Regenschirme Ratgeber
Übersicht
- 1 Aus der Geschichte des Schirms
- 2 Mit Schirm, Charme und Melone
- 3 Wie schützt man sich am besten vor Regen?
- 4 Aus welchen Einzelkomponenten besteht ein Schirm?
- 5 Welche Varianten von Regenschirmen bietet der Handel?
- 6 Billigschirm contra Markenprodukt
- 7 FAQ
- 8 Bekannte Hersteller von qualitativ hochwertigen Regenschirmen
- 9 Fazit
Ein Regenschirm ist heute ein unverzichtbares Accessoire, um sich vor Niederschlägen zu schützen und trockenen Hauptes von A nach B zu gelangen. Die Schirmindustrie lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen: Es gibt: Stockschirme, Taschenschirme, Kinderschirme, Kopfschirme, Automatikschirme, Vollautomatikschirme, Trekkingschirme, Anglerschirme, Schirme in der gewohnten Form, aber auch im Glocken- oder Pagodendesign.
Schirme sind nicht nur profane Gebrauchsgegenstände. Ein Regenschirm passt sich heute wie gestern der Mode an und begleitet seinen Besitzer auch bei anspruchsvollen sportlichen Unternehmungen. Sogar für die Selbstverteidigung gibt es extra Schirmmodelle, die robust und unzerbrechlich sind. Selbst für den Hund gibt es eine Verquickung von Leine und Regenschirm, damit das Tier beim Regenschauer während des Spazierganges nicht durchnässt wird. Für Groß und Klein gibt es also den passenden Regenschutz in Form eines Schirmes.
Das Bild eines englischen Gentleman wäre ohne Stockschirm nicht denkbar. Die Briten verlassen selten ihr Haus, ohne einen Schirm mitzunehmen. Es regnet viel auf der Insel. Ein Schirm gehört dort wie selbstverständlich zu einem modischen Detail des Outfits. Besonders gut kann das bei Queen Elisabeth beobachtet werden. Die Angestellten der Kleiderkammer des Palastes sind auch dafür verantwortlich, dass die Queen zu ihrem Kostüm einen farblich passenden Regenschirm für den Fall der Fälle dabei hat.
Aus der Geschichte des Schirms
Schirme in der Antike
Bereits auf antiken Steintafeln sind Abbildungen von Menschen mit Schirmen zu sehen. In China schützten sich die Menschen 2.000 v. Chr. mit Papier bespannten Schirmen vor der Sonne. Es gibt auch Abbildungen aus alten Zeiten aus Ägypten, Babylonien und Indien mit schirmtragenden Personen. Altertumsforscher gehen davon aus, dass vor allem die wohlhabende Schicht sich mit einem Schirm vor der sengenden Glut der Sonne schützte.
Der Schirm war in den frühen Epochen der Menschheitsgeschichte ein Statussymbol. Würdenträger in vielen Kulturen wurden auf ihren Wegen mit Baldachinen vor Wetterunbilden geschützt. Im alten Griechenland und im Römischen Reich wurde der Schirm zu einem stetigen Begleiter der Damen. Davon zeugen zahllose Darstellungen auf Vasen und Mosaiken. Die Griechen und Römer benutzten Schirme nun auch als Regenschutz. Plinius hinterließ in seinen Schriften, dass die Schirmgerüste in seiner Zeit aus Bambusstäben gebaut und mit Palmblättern belegt wurden.
Im Laufe der Zeit wurden Schirme für die, die es sich leisten konnten, zu wahren Kostbarkeiten gestaltet. Das Schirmdach war aus Seide, die Tragestange und die Schirmrippen aus Elfenbein mit Verzierungen aus Gold und Edelsteinen. Schirme für die einfachen Menschen wurden mit Leder bespannt, wie Virgil berichtet.
Schutz vor der Sonne
In Europa gibt es für den Gebrauch von Regenschirmen in der Zeit des Mittelalters kaum Belege. Erst im 15. und 16. Jahrhundert ist aus höfischen Kreisen der Gebrauch von Reiseschirmen bekannt, die vor den Wetterunbilden schützen sollte. Zierliche Sonnenschirme waren dagegen bei den Damen immer beliebt, um ihre zarte Gesichtshaut vor der Sonne zu schützen.
Schirmgestelle wurden später aus Holz, Rohr und Fischbein gefertigt. Die Barriere für den profanen Schutz vor Niederschlägen bildete ein Bezug aus Wachstuch. Noch immer waren Schirme für die normale Bevölkerung kaum ein Thema.
Schirme verbreiteten sich erst, als am Anfang des 18. Jahrhunderts der erste Taschenschirm erfunden wurde und schließlich Schirmfabriken entstanden, die Taschen- und Stockschirme produzierten. Man verwendete nun preiswerte Halbseiden- und Baumwollstoffe für die Schirmbezüge. Nun konnten sich breite Schichten der Bevölkerung einen Schirm leisten. In Deutschland wurde der Schirm umgangssprachlich auch als „Parapluie“ bezeichnet, ein Begriff, der aus der französischen Sprache entlehnt ist.
Mit Schirm, Charme und Melone
In Frankreich wurde der Schirm in hellen Farben und mit Rüschen für die Damen zu einem unverzichtbaren modischen Detail. In England gehörte ein stabiler, schwarz bezogener Stockschirm bei den Herren unbedingt zur Komplettierung des Ausgehoutfits. Auch heute noch kann man in der Londoner Innenstadt Herren begegnen, die auf dem Kopf eine Melone und unter dem Arm einen Regenschirm tragen – auch bei strahlendem Sonnenschein.
Ab den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde auch in Deutschland der praktische zusammenklappbare Taschenschirm produziert. Er avancierte zum Begleiter vor allem der Frauen, die ihn in ihrer Handtasche verstauen konnten. Für einen Regenschauer war man so bestens gerüstet. Einen Stockschirm mitnehmen zu müssen, ist nicht immer praktisch, auch wenn ältere Herrschaften ihn gern als Stütze nutzen. Die Taschenschirme wurden immer kleiner und leichter. Heute gibt es zusammenschiebbare Minischirme, die selbst in eine Gürteltasche passen.
Wie schützt man sich am besten vor Regen?
Viele Menschen empfinden es als lästig, bei wechselhaftem Wetter einen Schirm „mitschleppen“ zu müssen. Heute gibt es hochwertige Funktionskleidung für den Outdoorbereich, die gut vor Regen schützt. Diese ist perfekt für sportliche Aktivitäten. Doch bei einem Spaziergang in der Natur, bei einem Stadtbummel oder als Vorsorgemaßnahme gegen Regenwetter in der Handtasche verstaut, sind Schirme als Schutz vor Niederschlägen unersetzlich.
Aus welchen Einzelkomponenten besteht ein Schirm?
Der Aufbau eines Schirmes soll im Folgenden am Beispiel eines Stockschirmes beschrieben werden:
Die Stange eines Regenschirmes, die wir am Griff in der Hand halten, wird als Stock bezeichnet. Dort, wo der Griff in den Stock übergeht, befindet sich der Spitzenköcher, in dem die Spitzen der Paragonstangen im geschlossenen Zustand des Schirms gehalten werden. Die Paragonstangen bilden das Gerüst des Schirmdaches. Die Stangenenden sind mit Ösen geschützt. Über die Paragonstangen und die zusätzlich angebrachten Kiele wird der Schirmbezug gespannt.
Am Schirmstock sind im unteren und oberen Bereich zwei Federrasten integriert, die dafür sorgen, dass der Schirm aufgespannt und wieder geschlossen werden kann. Der Schieber gleitet beim Öffnen und Schließen am Schirmstock entlang und wird durch die Federrasten im gewünschten Zustand gehalten. In der Krone vereinigen sich die Paragonstangen. Oberhalb des Stoffbezuges sitzt eine Abdeckkappe am Stock, die den Austritt des Schirmstocks aus dem Stoff umkleidet. Die Schirmspitze wird von einer Zwinge gekrönt. Bei Schirmen, die einen zusammenschiebbaren Teleskopstock besitzen, gibt es daran noch eine mittig angebrachte Kugelarretierung.
Welche Varianten von Regenschirmen bietet der Handel?
Zusammenschiebbare Taschenschirme sind praktisch und leicht. Sie bieten jedoch nur ein kleines Schirmdach, unter dem höchstens eine Person einigermaßen trocken bleibt. Stockschirme sind großzügiger bemessen. Unter sie passt nicht nur der Kopf, die Schultern bleiben ebenfalls vor dem Nass von oben geschützt. Schirme gibt es in verschiedensten Größen: für Kinder oder auch für zwei Personen geeignet.
Daneben gibt es originelle Angebote wie Mützenschirme, die in eine Kappe integriert sind. Stützschirme, eine Kombination aus Stock und Schirm, bieten Halt beim Laufen und Stehen und bei Bedarf Regenschutz. Glockenschirme haben die Form einer Kuppel, die bei windigem Regenwetter die Träger des Schirms im Gesicht vor der Nässe schützen.
Pagodenschirme mit ihrer anmutigen Form und der ausgeprägten Spitze erinnern an Asien und heben sich außergewöhnlich von den üblichen Schirmformen ab.
Für jeden Zweck gibt es den passenden Schirm: So können Angler ein Modell erwerben, dessen langer Stock in die Erde gesteckt werden kann. Darunter kann der Angler bei Regen gemütlich Platz nehmen. Bei starkem Regen besteht sogar die Möglichkeit, am Schirm eine Zeltplane zu befestigen und damit rundherum geschützt zu sein. Anhänger des Golfsports sind samt ihrer Ausrüstung unter einem großen Golfschirm bestens vor Regen und Sonne in Sicherheit. Sie können von einem Abschlagplatz zum nächsten ganz einfach mitgenommen werden. Besonders klein und leicht sind Trekkingschirme, die durch die Verarbeitung von flexiblen Materialien für das Schirmgestell in der Lage sind, auch starken Stürmen zu trotzen.
Ein sogenannter Selbstverteidigerschirm erfüllt voll seine Funktion als Schutz vor Niederschlägen. Der Regenschirm ist aus besonders flexiblen und bruchsicheren Materialien gefertigt. Deshalb ist er auch zur Abwehr von körperlichen Angriffen geeignet. Doch auch mit einem einfachen Stockschirm ist schon so mancher Dieb in die Flucht geschlagen worden.
Billigschirm contra Markenprodukt
Schirme mitzuführen, wird oft als unpraktisch empfunden. Doch es ist immer gut, wenn ein Schirm im Falle eines Falles schnell zur Hand ist. Schirme werden oft vergessen und irgendwo stehengelassen. Da ist es gut, wenn es im Haushalt noch einen Ersatzschirm gibt. Während Männer die Farbe Schwarz für ihren Schirmbezug bevorzugen, liebt es das weibliche Geschlecht bunt und mit ausdrucksvollen Mustern. Natürlich sollte die Farbe des Schirms mit dem jeweils aktuellen Outfit harmonieren. Grund genug also, um immer mal wieder einen neuen Regenschirm zu kaufen.
Es gibt Schirme, die für wenige Euros angeboten werden. Es gibt dieses Hilfsmittel für den Schutz vor Regen, der mehrere Hundert Euro kostet. Der Kunde hat die Wahl. Heute gibt es nur noch in wenigen Städten einen Schirmmacher. Bei ihm kann man Regenschirme kaufen. Der Schirmmacher repariert jedoch auch Schirme. Heute sind die billigen 5-Euro-Schirme sehr verbreitet und zu Wegwerfartikeln geworden, weil die Reparatur teurer als eine Neuanschaffung wäre. Doch es gibt sie noch: hochwertige Schirme, die robust Wind und Wetter trotzen und bei denen sich im Bedarfsfall die Reparatur lohnt.
Um vergnügt und gut geschützt bei Regenwetter unter dem Schirm „Singin‘ In The Rain” summen zu können, sollten beim Einkauf dieses persönlichen Accessoires einige Dinge berücksichtigt werden.
FAQ
Worauf sollte man beim Kauf eines Schirms achten?
Wer einen Schirm länger als eine Saison benutzen möchte, der muss auf Qualität beim Einkauf achten. Bei Stockschirmen sollte der Stock aus einem Stück bestehen. Das ist wichtig für die Stabilität. So kann sich der Besitzer auch mal auf den Schirm aufstützen. An der Spitze des Schirms sollte eine rutschfeste Kappe befestigt sein. Wer einen Taschenschirm bevorzugt, wählt am besten ein Modell, bei dem das Gestänge des Schirms aus einem leichten und flexiblen Material besteht. Vor allem Karbon und Fiberglas haben diese Eigenschaften und sind dennoch sehr stabil.
Der Stoff der Bespannung, die das eigentliche Regendach ausmacht, sollte sehr dicht gewebt und mit einer Beschichtung wie beispielsweise Teflon ausgestattet sein. Durch diese Beschichtung trocknet der Regenschirm nach Gebrauch schnell, weil das Wasser regelrecht abperlt. Bei preiswerten Schirmen kommt es oft bereits nach kurzem Gebrauch dazu, dass das Wasser durch die Schirmkrone oder durch die Nähte tropft. Ein Schirm kann auch mit einem speziellen UV-Schutz ausgestattet sein.
Gibt es Unterschiede in der Verarbeitung der Schirmgestelle?
An einem Schirm werden zahlreiche Verbindungen genietet. Damit er den Belastungen von Wind und Wetter lange standhalten kann, sollten diese Verbindungen von Vollnieten gehalten werden. Hohlnieten sprechen dafür, dass der neue Schirm den Anforderungen in der Praxis nur bedingt gewachsen sein wird.
Ein Problem bei Schirmen ist, dass sie dazu neigen, bei starkem Wind nach oben umzuklappen. Gerade wenn der Regen peitscht, wird das Regendach instabil. Das kann so weit gehen, dass sich das Gestänge nicht mehr in die Ausgangsposition bringen lässt oder sogar bricht. Hochwertige Regenschirme aus flexiblen Materialien weisen bei den Unbilden des Wetters eine besondere Flexibilität und Stabilität auf.
Sowohl Stockschirme als auch Taschenschirme gibt es mit einer Automatik, die das Öffnen und das Schließen mit einem Klick erledigt. Wer diese Unterstützung nutzen möchte, sollte beim Kauf auf die entsprechenden Funktionen achten.
Worauf ist noch zu achten?
Vor dem Kauf sollte der Interessent die Mechanik und Automatikfunktion prüfen. Die Federrasten dürfen nicht scharfkantig, der Griff am Stock nicht zu dünn ausgeführt sein. Wenn der Griff zu zierlich ausfällt, wird es schwerfallen, den Schirm längere Zeit in der Hand zu halten. Die Mechanik und Automatik muss ohne Klemmen funktionieren. Auch die Produktbeschreibung mit den Hinweisen zur Qualität des Schirmbezugs sollte vor dem Kauf gelesen werden. Das Ausprobieren der Funktion und eine umfassende Beratung sind im Fachgeschäft selbstverständlich. Doch auch im Kaufhaus kann der Kunde den Schirm vor dem Kauf prüfen.
Bekannte Hersteller von qualitativ hochwertigen Regenschirmen
Knirps
Legendär ist der „Knirps“ unter den Taschenschirmen, der von der gleichnamigen Firma produziert wird. Die Idee zur Erfindung dieses besonderen Schirms hatte Hans Haupt. Er benötigte aus gesundheitlichen Gründen eine Stütze beim Gehen. Er tüftelte nach der für ihn besten Lösung und entwickelte eine Verbindung aus Stock und Schirm. Der Clou dabei war jedoch, dass der Schirm so klein zusammenklappbar war, dass er in einer Tasche verschwinden konnte, wenn er nicht gebraucht wurde. Hans Haupt gründete 1928 eine Firma, die Taschenschirme herstellte – zunächst Schirme mit einer Klappmechanik, ab 1965 mit einer Automatikfunktion. Bis heute existiert dies Firma Knirps und entwickelt neue Innovationen für die Schirmmode.
Brigg
Die Firma „Brigg“ gehört zu den symbolträchtigen und alten englischen Schirmproduzenten. Seit dem Jahr 1836 versorgt Brigg nicht nur die englischen Bürger mit hochwertigen Schirmen. Von diesem Zeitpunkt an war die Firma der Lieferant von Schirmen für die Königsfamilie und wurde mit dem Titel Royal „Umbrella Makers“ geadelt. Für die soliden Schirme werden edelste Hölzer, gehärteter Stahl und hochwertigste Bezugsstoffe verarbeitet. Den Griff der Herrenschirme ziert das Wappen des „Prince of Wales“, auf Wunsch in echtem Sterlingsilber ausgeführt. Diese Schirme trotzen auch dem ungemütlichsten Wetter. Die klassischen und keiner Mode unterworfenen Schirme sind so stabil, dass sie vererbt werden können.
Doppler
Qualität und Innovationen hat sich die Firma Doppler bei der Herstellung von Regenschirmen auf die Fahnen geschrieben. Modische Variationen zum Thema Schirm und eine hohe Funktionalität zeichnen die Produkte der Firma Doppler aus. Die neueste Entwicklung ist der in einem aufwendigen Herstellungsprozess gewonnene Carbonsteel. Wie die Werbung verspricht: Das Material zur Herstellung von Schirmen hält Windgeschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde stand.
Weitere Schirmproduzenten
- Blunt
- Fare
- Oertel
- Senz
Aber auch Armani, Gucci, Bugatti und andere Anbieter für Designermode bieten Schirme an. Oft arbeiten die verschiedenen Modelabels mit Künstlern zusammen, die tolle Designs für Schirme entwerfen.
Fazit
Jeder hat schon mal irgendwo einen Schirm stehenlassen, einfach vergessen: im Restaurant, in der U-Bahn oder beim Friseur. Meist ärgert man sich, manchmal ist man auch froh, die „Krücke“ los zu sein. Doch ohne Schirm geht es nicht. Bei Nieselregen und Wolkenbrüchen ist es gut, wenn man einen schützenden Schirm aufspannen kann. Man sollte auch bei der Anschaffung eines gewöhnlichen Alltagsgegenstandes wie einem Regenschirm ein wenig Aufmerksamkeit investieren und nicht gleich den nächstbesten kaufen. Ein qualitativ hochwertiger Schirm erfüllt seine Aufgabe gut, der Griff liegt gut in der Hand, und er kann für viele Jahre ein vertrauter und persönlicher Begleiter werden.