Bügeleisen Ratgeber
Übersicht
Die Wahl eines geeigneten Bügeleisens hängt in erster Linie von der Größe des Wäschebergs ab, den man jede Woche zu bewältigen hat. Ein zweites wesentliches Kaufkriterium ist die Beschaffenheit der Textilien, mit denen man es hauptsächlich zu tun hat.
Wenn über diese beiden Faktoren Klarheit herrscht, weiß man schon mal, zu welchem Bügeleisentyp man greifen sollte. Danach kann man sich mit den Leistungsdaten, der Ausstattung und dem Bedienungskomfort der Geräte auseinandersetzen.
Dieser Ratgeber beschreibt die wesentlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Bautypen und für welchen Bedarf sie gedacht sind. Darüber hinaus geht der Text auf alle wichtigen Ausstattungsmerkmale und Funktionen moderner Bügelgeräte ein. So lässt sich rasch herausfinden, welches Bügeleisen am ehesten den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Funktionsweise eines Bügeleisens
Das klassische Bügeleisen besteht aus einer aufheizbaren Platte, die man auch Bügelsohle nennt. Die Bügelsohle ist hinten breit und läuft vorne spitz zu, damit man mit dem Gerät auch zwischen Knopfleisten gelangt. Oben ist ein Griff angebracht, mit dem man das Bügeleisen über das zu bügelnde Wäschestück bewegt.
Die Geräte sind im Innern mit elektrischen Heizelementen versehen, die die Bügelsohle auf Temperatur bringen. In der Nähe des Griffs ist ein Drehregler angebracht, mit dem sich die Temperatur einstellen lässt. In der Regel hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Temperaturstufen.
Für die einzelnen Wahlstufen haben sich feste Temperaturgrade etabliert. Wählt man Stufe 1, heizt sich die Bügelsohle auf 110 °C auf. Bei Stufe 2 sind es 150 °C und Stufe 3 liefert 220 °C. Die Heizelemente sind mit einem Thermostat versehen, das aus Bimetallstreifen besteht. Dank dieses Schutzes kann das Gerät nicht überhitzen.
Das Aufheizen benötigt lediglich wenige Minuten. Dann kann man die Textilien auf einem Bügelbrett oder einem Tisch ausbreiten und mit dem heißen Bügeleisen plätten. Die Textilfasern reagieren unterschiedlich empfindlich auf Hitze. Insbesondere bei Aufdrucken sollte man sehr vorsichtig vorgehen, da sie sich ansonsten lösen können.
Das Bügeln geht wesentlich leichter von der Hand, wenn die Wäsche etwas angefeuchtet ist. Deshalb sind die meisten Bügeleisen heutzutage mit einer Dampffunktion ausgestattet. Man kann aber auch spezielle Bügelsprays oder Wäschestärke einsetzen, um das Bügeln zu vereinfachen.
Geschichte des Bügeleisens
Bügeleisen kennt man bereits seit dem 15. Jahrhundert. Schon damals hatten sie die typische Schiffchenform mit Griff, die ihnen bis heute zueigen ist. Allerdings bestanden die ersten Geräte aus einer massiven Metallplatte, die man vor dem Gebrauch auf einem heißen Herd erhitzte.
Im 17. Jahrhundert kamen dann hohle Bügeleisen auf. Diese sogenannten Stageleisen aus Messing befüllte man mit einer glühenden Eisenplatte, die man zuvor ins Feuer gelegt hatte. Die Eisenplatte wurde von hinten in eine Öffnung im Bügelgerät eingeschoben. Diesen Bügeleisentyp nutzte man bis ins 19. Jahrhundert hinein.
Mit dem Siegeszug der Industrialisierung machte man sich zunächst Gas, dann auch elektrischen Strom zunutze. Die Gasbügeleisen schloss man über einen Schlauch an die Gasversorgung an. Die Erfindung der Elektrobügeleisen reicht in die Zeit um etwa 1880 zurück. Als Erfinder gilt zwar der österreichische Elektropionier Friedrich Schindler. Doch fast zeitgleich meldeten mehrere Tüftler und Firmen in Deutschland, England, Frankreich und den USA ähnliche Apparate zum Patent an.
Bis in die 1960er Jahre hinein fertigte man die Bügeleisengehäuse hauptsächlich aus Bakelit. Erst danach stieg man auf Kunststoff um und konnte in der Folge auch Dampfbügeleisen produzieren, die heute den Markt dominieren.
Bügeleisentypen
Im Handel sind eine ganze Reihe unterschiedlicher Bügeleisentypen erhältlich:
- Dampfbügeleisen
- Dampfbügelstation
- Kompakt-Dampfstation
- Trockenbügeleisen
- Reisebügeleisen
- Dampfbügelpresse
- Bügelmaschine
Dampfbügeleisen
Dampfbügeleisen sind zurzeit fraglos die beliebtesten Bügelgeräte unter den Konsumenten. Sie sind mit einem Wassertank ausgerüstet, der entweder fest im Gehäuse integriert ist oder sich abnehmen lässt. Die Geräte unterscheiden sich zum Beispiel darin, wie groß dieser Behälter ist. Je mehr Wasser man einfüllen kann, umso seltener muss man die Arbeit unterbrechen.
Vielfach lässt sich die Dampffunktion auch abschalten. Dann funktioniert das Dampfbügeleisen wie ein normales Trockenbügeleisen. Dies macht Sinn, wenn man noch klamme Wäsche bügelt.
Die edleren Dampfbügelgeräte feuern auf Wunsch auch einen besonders kräftigen Dampfstoß ab, sollte man mal mit einer widerspenstigen Falte kämpfen. Bei anderen Modellen lässt sich ein Dauerdampf einstellen, den man variabel regulieren kann.
Dampfbügelstation
Für eine Dampfbügelstation verwendet man auch die Begriffe Dampfdruckbügler oder Dampfgenerator. Der wesentliche Unterschied zum Dampfbügeleisen: Der Wassertank ist nicht am Bügelgerät angebracht. Dies bringt einige Vorteile mit sich.
Erstens sind die Behälter größer und müssen seltener nachgefüllt werden. Zweitens erzeugen Dampfgeneratoren spürbar mehr Druck. Der Generator pumpt den heißen Dampf über einen Schlauch mit etwa 6 bar in das Bügeleisen.
Der hohe Dampfdruck erzeugt besonders feinen Dampf, wodurch das Bügeln leichter fällt. Damit ist eine merkliche Zeitersparnis verbunden. Selbst mehrlagige Textilien muss man nur noch von einer Seite bearbeiten. Der heiße Dampf durchdringt jede Art von Gewebe.
Zum Lieferumfang einer Dampfbügelstation gehört oftmals ein Bügeltisch dazu. Diese Tische verfügen über nützliche Extrafunktionen. Typisches Beispiel: Sie sind mit einer Ansaugfunktion ausgestattet, die das Kleidungsstück direkt an die Auflage presst. Andere Tische sind mit einer Gebläsefunktion ausgerüstet, die bei leichten Kleidern vorteilhaft ist.
Kompakt-Dampfstation
Die Kompakt-Dampfstation stellt einen Kompromiss zwischen Dampfgenerator und Dampfbügeleisen dar. Der Wassertank ist bei diesen Geräten im Gehäuse des Bügeleisens untergebracht. Doch der Motor ist wesentlich stärker ausgelegt als bei einem üblichen Dampfbügeleisen und erzeugt eine höhere Dampfleistung.
Damit lässt sich ein ähnlicher Effekt erzeugen wie bei einer Dampfbügelstation. Der Dampfstrahl durchdringt auch festeres Gewebe etwa von Biberbettwäsche oder Jeans. Das Bügeln geht also deutlich schneller von der Hand, wenn man solche schweren Textilien behandeln muss.
Trockenbügeleisen
Bis in die 1980er Jahre hinein waren die Trockenbügeleisen noch weit verbreitet. Heute nehmen sie im Handel nur noch eine Nischenstellung ein. Ihr Vorteil: Sie sind meist günstiger als Dampfbügeleisen und wiegen etwas weniger. Sie empfehlen sich jedoch allenfalls für Gelegenheitsbügler.
Trockenbügeleisen erzeugen keinen Dampf und arbeiten deshalb nicht annähernd so effektiv wie ein Dampfbügeleisen. Man muss sich mit einem Bügelspray, einem Wasserzerstäuber oder einem nassen Tuch behelfen, um die Wäsche wirklich glatt zu bekommen. Alternativ empfiehlt es sich, die Kleidung zu bügeln, bevor sie vollkommen trocken ist.
Reisebügeleisen
Reisebügeleisen sind besonders leicht und kompakt, sodass sie sich in jedem Koffer verstauen lassen. Die meisten Geräte sind mit Dampftechnik ausgestattet. Allerdings kann der Wassertank nur 20-100 ml aufnehmen. Dies reicht dann für ein paar Hemden, Hosen und ein Kleid.
Dampfbügelpresse
Die Dampfbügelpresse ist in größeren Haushalten gefragt. Mit diesem Gerät bekommt man selbst große Wäscheberge in kurzer Zeit bemerkenswert glatt. Dazu öffnet man die Presse und legt das Kleidungsstück hinein.
Wenn man den Deckel schließt, gibt die Maschine von oben und unten Dampf auf die Wäsche. Gleichzeitig lastet durch den Deckel ordentlich Gewicht auf dem Textil, sodass es sich flach anpresst. Innerhalb von 30 Sekunden hat man jedes T-Shirt, Handtuch oder Hemd faltenfrei gebügelt.
Sehr positiv: Beim Bügeln muss man normalerweise stehen. An der Bügelpresse verrichtet man die gesamte Arbeit im Sitzen.
Bügelmaschine
Bügelmaschinen sind auch unter dem Namen Mangel oder Heißmangel ein Begriff. Sie werden häufig im gewerblichen Bereich eingesetzt, weil sie insbesondere für große Textilien wie Tischdecken und Bettwäsche gedacht sind. In einem normalen Haushalt fallen pro Woche kaum genügend Wäschestücke an, sodass sich eine private Anschaffung eigentlich nicht lohnt.
Das Besondere an Bügelmaschinen ist, dass sie die Wäsche sowohl glätten als auch im selben Arbeitsgang trocknen. Diesen Vorgang nennt man Mangeln.
Der Umgang mit einer Bügelmaschine bedarf ein wenig Übung. Die Mangel zieht die Wäsche über eine Rolle ein und führt sie mit großem Anpressdruck durch eine Mulde. Die Modelle unterscheiden sich darin, ob sich die Rolle oder die Mulde hebt bzw. senkt, um den Anpressdruck zu erzeugen.
Unten ist ein Pedal angebracht, mit dem man die Geschwindigkeit der Rolle reguliert. Manche Bügelmaschinen verfügen zusätzlich über einen Wasserbehälter mit Heizelement. Der Dampf feuchtet die Wäsche an, um sie beim Einziehen geschmeidiger zu machen.
Der persönliche Bedarf
Welcher dieser Gerätetypen am besten zum eigenen Bedarf passt, hängt von einigen wenigen Faktoren ab:
- Wäschemenge
- Textilienart
- zur Verfügung stehender Platz
Wäschemenge
Das wichtigste Kriterium für die Kaufentscheidung ist sicherlich die Wäschemenge, die man regelmäßig bewältigen muss. Für Singles und Paare dürfte in der Regel ein Trockenbügeleisen oder ein Dampfbügeleisen vollkommen ausreichend sein.
Für Familienhaushalte lohnt sich hingegen die Anschaffung einer Kompakt-Dampfbügelstation oder einer regulären Dampfbügelstation. Hier hängt es dann von der konkreten Wäschemenge ab, die anfällt, und vom Komfort, den man sich erwartet.
Bei Haushalten mit sechs oder mehr Personen ist auch die Dampfbügelpresse eine Überlegung wert. Eine Heißmangel macht eigentlich nur im gewerblichen Umfeld Sinn, da sie nur für größere Wäschestücke gedacht ist. Doch wenn man beispielsweise eine kleine Pension oder ein Café betreibt, könnte sich ein Kauf auf Dauer rechnen.
Textilienart
Zum Teil hängt die Kaufentscheidung auch von den Materialien ab, die man häufig zu bügeln hat. Landen regelmäßig Jeans, Leinentextilien, schwere Vorhänge und Biberbettwäsche auf dem Bügelbrett, sollte man die Anschaffung einer Dampfbügelstation durchaus in Erwägung ziehen.
Denn der hohe Dampfdruck verbessert nicht nur die Bügelergebnisse, sondern spart bei jedem Arbeitsvorgang viel Zeit, da man die Wäschestücke nicht mehr wenden muss. Davon profitiert man natürlich auch bei Hemden, Hosen und anderen Kleidungsgegenständen.
Zur Verfügung stehender Platz
Schließlich spielt auch der vorhandene Platz in der Wohnung eine Rolle. Ein Dampfbügeleisen findet in jedem Schrank noch ein Plätzchen. Das zusammengeklappte Bügelbrett kann man in einer Lücke neben einem Schrank oder in einer Abstellkammer verschwinden lassen.
Eine Dampfbügelstation, zu der dann möglicherweise auch noch ein Bügeltisch gehört, benötigt bereits etwas mehr Stauraum. Sofern man eine Art Waschraum oder Bügelzimmer zur Verfügung stehen hat, stellt dies kein Problem dar. Doch in einer engeren Mietwohnung muss man über diesen Punkt eventuell genauer abwägen.
Beim Kauf einer Bügelmaschine oder eine Dampfbügelpresse ist ein eigener Raum dringend zu empfehlen. Die Geräte lassen sich zwar im Einzelfall verkleinern, indem man sie zusammenklappt oder hochkant lagert. Doch sie verfügen über ein beachtliches Eigengewicht, das man wohl kaum nach jedem Bügelvorgang bewegen möchte.
Leistung
Die Qualität der einzelnen Bügelgeräte lässt sich unter anderem an den Leistungsdaten erkennen. Vor dem Kauf sollte man insbesondere folgende Punkte genauer unter die Lupe nehmen:
- Watt-Zahl
- Wassertank
- Aufheizdauer
- Dampfleistung
- Anpressdruck
Watt-Zahl
Die Watt-Zahl gibt die Nennleistung des Bügeleisens an. Kleinere Reisebügeleisen erreichen eine Leistung von rund 1.000 Watt. Für typische Reiseutensilien wie Hemden und Blusen ist die Watt-Zahl genügend.
Die Dampfbügeleisen und Dampfbügelstationen liegen hingegen im Bereich zwischen 1.500 und 3.000 Watt. Als Faustregel gilt: Je mehr Watt zur Verfügung stehen, umso schneller ist das Aufheizen erledigt. Vor allen Dingen halten die Geräte mit höherer Leistung auch länger konstant ihre Temperatur und müssen sich nicht permanent von Neuem aufheizen.
Wassertank
Während die Wassertanks der Reisebügeleisen weniger als 100 ml fassen, sind bei Dampfbügeleisen Behälter mit rund 280 ml normal. Die Dampfbügelstationen besitzen nochmals deutlich größere Tanks.
Je mehr Platz der Behälter bietet, umso seltener muss man das Dampfbügeleisen nachfüllen. Natürlich bedeutet jeder zusätzliche Millimeter Fassungsvermögen ein weiteres Gramm an Gewicht.
Neben der Lademenge ist auch wichtig, auf eine große Einfüllöffnung zu achten, damit man das Bügeleisen einfach befüllen kann. Man hat im Übrigen reichlich Auswahl zwischen Geräten mit integriertem oder abnehmbarem Behälter.
Aufheizdauer
Die heutigen Dampfbügeleisen haben sich meist schon innerhalb einer Minute auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt. Die Dampfbügelstationen benötigen etwas mehr Zeit. Die guten Geräte dieses Typs erreichen bereits nach rund zwei Minuten Betriebstemperatur.
Dampfleistung
Bei Dampfbügeleisen ist die erzeugte Dauerdampfmenge relevant. Die Hersteller geben diesen Wert in Gramm pro Minute an. Er sollte mindestens 20 g/min betragen. Wenn das Bügeleisen mit einer Zusatzfunktion für einen extra starken Dampfstoß ausgerüstet ist, sind hier Werte von 100 g/min an der Tagesordnung.
Bei einer Dampfbügelstation ist die Dauerdampfmenge nicht so entscheidend. Sie ist ohnehin wesentlich höher als bei einem Dampfbügeleisen. Stattdessen sollte man einen Blick auf den Dampfdruck werfen. Akzeptable Werte bewegen sich zwischen 4 und 6 bar. Je höher die Zahl, umso leistungsstärker ist das Gerät. Doch idealerweise sollte man an der Maschine die Dampfmenge regulieren können.
Anpressdruck
Der Anpressdruck spielt in aller Regel nur bei Bügelmaschinen oder Dampfbügelpressen eine Rolle. Wenn man sich für eine Dampfbügelstation mit Bügeltisch und Ansaugfunktion interessiert, kann auch hier ein solcher Wert angegeben sein. Auch hier gilt: Je höher die Zahl ist, umso besser.
Ausstattung
Ältere Dampfbügeleisen besaßen einen Temperaturwahlregler und einen Wasserbehälter. Damit war die Ausstattung bereits komplett. Dieser Zustand hat sich inzwischen geändert. Folgende Ausstattungsmerkmale sollte man im Blick behalten:
- Bügelsohle
- Temperaturregelung
- Energiesparfunktion
- vertikaler Dampfstoß
- Sprühfunktion
- Tropfstopp
Bügelsohle
Die Bügelsohle ist das wesentliche Bauteil an einem Dampfbügeleisen. Die Hersteller verwenden besonders gleitfähige Materialien wie Edelstahl, Aluminium oder Keramik. Oftmals sind die Oberflächen zudem mit einer Antihaftbeschichtung versehen, um die Gleitfähigkeit auf lange Dauer sicherzustellen.
Die heutigen Bügelsohlen sind gewöhnlich in drei Zonen aufgeteilt. Das vordere Drittel dient dazu, die Wäsche anzufeuchten. In der Sohlenmitte sind die meisten Düsen angebracht, aus denen sehr kräftiger und gleichzeitiger feiner Dampf dringt. Das breite, hintere Ende der Bügelsohle glättet und trocknet die Kleidung.
Die Bügeleisen unterscheiden sich in der Anordnung und Ausführung der Düsen sowie der Gesamtzahl an Öffnungen. Grundsätzlich gilt, dass mehr Düsen den Dampf besser verteilen.
Temperaturregelung
Die meisten Bügeleisen regulieren die Temperatur über ein Drehrad. Bei einigen Modellen sind auch elektronische Tasten verbaut. Die neueste Entwicklung auf dem Markt der Bügeleisen sind Apparate mit Automatikprogrammen. Sie erkennen Materialart und Dicke des Gewebes. Das Bügeleisen passt automatisch Temperatur und Dampfmenge an.
Energiesparfunktion
Bügeleisen zählen mit einer durchschnittlichen Nennleistung von 1.500 bis 3.000 Watt zu den Stromfressern im Haushalt. Deshalb widmen die Hersteller diesem Thema zunehmend Aufmerksamkeit. Einige Dampfbügeleisen verfügen bereits über eine Energiesparfunktion. Damit verbrauchen die Geräte etwa ein Viertel weniger Strom und 40 % weniger Wasser.
Vertikaler Dampfstoß
Vertikaler Dampfstoß bedeutet, dass das Bügeleisen auch in aufrechter Position Dampf ausstoßen kann. Diese Funktion ist sinnvoll, wenn man Kleidung glätten möchte, die auf einem Bügel hängt. Ein vertikaler Dampfstoß ist also ideal, um beispielsweise einen zerknitterten Anzug oder ein Kostüm aufzufrischen. Die Ausstattung ist aber auch sehr praktisch, um Gardinen und Vorhänge zu behandeln.
Sprühfunktion
Wenn stark zerknitterte Wäsche auf dem Bügelbrett landet, kann ein Dampfbügeleisen mit Sprühfunktion von Vorteil sein. Das Bügelgerät spritzt etwas kaltes Wasser auf die Kleidung und feuchtet das Gewebe an, bevor das Dampfbügeleisen in Aktion tritt.
Tropfstopp
Der automatische Tropfstopp sollte an keinem Dampfbügeleisen fehlen. In den Phasen, in denen das Bügelgerät an Temperatur verliert, kühlt das Wasser unter 100 °C ab und verflüssigt sich. Wenn man dann die Dampffunktion aktiviert hat, kann es passieren, dass statt Dampf flüssiges Wasser auf die Kleidung tropft. Ein Tropfstopp verhindert dies.
Komfort
Bügeleisen sind sehr pflegeleichte und unkomplizierte Haushaltsgeräte. In puncto Komfort sind nur wenige Punkte zu beachten:
- Ergonomie und Bedienungsfreundlichkeit
- Entkalkungssystem
- Kabel
Ergonomie und Bedienungsfreundlichkeit
Der Griffbereich ist bei allen Bügeleisen nahezu identisch. Hier kann man beim Kauf kaum etwas verkehrt machen. Wichtig ist, dass sich Drehregler und Tasten gut erreichen und bedienen lassen.
Meistens ist der Kabelausgang am Gehäuse mit einer Hülse verstärkt, damit das Kabel beim senkrechten Abstellen des Bügeleisens nicht durch Knicken beschädigt wird. Die Kabelverstärkung sollte dennoch flexibel genug sein, sodass das Kabel nicht starr hinten rausragt. Dies stört beim Bügeln.
Die Bügelsohle sollte nach Möglichkeit sehr spitz ausfallen. Außerdem ist es von Vorteil, wenn im Randbereich der Sohle Dampfdüsen angebracht sind. So lassen sich Knopfleisten an Hemden und Blusen besser bügeln.
Entkalkungssystem
Überall, wo man Wasser erhitzt, hat man mit Kalkablagerungen zu kämpfen. Die heutigen Dampfbügeleisen sind deshalb meist mit Antikalk-Systemen ausgerüstet. Sie verhindern, dass sich der Heizstab oder die Düsen mit Kalk zusetzen. Bei solchen Geräten kann man mittlerweile bedenkenlos Leitungswasser zur Befüllung nutzen und muss nicht auf destilliertes Wasser ausweichen.
Die Modelle unterscheiden sich in der Ausführung des Entkalkungssystems. Besonders praktisch sind Dampfbügeleisen mit einer Entkalkungskassette, die man lediglich entnehmen und reinigen muss. Andere Systeme setzen stattdessen auf die Zugabe spezieller Tabletten. Hier und da findet man auch ein Bügeleisen mit einer Selbstreinigungsfunktion.
Kabel
Erfahrungsgemäß empfiehlt sich beim Bügeln eine Mindestkabellänge von 1,80 m. Das Kabel bei einem Bügeleisen ist meist mit Stoff umhüllt, um es vor Beschädigungen zu schützen. Einige Modelle sind zudem mit einer praktischen Kabelaufwicklung versehen.
Die modernsten Dampfbügeleisen kommen im Übrigen ganz ohne Stromkabel aus. In der Bügeleisenablage ist eine Ladestation integriert, in der das Gerät aufgeladen wird. Dadurch erhält man natürlich maximale Bewegungsfreiheit.
Hersteller
Tefal
Der französische Hersteller Tefal kann mit einer riesigen Auswahl an Bügelgeräten glänzen. Hier findet sich für jeden Bedarf und jedes Budget das passende Bügeleisen. Tefal besticht bei seinen Dampfbügeleisen und Dampfbügelstationen immer wieder mit innovativer Technik. Dazu zählt beispielsweise eine selbstreinigende Bügelsohle.
Tefal ist in den 1950er Jahren mit der Erfindung der Teflon-beschichteten Aluminiumpfannen berühmt geworden. Seitdem ist die Firma auf dem Markt der kleinen Haushaltsgeräte eine feste Größe.
Philips
Der niederländische Elektronikkonzern Philips ist der große Gegenspieler von Tefal auf dem Markt der Dampfbügeleisen und Dampfbügelstationen. Philips ist für seine enorm gleitfähige SteamGlide-Technologie bekannt. Die eine oder andere Bügelsohle ist zudem aus hochwertiger Keramik gefertigt.
Viele der Philips-Dampfbügeleisen sind enorm leistungsstark und mit 2.400-2.800 Watt ausgestattet. Damit lassen sich extra starke Dampfstöße von bis zu 180 g/min erzeugen.
AEG
Der dritte große Bügeleisenproduzent ist der ehemals deutsche Haushaltsgerätehersteller AEG. Heute gehört die Firma zum schwedischen Electrolux-Konzern.
AEG-Bügeleisen sind gewöhnlich nicht ganz so leistungsstark wie etwa die Philips-Geräte. Dafür bieten die Geräte zum Beispiel eine regulierbare Dampfleistung oder eine Abschaltautomatik, die Strom spart. Außerdem produziert AEG neben Bügeleisen und Dampfgeneratoren auch Bügelpressen.
Fazit
Die positive Nachricht aus Sicht der Verbraucher vorab: Gute Bügeleisen müssen nicht teuer sein. Für kleinere Haushalte hält der Handel bereits Geräte ab 30-40 Euro bereit, die tadellos ihren Dienst verrichten. Mit steigender Wäschemenge wachsen gleichzeitig die Ansprüche an die Bügeleisen.
Dann sollte man darauf achten, sich entweder Dampfbügeleisen mit einer hohen Dauerdampfmenge anzuschaffen oder sich alternativ für eine (Kompakt-)Dampfbügelstation zu entscheiden. Letztere bietet mehr Komfort und vor allen Dingen mehr Leistung. Sie beschleunigt das Bügeln gerade großer Wäschemengen deutlich.
Bügelpressen oder Bügelmaschinen übertreffen nochmals die Leistungsfähigkeit von Dampfbügelstationen. Doch in diesem Fall will die Anschaffung wohl überlegt sein. Denn diese Geräte sind teurer und nehmen mehr Platz weg. Sie lohnen sich nur für größere Haushalte mit mehreren Kindern oder kleine Familienbetriebe aus dem Hotel- und Gastronomiegewerbe.