Komposter Ratgeber
Übersicht
- 1 Kompostierung ist nichts Neues – eine kleine Historie
- 2 Welche Faktoren beeinflussen die Qualität der Kompostierung?
- 3 Welche Formen des Kompostieren gibt es?
- 4 Häufig gestellte Fragen zum Kompostieren
- 5 Worauf sollte man beim Kauf eines Komposters achten?
- 6 Was darf man kompostieren?
- 7 Bekannte Hersteller von Kompostern
- 8 Rollkomposter von Lifetime
- 9 Fazit
Ein Komposter ist ein Behältnis für den Abbau von organischem Material mit Hilfe von Sauerstoff und (Klein-)Lebewesen. Ziel dieses Prozesses ist die Herstellung von Humus, der vor allem im Garten als Dünger bzw. zur Bodenverbesserung eingesetzt wird. Komposter gibt es in verschiedenen Ausführungen und als Bestandteil unterschiedlicher Kompostierungsverfahren. Ein kleiner Ratgeber soll Ihnen dabei helfen, den richtigen Komposter für Ihre Zwecke zu finden.
Kompostierung ist nichts Neues – eine kleine Historie
Nachgewiesen ist die Kompostierung schon seit einigen tausend Jahren. So schrieb schon Aristoteles über Humus und seine Theorie dazu (ca. 350 vor Christus). Aber auch in späterer Zeit besaß die Humusgewinnung durch Kompostierung einen hohen Stellenwert in der Landwirtschaft. Zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen belegen dies. Bis heute ist die Kompostierung eine wichtige Komponente in Land- und Gartenwirtschaft.
Welche Faktoren beeinflussen die Qualität der Kompostierung?
Nicht alle Stoffe lassen sich gleich gut kompostieren. Daneben nehmen zahlreiche andere Faktoren Einfluss auf das Ergebnis der Humusbildung. Diese sind insbesondere:
- Ausgangsmaterial
- Belüftung
- Feuchtigkeitsgehalt
- Porenvolumen
- Temperatur
- pH-Wert
- Verhältnis von Stickstoff zu Kohlenstoff
Auf die einzelnen Faktoren gehen wir später noch genauer ein.
Welche Formen des Kompostieren gibt es?
Bei der Kompostierung im Garten unterscheidet man grundsätzlich zwei Verfahren. Je nachdem, welches Verfahren angewandt wird, hat es Einfluss auf die Art des Komposters. Es wird demnach unterschieden in:
- Offene Kompostierung
- Geschlossene Kompostierung
Die offene Kompostierung
Die Eigenkompostierung ist, wenn sie sinnvoll und richtig angewandt wird, eine gute Möglichkeit, Garten- aber auch Küchenabfälle zu verwerten. Die offene Kompostierung ist quasi die klassische Form. Sie erkennt man insbesondere daran, dass der Komposter keinen oberen Abschluss hat.
Der Komposthaufen
Der Komposthaufen, ein häufig anzutreffende Bezeichnung ist auch die Kompostmiete, ist eine einfache Schichtung von kompostierbaren Materialien. Eine solche Schichtung sollte nicht höher als 100 bis 150 cm werden. Ein Komposthaufen ähnelt einem Misthaufen und ist tatsächlich von diesem auch abgeleitet. Er benötigt mehr Platz als andere Komposter. Ist genügend Platz vorhanden, lässt er sich dafür unkompliziert vergrößern, zum Beispiel, wenn die Jahreszeit es erfordert.
Komposter im Kammersystem
Eine etwas strukturiertere Form des Komposters ist jener im Kammersystem. Diese Komposter werden meist aus Holzlatten hergestellt und verfügen über keinen Deckel. Auch an den Seiten bleiben sie meist sehr offen.
Das Kammersystem verfügt zwischen zwei und mehr Kammern. Zunächst wird eine Kammer befüllt. Im unteren Teil werden grobe Materialien eingebracht. Dies können Äste oder Zweige sein. Sie werden sehr luftig geschichtet. Darauf werden nun die (zerkleinerten) Abfälle aus dem Garten und der Küche aufgebracht. Die untere Schicht soll für eine gute Belüftung sorgen.
Nach einigen Monaten wird der nun entstandene Kompost in die zweite Kammer verbracht. Dabei wird er gut durchgemischt; ein weiterer Vorteil dieses Systems. Sind weitere Kammern vorhanden, kann dieser Vorgang mehrfach wiederholt werden. So hat der Gartenbesitzer in den verschiedenen Kammern immer einen fertigen Kompost; in einer anderen einen noch frischen.
Die geschlossenen Kompostierung
Bei der geschlossenen Kompostierung kommt dem Komposter eine größere Bedeutung zu als bei der offenen. Man unterscheidet folgende Arten von geschlossenen Kompostierungssystemen:
- Schnellkomposter
- Thermokomposter
- Rollende Komposter
Der Schnellkomposter
Schnellkomposter gibt es in zwei Materialien zu kaufen:
- Metall
- Kunststoff
Die Deckel auf den Kompostern sind in der Regel abnehmbar. Hochwertigere Schnellkomposter werden verzinkt und trotzen somit den Unbilden der Korossion. Der Nachteil einer Ummantelung aus Zink ist die Gefahr, das hierdurch auch metallische Spuren in den Humus gelangen. Damit die Kleinlebewesen das Ausgangsmaterial erreichen können, haben viele Schnellkomposter Löcher oder Schlitze im Boden.
Der Thermokomposter
Ein Thermokomposter verfügt über eine wärmedämmende Beschichtung im Innern. Damit können auch im Winter – also bei niedrigen Außentemperaturen – im Komposter wärmere Temperaturen erreicht werden, die den Verrottungsvorgang unterstützen. Allerdings ist dies nur dann besonders wichtig, wenn sich im Komposter nicht viel Ausgangsmaterial befindet.
Der Roll-Komposter
Eine relativ neue Art des Komposters ist der Roll-Komposter. Erst seit 2013 befinden sich diese Geräte im Handel. Ihre Besonderheit ist die rundliche Bauweise, durch es möglich ist, diese Komposter einfach und unkompliziert örtlich zu bewegen. So können dieser Komposter einfach zu der Stelle im Garten gerollt werden, wo Material anfällt. Außerdem wird der Inhalt im Komposter durch die Bewegung gut umgewälzt.
Momentan sind zwei Formen von Roll-Komposter auf dem Markt. Zum Einen ein Komposter aus Kunststoff, der so rund wie eine Kugel ist. Desweiteren einen Komposter in der Form einer Tonne oder Rolle, der gerollt werden kann. Das Material dieses Komposters ist eine Kunststoff-Folie.
Häufig gestellte Fragen zum Kompostieren
Kompostieren ist keine komplizierte Angelegenheit. Doch gibt es einige Punkte, die man zu diesem Thema wissen sollte. Zudem fällt es dem Gartenbesitzer dann leichter, den richtigen Komposter für sich und seine Zwecke zu finden. Deshalb haben wir nachstehend die wichtigsten Punkte zusammengestellt, die man über das Kompostieren wissen muss.
Das Ausgangsmaterial
Beim Kompostieren, oder genauer beim Rotten, werden Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindungen abgebaut. Das können zum Beispiel folgende Stoffe sein:
- Kohlenhydrate
- Fette
- Proteine
- Lignine
Dafür sind Sauerstoff und Wasser erforderlich. Mikroorganismen wie:
- Bakterien
- Pilze
- Protozoen
helfen bei der Kompostierung.
Die Belüftung
Je besser das Material für die Mikroorganismen zugänglich ist, umso schneller kann es kompostiert werden. Dazu gehört eine gute Belüftung. Die beste Belüftung erreicht man bei der offenen Kompostierung.
Der Anteil von Wasser
Wasser unterstützt den Rottungsprozess. Es dient unter anderem als Träger für die Mikroorganismen. Eine gute Belüftung und Durchsetzung mit Wasser erreicht man durch eine gute Durchmischung des Materials.
Die Temperatur im Komposter
Grundsätzlich verläuft der Rottungsprozess bei hohen Temperaturen schneller als bei niedrigen. Im Verlauf der Kompostierung entwickelt sich durch Freisetzung von Energie eine Eigentemperatur, die bei einer Heißrotte sogar bis zu 70 Grad Celsius betragen kann.
Worauf sollte man beim Kauf eines Komposters achten?
Damit Sie den richtigen Komposter finden, haben wir nachstehend die wichtigsten Tipps zusammengestellt, die Sie vor einem Kauf beachten sollten.
Zuerst aber sollte man festlegen, welche Art des Kompostieren man bevorzugt. Das offene Kompostieren eignet sich in der Regel nur dann, wenn man einen großen Garten hat. Für kleinere Gärten sollte man eine Form der geschlossenen Kompostierung wählen.
Was sollte man beim Kauf eines Schnellkomposters beachten?
Vor dem Kauf eines jeden Produktes sollte man seinen Bedarf und die Ansprüche definieren. Bei einem Schnellkomposter ist dies zunächst das Fassungsvermögen.
Für einen kleineren Garten reichen Schnellkomposter mit einem Fassungsvermögen zwischen 200 und 400 Litern völlig aus. Bei einem größeren Garten empfehlen wir Komposter mit einem Inhalt ab 600 Litern. Alternativ kann man bei enstprechendem Bedarf und ausreichend Platz im Garten auch über den Erwerb von zwei Kompostern nachdenken.
Die Ausführung des Bodens hat bei einem Schnellkomposter eine große Bedeutung. Auf eine Bodenplatte sollte man immer dann bestehen, wenn zum Beispiel Mäuse oder gar Ratten im Garten auftreten könnten. Sofern eine Bodenplatte vorhanden ist, sollte sie Löcher oder Schlitze aufweisen, damit eine Belüftung gesichert ist.
Schnellkomposter gibt es in verschiedenen Ausführungen. Kleine oder größere Seitenklappen erlauben zu den Zugang zum fertigen Humus. Werden immer nur kleinere Mengen benötigt, reichen die kleineren Klappen vollkommen aus. Denken Sie auch an das Design. Welche Farbe passt am besten zu Ihrem Gartenstil?
Was sollte man beim Kauf eines Thermokomposters beachten?
Auch bei einem Thermokomposter stellt sich zunächst die Frage nach der Größe. Hier gilt die Faustformel: Für einen kleinen Garten reichen Komposter bis 400 Liter Fassungsvermögen aus; für einen größeren Garten sollten es Komposter ab 600 Liter sein.
Der Thermokomposter sollte leicht aufzubauen sein. Für einen guten Thermokomposter speziell ist eine doppelwandige Konstruktion mit einer sehr guten Wärmedämmung. Man sollte darauf achten, dass auch der Deckel enstprechend isoliert ist. Das Material des Thermokomposters sollte wetterfest und uv-beständig sein.
Was ist vor dem Kauf eines Roll-Komposters zu beachten?
Roll-Komposter gibt es derzeit in kleinerem Fassungsvermögen. Sie eignen sich daher eher für kleinere Gärten. Ihre Besonderheit ist es, dass sie bewegt werden können und somit ein Umschichten des Kompostgutes nicht erforderlich ist. Deshalb sollten sie stabil und robust sowohl in der Bauweise als auch im Material sein.
Was darf man kompostieren?
Um einen möglichst hochwertigen Humus zu erzielen, muss das Ausgangsmaterial gut gewählt werden. Nicht alles, was in Garten und Küche an Abfällen anfällt, darf in den Komposter. Wir haben Ihnen nachstehend eine kleine Auswahl zusammengestellt, was in den Komposter gehört:
- Gras- und Laubschnitt
- Pflanzenreste
- Gemüse- und Obstreste
- Eierschalen, Kaffeefilter, Teebeutel
- Pappe, Küchenpapier und Taschentücher
- Schnittblumen
- Stroh
Regenwürmer lieben übrigens besonders Kaffeesatz und Zwiebelschalen.
Jetzt eine Liste von Dingen, die nicht in den Komposter eingebracht werden dürfen:
- Teile von Pflanzen, die krank sind
- Käse, Wurst, Knochen und Fleisch
- Windeln
- Katzenstreu
- Holzasche
- Zitrusfrüchte
Bekannte Hersteller von Kompostern
Zahlreiche Hersteller haben sich auf die Konzeption und Produktion von Kompostern spezialisiert. Zu den Marktführern zählen folgende Unternehmen:
- Graf
- Juwel
- Neudorff
- Lifetime
- KHW
Komposter aus dem Hause Graf
Graf ist ein Unternehmen mit Sitz in Tenningen und in Dachstein. Seit mehr als einem halben Jahrhundert beschäftigt sich die Firma mit Erzeugnissen aus Kunststoff. Das Unternehmen bietet Komposter in folgenden Kategorien an:
- Thermokomposter
- Schnellkomposter
Die Komposter von Graf zeichnen sich durch ein gelunges Design und eine kompakte Bauweise aus.
So zum der Thermo-King von Graf. Dieser Thermokomposter wird aus Thermolen hergestellt. Dabei handelt es sich um ein Material, das geschäumt wird und sehr gute isolierende Eigenschaften hat. Die Montage des Thermo-King erfolgt ohne Werkzeug. Über zwei große Einfüllklappen lässt sich dieser Komposter gut befüllen.
Komposter von Juwel
Juwel ist ein Unternehmen, das sich auf Produkte für Haus und Garten spezialisiert hat. Im Vordergrund stehen dabei:
- Funktionalität
- Design
- Qualität
Produkte von Juwel gibt es in den Bereichen:
- Wäschespinnen
- Wäschetrockner
- Gartenbausteine
- Frühbeete
- Komposter
Zum Beispiel den Komposter Aeroplus 6000, von dem das Unternehmen selbst behauptet, dass er den Komposter neu erfindet. Der Aeroplus 6000 verfügt über ein intelligentes Mehrkammersystem. Dieses macht ein manuelles Umschichten des Kompostgutes entbehrlich. Auch die Entnahme des Humus erfolgt über das Kammersystem. Der Kompostiervorgang selbst erfolgt in drei Phasen.
Kompostierprodukte von Neudorff
Neudorff liegt die Natur am Herzen. Deshalb bietet das Unternehmen eine Reihe von umweltschonenden Pflanzenpflegeprodukten an. Bei der Herstellung achtet das Unternehmen auf Nachhaltigkeit. Eine Auswahl der Artikel von Neudorff findet sich in den Kategorien:
- Baumpflegeprodukte
- Dünger
- Biotechnik
- Kompostierung
- Pflanzenschutz
- Rasenpflege
Bei der Kompostierung erhält man von Neudorff:
- Kompostwürmer
- Mäusegitter
- Kompost-Beschleuniger
- Thermokomposter
Der Thermokomposter DuoTherm 530 Liter ist für mittlere bis größere Gärten geeignet. Die doppelwandige Konstruktion bringt eine gute Wärmedämmung. Auch der zweiteilige Deckel ust doppelwandig isoliert. Die Konstruktion des Thermokomposters ist stabil, uv-beständig und wetterfest und besteht aus Recycling-Kunststoff.
Rollkomposter von Lifetime
Lifetime ist ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Roll-Komposter auf das Portfolio geschrieben hat. So zum Beispiel den Lifetime Trommelkomposter Zwilling-Komposter 380 Liter. Hier sind gleich zwei Trommeln im Einsatz.
Beide Trommeln lassen sich um 360 Grad drehen und ermöglichen eine gleichmäßige und rasche Kompostierung. Durch die Drehung wird das Kompostgut verteilt, gelockert und belüftet. Die doppelwandigen, uv-beständigen Kunststoffbehälter isolieren ausgezeichnet. Die Trommeln sind auf einem lackierten Stahlgestell gelagert und verfügen auf diese Weise über eine angenehme Arbeitshöhe.
Komposter-Lösungen von KHW
KHW steht für innovative und qualitative Produkte. Kunststoff und Holz sind die bevorzugten Materialien dieser Firma. Zu den Produkten von KHW gehören:
- Schlitten
- Strandmuscheln
- Schubkarren für Kinder
- Spaliere
- Gartenbänke
- Pflanzkästen
- Komposter
Der Komposter 640 Liter von KHW ist robust und stabil. Das Material ist 100 % recyceltetes Polypropylen. Der Komposter lässt sich leicht und ohne Werkzeug montieren.
Fazit
Komposter sind aus dem modernen Garten nicht mehr wegzudenken. Sie helfen den Abfall zu reduzieren und zugleich wandeln sie diesen in wertvollen Humus um. Es gibt mehrere Arten der Kompostierung, über deren Anwendung man sich vor dem Kauf bewusst werden sollte. Durchgesetzt hat sich in unseren Gärten die geschlossene Kompostierung mit einem Schnell- oder Thermokomposter. Vor dem Kauf sollte man auf wetterfestes und uv-beständiges Material achten sowie auf die richtige Größe des Komposters. Abschließend sollte man auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Preis und Leistung achten.