Teleskope Ratgeber
Übersicht
- 1 Die Definitionen
- 2 Die geschichtliche Entwicklung der (optischen) Teleskope
- 3 Arten von Teleskopen
- 4 Optische Teleskope
- 5 Worauf sollte man beim Kauf eines Teleskops achten?
- 6 Hersteller von optischen Teleskopen
- 7 Fazit
Das Weltall und was es dort zu sehen gab, hat die Menschheit schon immer interessiert und fasziniert. Sterne und Planeten zu beobachten war nicht nur ein Freizeitvertreib, sondern sehr häufig auch überlebenswichtig. Heute nutzt man Teleskope, um Himmelskörper zu beobachten. Doch gibt es viele verschiedene Arten und Größen von Teleskopen. Unser kleiner Ratgeber soll Ihnen unter anderem zeigen, woran man ein qualitativ hochwertiges Teleskop erkennen kann.
Die Definitionen
Als Teleskop bezeichnet man ein Instrument, das in der Lage ist, elektromagnetische Wellen zu sammeln und zu bündeln. Durch diese Eigenschaft ist es möglich, mit einem Teleskop sehr weit entfernte Objekte zu beobachten. Das Wort Teleskop setzt sich aus den griechischen Bezeichnungen für fern (tele) und beobachten (skopein) zusammen.
Tatsächlich wird der Begriff Teleskop heute nicht allein auf die optische Astronomie beschränkt gebraucht. Man verwendet ihn beispielsweise auch für Radio- und Röntgenstrahlung oder auch für Detektorarrays (Neutrinoteleskop).
Die geschichtliche Entwicklung der (optischen) Teleskope
Die ersten Teleskope wurden vor mehr als 400 Jahren entwickelt. Der Niederländer Hans Lipperhey, von Beruf Brillenmacher, erfand das sogenannte holländische Fernrohr im Jahr 1608. Dieses wurde von Galileo Galilei optimiert und weiter entwickelt. Nur drei Jahre später erfand Johannes Keppler ein Fernrohr, das ein größeres Gesichtsfeld und ein schärferes Bild aufwies.
Es dauerte mehr als 200 Jahre, bis man Teleskope (Josef Fraunhofer) herstellen konnte, die Objektive mit Öffnungen von mehr als 30 cm besaßen. Spiegelteleskope hatten James Gregory, Laurent Cassegrain und Isaac Newton bereits im 17. Jahrhundert entwickelt. Diese bildeten die Grundlage für die Weiterentwicklung der Spiegelteleskopie – die allerdings erst um 1900 erfolgte.
Schnell wurden nun große Teleskope gebaut. Wie zum Beispiel das Leviathan (Lord Ross), das 16 Meter lang und dessen Metallspiegel allein beinahe vier Tonnen wog. Moderne Spiegelteleskope kommen auf eine Größe von acht bis zehn Metern Durchmesser.
Arten von Teleskopen
Je nach dem Spektrum der Frequenz und dem Wellenlängenbereich der elektromagnetischen Strahlung können folgende Arten von Teleskopen unterschieden werden:
- Röntgenteleskope
- Infrarotteleskope
- Radioteleskope
- Gammateleskope
- optische Teleskope
Optische Teleskope
Nachstehend wollen wir uns auf Teleskope beschränken, die sichtbares Licht darstellen, auch optische Teleskope genannt. Diese Art von Teleskopen werden heute auch von Hobby-Astronomen oder Naturbeobachtern und anderen interessierten Personen angeboten und verwendet.
Bedeutende Teleskope für sichtbares Licht
Zu den bekanntesten optischen Teleskopen zählen:
- Gran Telescopio Canarias (La Palma)
- Large Binocular Telescope (Arizona)
- Very Large Telescope (Chile)
- Subaru Teleskop (Hawaii)
- Hobby-Eberly-Teleskop (Texas)
- Southern Africa Large Telescope (Südafrika)
Optische Teleskope zu nicht-wissenschaftlichen Zwecken
Im Bereich der Hobby-Astronomie und der Naturbeobachtung werden – auch von ambitionierten Anwendern – grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Teleskopen eingesetzt:
- Linsenteleskop
- Spiegelteleskop
In der Hauptsache werden optische Teleskope zur Beobachtung im Gelände (zum Beispiel Aussichtsfernrohr) und auch von astronomischen Objekten angewendet. Dabei wird von dem Objekt ein reelles Bild erzeugt. Dieses kann auf zwei Arten sichtbar gemacht werden:
- auf einer Projektionsfläche
- durch ein Okular
Aufbau und Funktionsweise eines Linsenteleskops
Das Linsenteleskop wird auch Fernrohr oder Refraktor genannt. Vereinfacht dargestellt, besteht es aus einem Objektiv und einem Okular. Dabei sammelt das Objektiv das Licht von dem Objekt, das beobachtet werden soll. Das Licht wird im Brennpunkt gebündelt. Hier wird ein kleineres Bild des Objektes erzeugt, welches zudem auf dem Kopf steht.
Dieses kleine Bild wird nun von dem Okular wie eine Lupe vergrößert. Moderne Linsenteleskope verwenden mehrere Linsen von unterschiedlichen Glassorten. Auf diese Weise wird ein farbreineres Bild erreicht. Um die Orientierung zu erleichtern, ist außen am Teleskop meist ein Suchfernrohr montiert.
Aufbau und Funktionsweise eines Spiegelteleskops
Das Spiegelteleskop wird auch Reflektor genannt. Es nutzt keine Linse aus lichtsammelnde Komponente, sondern einen Spiegel, der zudem gekrümmt ist. Dabei bilden die Grundlage für diese Art von Teleskopen noch immer jene zum Beispiel von Isaac Newton. Tatsächlich ist das Newton-Teleskop noch am beliebtesten in der Hobby-Astronomie.
Bei dem Newton-Teleskop trifft das Licht auf einen Hauptspiegel, der parabolisch geschliffen ist. Von hier erfolgt eine Reflektion auf einen Fangspiegel, der wiederum das Licht zum Okular und damit zum Betrachter lenkt.
Fachbegriffe rund um das Teleskop
Bevor wir uns über die Eigenschaften eines guten Teleskops unterhalten können, ist es erforderlich, einige Fachbegriffe zu nennen und zu erörtern, ohne die ein Teleskop nur schwer zu verstehen ist.
Die Öffnung
Die Öffnung ist das wichtigste Kriterium, um die Leistung eines Teleskops beurteilen zu können. Dabei gilt die einfache Regel: Je größer die Öffnung, um so leistungsstärker das Teleskop. Der Grund ist einfach. Eine große Öffnung sammelt mehr Licht als eine kleine.
Das Öffnungsverhältnis
Das Öffnungsverhältnis errechnet sich aus dem Durchmesser des Objektivs und der Brennweite. Gute Teleskope verfügen über ein Öffnungsverhältnis von fünf oder weniger.
Die Brennweite
Das zweitwichtigste Leistungskriterium ist die Brennweite. Damit bezeichnet man bei klassischen Teleskopen die Entfernung vom Objektiv bis zum Brennpunkt. Bei einem Spiegelteleskop ist es der Abstand zwischen Okular und Hauptspiegel. Bei einigen Teleskopen wird die Brennweite durch Linsen oder Spiegel verlängert.
Die Vergrößerung
Eine sinnvolle Vergrößerung hängt kausal mit der Größe der Öffnung zusammen. Es gibt sowohl eine minimale wie auch maximale Vergrößerung. Werte außerhalb dieses Rahmes führen zu keinem sinnvollen Beobachtungsergebnis.
Das Gesichtsfeld
Es wird beim Gesichtsfeld zwei unterschiedliche Werte differenziert:
- das wahre Gesichtsfeld
- das scheinbare Gesichtsfeld
Wichtig für den Beobachtungserfolg ist das wahre Gesichtsfeld. Es wird – vereinfacht dargestellt – durch die Formel scheinbares Gesichtsfeld geteilt durch Vergrößerung berechnet. Die Angaben zu beiden Faktoren findet man beim Hersteller. Ein Beispiel: Beträgt das scheinbare Gesichtsfeld 50 Grad und ist eine 25fache Vergrößerung gewählt, ergibt das ein wahres Gesichtsfeld von 2 Grad.
Die Auflösung
Die Auflösung ist stark abhängig von der Größe der Öffnung. Die Auflösung gibt an, welche Einzelheiten man am Beobachtungsobjekt erkennen kann. Einige Beispiele:
- Auflösung – Beobachtungen
- 1,97 – Einzelheiten auf der Mondoberfläche
- 1,53 – Neptun wird als Scheibe sichtbar
- 1,21 – Details auf der Oberfläche des Mars
- 0,92 – Einzelheiten in den Saturnringen
- 0,69 – sehr feine Einzelheiten auf der Mondoberfläche
Ruhe der Luft
Das Beobachtungsergebnis wird auch durch die Ruhe in der Luft beeinflusst. Dabei geht es weniger um die Luft im Allgemeinen, sondern um die Erdatmosphäre, die wie ein Filter wirkt.
Worauf sollte man beim Kauf eines Teleskops achten?
Wer in der Freizeit terrestrische und bzw. oder astronomische Beobachtungen machen möchte, sollte unbedingt ein Teleskop erwerben. Vor dem Kauf sollten jedoch einige Überlegungen stehen, damit man sich später nicht über einen Fehlkauf ärgern muss.
Zunächst gilt es die Frage zu beantworten, was man beobachten möchte. Handelt es sich eher um terrestrische Beobachtungen oder eine Mischung aus astronomischen und terrestrischen Beobachtungen, ist man mit dem Linsenteleskop genau richtig. Will man ausschließlich ins Weltall sehen, eignen sich Spiegelteleskope weitaus besser.
Einsteiger oder Profi?
Nicht unerheblichen Einfluss auf die Leistungsstärke eines Telekops haben die Anforderungen des Anwenders. Bei einer nur gelegentlichen Nutzung oder wenn man sich nicht sicher ist, ob die Beobachtung von Himmelskörpern das richtige Hobby ist, sollte man zunächst ein Einsteigermodell erwerben. Möchte man tiefer und intensiver Teleskope nutzen, sollte es eher ein Modell für den Profi sein.
Die Größe der Öffnung ist der Schlüssel
Das wichtigste Merkmal für die Leistungsfähigkeit eines Telekops ist die Größe der Öffnung. Je größer umso besser, lässt sich hier einfach schlußfolgern.
Qualität und Verarbeitung für eine lange Lebensdauer
In der Regel ist die Anschaffung eines Telekops keine unerhebliche Investition. Da erwartet man, dass dieses Produkt eine entsprechend lange Lebensdauer hat. Grundlagen für eine lange Lebensdauer sind die Qualität des Telekops und seine Verarbeitung.
Leistung UND Preis müssen stimmen
Teleskope sind Qualitätsprodukte, die ihren Preis haben. Bei sehr günstigen Angeboten sollte man hinsichtlich der Leistung sehr kritisch sein; auf der anderen Seite, sollte ein teures Produkt auch sehr gute Eigenschaften zeigen.
Hersteller von optischen Teleskopen
Es gibt durchaus eine Reihe von Herstellern, die sich auf den Entwurf und die Produktion von Teleskopen fokussiert haben. Zu den bekanntesten Produzenten gehören:
- Celestron
- Seben
- Skywatcher
- Bresser
- Omegon
Teleskope von Celestron
Celestron ist ein Unternehmen, das sich vollkommen auf die Herstellung von Teleskopen spezialisiert hat. In der Produktübersicht von Celestron finden sich:
- Einsteigermodelle
- Refraktoren
- Reflektoren
Eingeteilt sind diese Teleskope in die Serien:
- Celestron LCM (preiswerte Einsteigerteleskope)
- Celestron Powerseeker (preiswerte Einsteigerteleskope)
- Celestron AstroMaster (preiswerte Einsteigerteleskope)
- Celestron Omni XLT (hochwertige Teleskope)
- Celestron NextStar SLT (mikroprozessorgesteuerte, vollautomatische Teleskope)
Bei der Celestron AstroMaster Serie handelt es sich um jeweils vier Teleskope von Linsenfernrohren und Spiegelteleskopen der Bauweise Newton. Zum Beispiel der AstroMaster 70 AZ, ein Refraktor, der sich sowohl für terrestrische als auch astronomische Beobachtungen eignet. Die Linsen werden aus optischem Glas gefertigt und sind vergütet für eine gesteigerte Bildhelligkeit und Brillanz. Die Öffnung beträgt 70 mm, die Brennweite 900 mm. Zum umfangreichen Zubehör gehört ein Stahl-Stativ mit Zubehörablage.
Seben und seine Teleskope
Seben ist ein Unternehmen, dass in seinem Portfolio eine ganze Reihe von Artikeln aus folgenden Rubriken aufweist:
- Teleskope
- Spektive
- Ferngläser
- Metallsuchgeräte
- Sicherheits- und Spionageartikel
- Zielfernrohre
- Mikroskope
In der Sparte Teleskope finden sich Modelle für den Einsteiger bis zum Profi. Besonders beliebt ist zum Beispiel das Orbinar 203/800 EQ 4 Reflektor Teleskop. Die Öffnung beträgt hier 203 mm und ist bereits auf eine mehr professionelle Weltraumbeobachtung ausgerichtet. Die Brennweite beläuft sich auf 800 mm. Mit diesem Teleskop können Beobachtunegn bis zu einer Sternengrößenklasse von 14M gemacht werden. Im umfangreichen Lieferumfang befinden sich u.a. ein Alu-Stativ und eine Umkehrlinse für Erdbeobachtungen.
Teleskope von Skywatcher
Skywatcher ist ein kanadisches Unternehmen. Die Firma hat sich spezialisiert auf:
- Teleskope
- Zubehör für Teleskope
- Mikroskope
- Ferngläser
- Spektive
Skywatcher produziert hochwertige Teleskope, die häufig von ambitionierten Astronomen verwendet werden. Dazu gehört auch das Skywatcher Teleskop N 200/1000 Explorer BD NEQ-5. Die Öffnung beträgt bei diesem Teleskop 200 mm. Das N 200/1000 überzeugt durch eine lichtstarke Optik. Zudem zeigt es sich windunanfällig und schwingungsarm.
Bresser als Hersteller von Teleskopen
Bresser und Co. bieten dem Einsteiger, dem ambitionierten Anfänger und dem Profi Produkte rund um das Teleskop. Das Unternehmer baut seine Teleskope in der Regel entweder klassisch in der Newton-Bauweise oder als achromatischer Refraktor. Die Komplettsystem von Bresser überzeugen durch einen großern Lieferumfang:
- Stativ
- Montierung
- mehrere Okulare
- mehrere Vergrößerungslinsen
- Suchfernrohr
- Software
Ein Beispiel für Bresser Teleskope ist das Bresser Pluto 114/500 EQ. Hierbei handelt es sich um ein hochwertiges Einsteigermodell mit einer Öffnung von 114 mm. Die Brennweite kommt bei diesem Teleskop auf 500 mm. Es handelt sich um ein Newton-Spiegelteleskop. Im Lieferumfang befindet sich als besonderer Zusatz ein Smartphone Kamera Adapter. Eingesetzt wird dieses Teleskop zum Beispiel zur Mond- und Planetenbeobachtung.
Teleskope von Omegon
Das Unternehmen Omegon hat ein breit gefächertes Sortiment an Produkten rund um optische Lösungen. Dazu gehören:
- Teleskope
- Ferngläser
- Spektive
- Mikroskope
- Zubehör
Ein Schwerpunkt von Omegon ist die Amateurastronomie sowie Natur- und Vogelbeobachtungen. Omegon bietet Teleskope für:
- Einsteiger
- Fortgeschritten
- versierte Amateure
Ein Teleskop für versierte Anfänger und Fortgeschrittene ist das Omegon Dobson Teleskop N 355/1610 Discoverer Travel. Dieses Teleskop besitzt einen hochwertigen Spiegel mit Hillux Vergütung. Bei der Travel-Version legt Omegon besonders großen Wert auf Transportabilität.
Fazit
Teleskope sind die Antwort auf den Wunsch der Menschheit, in den Weltall sehen zu können. Moderne Teleskope können dies auf Einsteigern und Anfängern ermöglichen. Wer ein Teleskop kaufen möchte, der sollte neben Qualität und Verarbeitung auf zwei Eigenschaften einen besonderen Wert legen: die Öffnung und die Brennweite. Bei einem Kauf ist besonders das Verhältnis zwischen Leistung und Preis zu beachten.