Laufräder Ratgeber
Übersicht
- 1 Mit dem Laufrad das Gleichgewicht trainieren
- 2 Ab wann ist ein Laufrad sinnvoll?
- 3 Eigenschaften von Laufrädern
- 4 Zubehör für Laufräder
- 5 Bei der Kaufentscheidung Testberichte mit einbeziehen
- 6 Qualität und Preis eines Laufrads
- 7 Auch an die Sicherheit denken
- 8 Die richtige Größe des Laufrads wählen
- 9 Dem Kind mit dem Laufrad Zeit lassen
- 10 Hersteller für Laufräder
Die Phase des Laufen Lernens ist vorbei und schon werden die ersten „Fahrzeuge“ für Kleinkinder interessant. Mit diesen trainieren Kinder auf spielerische Art und Weise ihren Gleichgewichtssinn. Nach drei- und vierrädrigen Rutschern folgt oft das Laufrad. Etwa seit Ende der 90er Jahre ist es von den Gehwegen und in Fußgängerzonen zu sehen. Kein Wunder, denn seine Vorteile überzeugen Kinder und Eltern gleichermaßen.
Mit dem Laufrad das Gleichgewicht trainieren
Kinderroller und Dreirad sind schon längst Geschichte, wenn es um die Vorbereitung auf das spätere Fahren mit dem Fahrrad geht. Das Laufrad erfreut sich mittlerweile größter Beliebtheit – und das auch zu Recht. Immerhin eignet sich das Laufrad bereits ab einem Alter von etwa 2 Jahren und die Bewegungsabläufe sowie auch das Training für das Gleichgewicht ähneln dem Fahrrad fahren deutlich mehr, als es beispielsweise bei einem Roller der Fall ist. Durch die sitzende Position, den Antrieb mit Hilfe beider Füße und auch durch das generelle Fahrverhalten ist das Fahren auf dem Laufrad mit dem Fahrrad fahren vergleichbar.
Ab wann ist ein Laufrad sinnvoll?
Bevor ein Kind Laufrad fahren kann, sollte es einige Voraussetzungen erfüllen. Diese sind:
- ein gutes Stehvermögen
- sicheres Laufen
- ausreichende Körpergröße sowie entsprechende Schrittlänge
Somit stellt das Alter eines Kindes lediglich eine grobe Orientierung dar. Wesentlich entscheidender ist der tatsächliche körperliche und auch motorische Entwicklungsstand. In der Regel sind Kinder ab einem Alter von etwa 2 Jahren dazu in der Lage, neue Bewegungsabläufe zu erlernen.
Entscheidendes Maß: Die Schrittlänge
Wichtig ist, dass die Körpergröße und vor allem die Schrittlänge des Kindes so groß sind, dass das Kind auf dem Laufrad eigenständig sitzen und beide Füße vollständig auf den Boden stellen kann. Die Beine sollten dabei leicht angewinkelt sein. Dadurch entsteht ein ausreichender Hubweg, um die Beine nach vorn vom Boden abstoßen zu können.
Wichtigste Einstellgröße: Minimale Sitzposition
Die minimale Sattelposition trägt zu einem sicheren und auch komfortablen Sitz auf dem Laufrad bei. Dabei sollte die minimale Sitzhöhe mindestens 2 cm unter der Schrittlänge liegen, damit sich das Kind gut abstoßen kann.
Allein die minimale Sitzposition sollte jedoch nicht als Orientierung herangezogen werden, denn aufgrund der körperlichen Entwicklung können auch einjährige Kinder die nötige Schrittlänge bereits erreichen, allerdings sind sie in ihrer motorischen Entwicklung noch nicht bereit für ein Laufrad.
Eigenschaften von Laufrädern
Laufrad ist nicht gleich Laufrad – die Auswahl ist sehr groß. Bestimmte Eigenschaften sollte ein Laufrad aber dennoch erfüllen.
Der Rahmen
Laufräder gibt es aus Holz, Metall und Kunststoff. Welches Material genutzt wird, ist eine frage der Langlebigkeit, des Gewichts und natürlich auch des eigenen Geschmacks.
Ganz gleich, ob Holz, Kunststoff oder Metall – alle Modelle überstehen auf jeden Fall zwei Generationen Kinder und haben eine Lebensdauer von etwa 5 Jahren. Den größten Unterschied macht wohl das Gewicht aus. Während ein Laufrad aus Stahl gute 5 kg auf die Waage bringt, sind Laufräder aus Holz mit etwa 3 kg bereits deutlich leichter. Am sinnvollsten sind natürlich möglichst leichte Laufräder, die für kleine Kinder deutlich besser beherrschbar sind.
Die Bereifung
Bei Laufrädern sind Luft-, Vollgummi-, Schaum- oder Polyurethan-Reifen üblich. Während Luftbereitung optimal abfedert, mehr Griff aufweist und für tägliche Fahrten auf unterschiedlichsten Böden geeignet ist, federn alle anderen Reifenvarianten recht hart ab und sind meist nur für glatte Böden geeignet. Beim Kauf sollten Eltern jedoch bedenken, dass luftbereifte Laufräder auch deutlich anfälliger für Pannen sind.
Begrenzung des Lenkeinschlags
Je nach Hersteller gibt es beim Lenkeinschlag Unterschiede zwischen 25 und 55 Grad. Ein geringerer Lenkeinschlag kann vor allem bei kleinen Kindern deutlich sicherer sein, denn sie müssen den Richtungswechsel mit dem Lenker erst noch üben, was eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Die Meinungen über Sinn und Unsinn einer Begrenzung des Lenkeinschlags gehen jedoch zum Teil weit auseinander. Während die einen Hersteller die Gefahr des Wegrutschens und einer größeren Instabilität beim Stehen durch fehlende Lenkeinschlagsbegrenzung sehen, vertreten andere Hersteller die Meinung, dass die Verletzungsgefahr ohne Begrenzung bei einem Sturz geringer ist. Wie die Praxis jedoch zeigt, spielt die Begrenzung des Lenkeinschlags keine entscheidende Rolle. Sowohl mit als auch ohne Begrenzung ist die Gefahr für ernsthafte Verletzungen gering.
Zubehör für Laufräder
Im Handel ist für Laufräder mittlerweile sinnvolles Zubehör erhältlich. Was davon tatsächlich notwendig ist, kommt immer auch auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes an.
Handbremse
Es gibt Laufräder, die bereits mit einer Handbremse ausgestattet sind. Bei anderen Modellen ist sich auch problemlos nachrüstbar. Kleinkinder im Alter von 2 bis 3 Jahren sind im Normalfall noch nicht dazu in der Lage, überhaupt eine Handbremse zu betätigen. Das liegt daran, dass sie in diesem Moment zwei Bewegungsabläufe gleichzeitig koordinieren müssen. Auch die Kraft zur Betätigung einer Handbremse fehlt in diesem Alter noch, weshalb sich über den Sinn einer Handbremse durchaus streiten lässt.
Sobald das Kind aber 3 Jahre ist, kann durchaus eine Handbremse zum Einsatz kommen. Vor allem bei Fahren in etwas abschüssigem Gelände mit kleineren Abfahrten kann die Handbremse am Laufrad eine gute Vorbereitung auf das Fahrrad sein. Die Bremswirkung sollte dabei am Hinterrad des Laufrads erfolgen. Eltern sollten allerdings nicht erwarten, dass die Handbremse auch effektiv als solch genutzt wird.
Beleuchtung
Beleuchtung am Laufrad ist im Normalfall nicht notwendig, da ein Laufrad fahrendes Kind in der Regel nicht im Dunkeln unterwegs ist. Soll das Laufrad dennoch mit einer Lampe ausgestattet werden, sollten Eltern darauf achten, dass davon keine Verletzungsgefahr bei Stürzen ausgeht.
Lenkerkörbe, Anhänger und Taschen
Für Kinder ist ein Laufrad nicht nur ein Mittel zur Fortbewegung. Vielmehr ist es auch ein Spielzeug. Deshalb ist es durchaus lohnenswert, sich nach Zubehör wie Lenkerkörben, Anhängern und Taschen umzuschauen. Wichtig ist natürlich, dass das Kind auch sicher mit dem Laufrad unterwegs ist. Für den Winter sind inzwischen sogar Kufensets im Handel erhältlich. Durch das Zubehör wird für das Kind die Freude am Laufrad erhöht und auch verlängert.
Seitenständer
Zwar ist ein Seitenständer bei einem Laufrad nicht zwingend notwendig, er kann jedoch beim Training zum sorgsamen Umgang mit dem späteren Fahrrad sehr nützlich sein. Kinder Lernen so, wie sie mit dem Fahrrad umgehen. Ein positiver Nebeneffekt: Durch den Seitenständer wird die Lebensdauer des Laufrads zusätzlich erhöht, da es keine Kratzer durch „hinwerfen“ bekommt.
Bei der Kaufentscheidung Testberichte mit einbeziehen
Ein Laufrad fordert die motorische Entwicklung und den Gleichgewichtssinn eines Kindes. Das Kind wird auf das spätere Fahrrad fahren vorbereitet und braucht dann in der Regel keine Stützräder mehr. Die Auswahl an Laufrädern ist sehr groß, die meisten Eltern sind bei der Wahl zunächst unentschlossen. Es kann in diesem Fall durchaus hilfreich sein, sich verschiedene Testberichte anzuschauen, um die Vor- und Nachteile einzelner Modelle genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch Erfahrungen anderer Eltern können bei der Entscheidungsfindung sehr hilfreich sein.
Abwechslung – Das Zauberwort bei Kindern
Geht es nach den Erfahrungen der Eltern, wird vor allem eins ganz deutlich: Gerade Kleinkinder mögen es, sich viel zu bewegen. Sie sind für Fahrräder jedoch noch zu klein, weshalb sich Laufräder hervorragend eignen, um den kindlichen Bewegungsdrang auszugleichen. Das Laufrad ist dabei sehr vielseitig – vom Herumflitzen im Park, über einen Bummel durch die Fußgängerzone bis hin zu längeren Spaziergängen mit den Eltern. Mit den Laufrad ist alles möglich, die Abwechslung ist entscheidend.
Qualität und Preis eines Laufrads
Vor allem Qualität und Preis stehen bei einem Laufrad in einem direkten Zusammenhang. So muss man gerade bei den „kostengünstigen“ Modellen oft bei der Qualität Abstriche machen. Laufräder aus dem Supermarkt sollten deshalb besser stehen gelassen werden, zumal es dafür auch sehr selten Ersatzteile gibt.
Gerade die Laufräder namhafter Unternehmen werden gemeinsam mit Forschern und Pädagogen entwickelt. Dadurch wird natürlich besonderer Wert auf die Nutzung durch Kinder und die Verwendung von kindgerechten Materialien geachtet. Grundsätzlich gilt: Verwendeter Lack darf bei einem Sturz nicht absplittern, Teile dürfen nicht verbiegen, es darf keine scharfen Kanten geben. Eltern sollten dabei auch bedenken, dass Holz- und Stahlräder zwar wesentlich schwerer sind als Kunststoffräder, allerdings auch deutlich stabiler und robuster, wenn es um Stürze geht. Gerade im Hinblick auf den Wiederverkaufswert ist das ein wichtiger Punkt, den Eltern nicht außer Acht lassen sollten.
Auch an die Sicherheit denken
Beim Kauf eines Laufrads sollte nicht nur die Sicherheit des Laufrads im Vordergrund stehen. Neben einem sicheren Laufrad ist auch ein Fahrradhelm notwendig, den das Kind auch tragen muss. Dieser ist wichtig und nicht von der Fahrfähigkeit des Kindes abhängig. Hier spielt vor allem die von anderen Verkehrsteilnehmern vorgegebene Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle, denn schwerere Unfälle mit dem Laufrad sind bei Kindern nur selten selbst verschuldet.
Die richtige Größe des Laufrads wählen
Bei der Wahl der richtigen Größe des Laufrads ist zunächst die Sitzhöhe entscheidend. Welche Sitzhöhe benötigt wird, ergibt sich aus der Körpergröße und vor allem der Schrittlänge des Kindes, die Eltern unbedingt vor dem Kauf messen sollten. Folgende Richtwerte können eine erste Orientierung geben:
- Körpergröße 86 cm, Schrittlänge 33 cm: Sitzhöhe maximal 31 cm (1 bis 1,5 Jahre)
- Körpergröße 92 cm, Schrittlänge 37 cm: Sitzhöhe maximal 35 cm (1,5 bis 2 Jahre)
- Körpergröße 98 cm, Schrittlänge 40 cm: Sitzhöhe maximal 38 cm (2 bis 3 Jahre)
- Körpergröße 104 cm, Schrittlänge 44 cm: Sitzhöhe maximal 42 cm (3 bis 4 Jahre)
Dem Kind mit dem Laufrad Zeit lassen
Die meisten Eltern sind zu Beginn der Nutzung des Laufrads durch das Kind recht verunsichert. Der Grund: Kleinkinder schieben das Laufrad zunächst. Für Eltern sollte das kein Grund sein, sich Gedanken darüber zu machen, ob das Laufrad nicht doch zu früh gekauft wurde.
Kinder machen in diesem Moment instinktiv genau das Richtige: Sie gehen nach ihrem Sicherheitsbedürfnis und erkunden ihr neues Fahrzeug auf spielerische Weise. Es sollte also keine Rolle spielen, ob ein Kind bereits nach einigen Minuten oder erst nach einigen Wochen das Laufrad als solches nutzt. Ein Kind sollte alle Zeit der Welt bekommen, sich an sein Laufrad zu gewöhnen. Sobald das Kind dann auf dem Laufrad sitzt, heißt die Devise „Übung macht den Meister“. Je nach motorischer Entwicklung kann ein Kind schon nach kurzer Zeit große Strecken zurücklegen.
Hersteller für Laufräder
Auf dem Markt haben sich mittlerweile einige gute Hersteller für Laufräder für die Kleinsten etabliert. Dazu gehören:
- Hudora
- Puky
- Kokua
- Kettler
- Pinolino
Hudora –Für die Kleinsten moderne Laufräder
Seit mehr als 90 Jahren steht der Name Hudora für Qualität und Tradition. Laufräder von Hudora gibt es am Markt seit 1997 – und zwar aus Holz oder Metall zu fairen Preisen. Die Leitgedanken von Hudora sind Kundenorientierung, Qualität und fortschrittliches Denken gepaart mit Moderne.
Auch auf Design legt Hudora wert. Immerhin sollten Kinder einen Bezug zum Laufrad herstellen können. Natürlich sind Laufräder von Hudora auch vergleichsweise leicht, denn den Kleinsten sollten Bewegung und Steuerung erleichtert werden. Zusätzlich ist ein Übersteuerungsschutz integriert und auch Laufräder mit Bremsen sind bei Hudora erhältlich.
Kindgerechte Laufräder von Puky
Seit 1949 gilt Puky als einer der führenden Hersteller für Kinderfahrzeuge. Jahrelange Erfahrungen im Laufrad- und Fahrrad-Sektor für Kinder sorgt bei den Kunden für Zufriedenheit. Dabei bietet Puky Laufrad-Modelle für unterschiedlichste Entwicklungsstufen der Kinder. Im Vordergrund stehen für Puky die Bedürfnisse der Kinder, an denen sich Funktion und Design der Laufräder orientieren. Die typischen Merkmale von Puky-Laufrädern sind ein tiefer und leichter Einstieg auf das Trittbrett, ergonomisch geformte Sättel, höhenverstellbare Lenker und Sättel, Gebrauchstauglichkeit sowie Langlebigkeit. Dabei verwendet Puky hochwertige Materialien und Produktionsverfahren. Auch Ersatzteile sind problemlos erhältlich, weshalb Puky zu den Marktführern bei Laufrädern gehört.
Kokua – Leichte, hochwertige Laufräder
Kokua ist keine so bekannte Marke wie Hudora oder Puky, dennoch überzeugen die Laufräder durch eine saubere Verarbeitung und Langlebigkeit. Laufräder von Kokua bestehen aus Aluminium oder Holz und sind nicht sehr schwer. Somit können Kinder jüngeren Alterns die Laufräder ohne größere Probleme bewegen. Die Laufräder von Kokua gehören in das etwas teurere Preissegment, können aber aufgrund ihrer Flexibilität und Nachhaltigkeit auch jahrelang genutzt werden. Kokua stimmt seine Produkte dabei auf die motorischen Fähigkeiten der jungen Altersgruppe ab. Die Laufräder fördern, vermitteln Spaß und regen die kindliche Entwicklung an.
Innovative Laufräder von Kettler
Seit mehr als 60 Jahren bietet Kettler auf dem Freizeit- und Sportmarkt richtungsweisende Produktlösungen. Die Laufräder von Kettler stehen dabei für Funktionalität, eine komfortable Bedienung, anspruchsvolles Design sowie kontrollierte Qualität. Dabei vertritt Kettler den Anspruch, innovatives Design mit Fortschritt und Gesundheit zu vereinen. Die Laufräder der mittlerweile weltweit agierenden Unternehmensgruppe sind dabei nicht nur kindgerecht, sondern auch recht preiswert und dennoch qualitativ hochwertig.
Pinolino – Umweltbewusste Laufräder
Pinolino wurde im Jahr 1997 gegründet und hat sich auf kindgerechte Laufräder, Lauflernhilfen und Spielwaren spezialisiert. Laufräder von Pinolino sind dabei schadstoffarm und qualitativ hochwertig produziert. Pinolino legt dabei gleichermaßen Wert auf ein kindgerechtes Design (z. B. Fußball, Prinzessin) sowie ganz bewusst auch auf einfache Designs. Im Vordergrund steht aber vor allem ein leichtes Handling. Laufräder von Pinolino werden ausschließlich aus Holz gefertigt und sich höhenverstellbar. Sie sollen Kinder möglichst jahrelang begleiten und sind deshalb sicher, widerstandsfähig und nachhaltig.