung eines Autoren. Viele Menschen nutzen ein Diktiergerät um Ideen oder Gedanken festzuhalten.
Fragen und Antworten rund um das Diktiergerät
Was ist Voice Controlled Recording?
Diese Funktion steuert die Sprachaufnahme. Wenn gesprochen wird, beginnt die Aufnahme und stoppt automatisch, sofern eine Sprachpause auftritt.
Was ist ein Diktiermikrofon?
Ein Diktiermikrofon wird durch einen USB-Anschluss mit einem PC verbunden. Die hierüber gemachte Aufnahme lässt sich auf dem Computer verarbeiten.
Welches Zubehör gibt es für Diktiergeräte?
Eine kleine Auswahl:
- Dockingstation
- Fernbedienung
- Kopfhörer
- Ersatz-Akku
- USB-Kabel
- Meeting-Mikrofon
- Schutztasche
- Stand- und Tischstativ
Welche Hersteller produzieren Diktiergeräte?
Viele Hersteller beschäftigen sich mit der Konzeptionierung und Produktion von Diktiergeräten. Zu den Marktführern gehören:
- Sony
- Philips
- Grundig
- Olympus
Diktiergeräte von Sony
Sony ist ein weltweiter Konzern. Im Portfolio dieses Unternehmens stecken Produkte unter anderem aus:
- der Unterhaltungselektronik
- aus dem Bereich Mobile
- Spiele
- Musik
- Network Service
Sony stellt aber auch hochwertige Diktiergeräte her.
Zum Beispiel den Sony Digital Voice Recorder mit integriertem USB-Anschluss. Bei diesem Gerät ist die lange Lebenszeit des Akkus von beinahe 100 Stunden Aufnahmezeit hervorzuheben. Ein 4 GB-Speicher behält über 1.000 Stunden Aufnahme sicher. Für ein sehr gutes Klangbild sorgt eine intelligente Rauschunterdrückung.
Diktiergeräte von Philips
Royal Philips – wie der korrekte Name des Unternehmens lautet – ist ein Technologiekonzern mit Sitz in den Niederlanden. Philips gehört in vielen Bereichen zum Marktführer, zum Beispiel
- Kardiologie
- Notfallmedizin
- Gesundheitspflege
- Lichtlösungen
- Mundhygiene
- Rasierer
Philips bietet Lösungen für das Diktieren in folgenden Kategorien an:
- mobiles Diktieren
- Diktier-App
- stationäres Diktieren
- Audiorekorder
So ist die SpeechMike Produktreihe von Philips ein stationäres Diktiermikrofon. Das Präzisionsmikrofon verfügt über eingebaute Pop-Filter, die unerwünschte Geräusche reduzieren. Die Wiedergabe wird durch einen großen Lautsprecherbereich gewährleistet. Die ergonomisch geformte Rückseite passt sich genau der Hand an. Wer seine Aufnahmen dokumentieren möchte, kann den Barcode-Scanner des Gerätes dafür nutzen.
Diktiergeräte von Grundig
Grundig ist ein Traditionsunternehmen im Bereich Elektronik. Das Unternehmen präsentiert Produkte in den Kategorien:
- TV
- Audio
- Haushalt
- Körperpflege
Von der Diktiersoftware bis zum mobilen Diktiergerät gehört auch dieser Bereich zu Grundigs Portfolio. Mit dem Grundig Digta 7 hat der Konzern ein Diktiergerät auf den Markt gebracht, das sich besonders an den Einsteiger wendet. Das große, kontrastreiche Display und der bedienfreundliche Schiebeschalter sind die Besonderheiten des Geräts.
Diktiergeräte von Olympus
Olympus ist ein führendes Unternehmen in der
- Medizintechnik
- Unterhaltungselektronik
Zu den Produkten des Unternehmens gehören auch Lösungen im Bereich Diktieren. So zum Beispiel das VoiSquare, das die Funktionen eines professionellen Diktiergerätes mit denen eines Smartphones kombiniert. Die WLAN-Schnittstelle ist nicht das einzige Extra am Gerät. Mit VoIP-Technik lässt sich das Diktiergerät sogar als Telefon nutzen.
Fazit
Mit der Erfindung des Diktiergerätes wurde der Büroalltag revolutioniert. Heute findet das Gerät zur Aufnahme von Stimmen und Tönen in vielen Bereichen Anwendung. Moderne Geräte nutzen heute digitale Speichermedien und gewährleisten so eine Weiterverarbeitung der gespeicherten Audiodateien. Neben der Aufnahme und der Wiedergabe von Audiodateien verfügen gute Diktiergeräte über zahlreiche weitere Funktionen. Wer vor dem Kauf eines Diktiergerätes steht, sollte insbesondere auf Qualität und hochwertige Verarbeitung sowie auf eine sehr gutes Verhältnis von Leistung und Preis Wert legen.