Körperfettwaagen Ratgeber
Übersicht
- 1 Körperfettwaage vs. Körperwaage
- 2 Das Funktionsprinzip einer Körperfettwaage
- 3 Faktoren die das Messergebnis beeinflussen
- 4 Wie genau sind Körperfettwaagen wirklich
- 5 Die Präzision bei neueren Geräten
- 6 Was ist bei der Auswahl wichtig?
- 7 Wie wird die Waage richtig eingesetzt
- 8 Körperfettwaagen: Vor- und Nachteile
- 9 Für wen sind Körperfettwaagen ungeeignet
- 10 Worauf sollte man beim Kauf achten
- 11 Die gängigsten Hersteller der Körperfettwaage im Vergleich
- 12 Fazit
Wenn man von einer Körperfettwaage spricht, so ähnelt diese optisch einer Personenwaage. In der Auflagefläche der Waage integriert befinden sich meist vier Elektroden, die mit Hilfe von Stromimpulsen den Körperfettanteil eines menschlichen Körpers messen können.
Je nachdem, wie groß die Fußfläche bzw. Schuhgröße ist, so steht man beim Messen entweder mit dem nackten Fuß auf nur einer Elektrode oder aber auf zwei. Das Messergebnis wird hierbei nicht beeinflusst.
Dennoch werden Körperfettwaagen eher für den Heimgebrauch gekauft, da sich die Messergebnisse leicht verfälschen lassen. Schuld daran kann z.B. eine gefüllte Harnblase sein oder aber eine Dehydration, welche durch eine erhöhte körperliche Anstrengung ausgelöst werden kann.
Um die Messergebnisse so genau wie nur möglich zu halten, sollten stets gleiche Bedingungen vorherrschen. Sei es zu der gleichen Tageszeit, vor dem Duschen oder gar unmittelbar nach dem Toilettengang – nur so können persönliche Körperveränderungen sichtbar werden.
Körperfettwaage vs. Körperwaage
Dass Körperfettwaagen nicht mit der Körperwaage gleichzusetzen sind, lässt sich bereits von der Namensgebung ableiten. Die Körperwaage kann einzig und allein das reine Körpergewicht ermitteln, wobei die Körperfettwaage zusätzlich den Körperfettanteil bestimmen kann.
Mit einfachen Mitteln kann man so den Gesundheitszustand eines Menschen besser deuten. Denn nur weil jemand dick aussieht, so muss dieser nicht gleich Übergewichtig sein. Es kann sich auch um einen gut durchtrainierten Körper handeln, der mehr Muskelmasse als Fett vorzuweisen hat. Schließlich sind Muskeln deutlich schwerer als Fett und können über eine herkömmliche Körperwaage nicht voneinander unterschieden werden.
Das Funktionsprinzip einer Körperfettwaage
Das einfache Messprinzip
Körperfettwaagen arbeiten mit dem Bioimpedanz-Verfahren. Dabei wird ein nicht spürbarer Stromimpuls durch den Körper geleitet. Muskelmasse leitet den Strom deutlich besser als Fettpolster, so dass die Körperfettwaage unterschiedliche Widerstände erfasst. Anhand von zusätzlichen Angaben wie Größe, Gewicht, Alter und Geschlecht kann nun der Körperfettanteil durch die Waage errechnet werden.
Doch Vorsicht: Nicht jede Körperfettwaage liefert auch ein realistisches Ergebnis. Günstige Modelle arbeiten meist nur mit Elektroden im Fußbereich, so dass sich die Messergebnisse nur auf die Bein- und Leistenregion beziehen. Ab der Bauchregion werden keinerlei Daten mehr erfasst, sondern nur noch proportional zum Körpervolumen geschätzt.
Das erweiterte Messprinzip
Etwas teurere und hochwertigere Modelle sind bereits mit deutlich mehr Elektroden ausgestattet. Neben der allgemeinen Fußmessung ermittelt ein Zweitgerät über Sensoren im Handbereich zusätzliche Daten für den Oberkörper. Somit kommt es zu keinerlei Schätzungen, die das Messergebnis verfälschen können.
Faktoren die das Messergebnis beeinflussen
Im Gegensatz zur herkömmlichen Körperwaage können viele Faktoren das Messergebnis verfälschen. Dazu zählen: nasse Füße, Hornhaut an den Beinen, eine volle Harnblase, Körpercremes oder auch ein voller Magen.
Nicht zu beeinflussen ist hingegen der technische Aspekt der Waage. Denn um die Körperzusammensetzung genauestens errechnen zu können, bedarf es einer Umrechnungsformel, die in der Waage vorprogrammiert ist. Jeder Hersteller kann diese beliebig festlegen, so dass der von der Waage berechnete Körperfettanteil nicht mit dem tatsächlichen Fettgehalt übereinstimmen muss. So wird der Fettanteil bei dünnen Menschen oft unterschätzt und bei dicken Personen überschätzt.
Wie genau sind Körperfettwaagen wirklich
Körperfettwaagen messen im Grunde genommen nur Widerstände im Körper und orientieren sich an vorprogrammierten Standardwerten. Der Faktor Wasser spielt bei der Körperfettwaage eine unverkennbare Rolle und kann schnell zu Messungenauigkeiten führen.
Schwitzende Füße oder gar eine volle Blase lassen andere Werte erzielen als wenn man die Messung mit absolut trockener Haut durchführt. Eine Körperfettmessung bei stets gleichen Bedingungen ist daher von Vorteil, zumal die Körperfettwaage bei einer Diät bzw. Ernährungsumstellung als äußerst nützliches Messgerät betrachtet werden kann.
Die Präzision bei neueren Geräten
Bis vor einigen Jahren konnten Körperfettwaagen nur den unteren Teil des Körpers genau messen. Die im Fußbereich befindlichen Sensoren konnten den Stromimpuls nur bis zur Hüfte befördern, so dass der obere Körperteil lediglich Schätzungen unterlag. Deshalb setzen viele Hersteller nun auf die Dualmessung bzw. 4-Punkt-Messung, welche mit zusätzlichen Handelektroden ein genaueres Ganzkörperergebnis liefern sollen.
Zusätzliche Highlights verbergen sich im Athleten-Modus bzw. Activity-Level, das speziell für Hochleistungssportler konzipiert wurde und anhand einer anderen mathematischen Formel den Körperfettanteil exakt errechnen kann.
Was ist bei der Auswahl wichtig?
Körperfettwaagen müssen den eigenen Bedürfnissen entsprechen und sollten funktional daran ausgerichtet sein. Möchte man nur oberflächig sein Gewicht und Fettanteil im Auge behalten, so reicht ein günstiges Modell vollkommen aus.
Zählt man hingegen zu den Sportlern, die aktiv Muskelaufbau betreiben, so müssen die Messwerte absolut exakt und speicherbar sein. Hochwertige Geräte bieten diesbezüglich sehr viel Spielraum mit Zusatzfunktionen, wobei man aber niemals die Messgenauigkeit beim Kauf außer Acht lassen sollte.
Wie wird die Waage richtig eingesetzt
Damit die Körperfettwaage richtig funktionieren kann, muss sie auch laut Herstellerangaben zur Anwendung kommen. Bei hochwertigen Waagen mag es etwas schwieriger sein, doch zum Anfang genügt ein harter und gleichmäßiger Boden. Die Waage darf nicht wackeln, sonst sind die Messergebnisse nicht real.
Zum Wiegen ist es ratsam möglichst wenig bekleidet zu sein. Denn die größten Messfehler treten durch Feuchtigkeit auf, welche selbst in den Textilien haften können. Eine Messung auf der Körperfettwaage am frühen Morgen und nach dem ersten Toilettengang ist demnach am effektivsten.
Sollte man dennoch eine verschwitzte Haut haben, so muss man diese im Vorfeld gründlichst abtrocknen. Wichtig ist nur, dass jede Körperfettwaage kleinen Schwankungen unterliegt, die insbesondere durch den sich ändernden Wasserhaushalt des Körpers und Feuchtigkeit auf der Haut bzw. in der Luft beeinflusst werden.
Für einen fortlaufenden und realistischen Vergleich sind Messungen des Körperfetts stets zur gleichen Zeit / Stunde vorzunehmen, um etwaige Abweichungen so gering wie nur möglich zu halten.
Körperfettwaagen: Vor- und Nachteile
Zur Grundausstattung der handelsüblichen Körperfettwaagen gehört die Ermittlung von Körperfett, Wasserhaushalt und Muskelanteil. Der integrierte Speicherplatz ist groß genug um meist mehrere Profile anzulegen und zu speichern. Die Auswertung der Messergebnisse erfolgt in einer graphischen Darstellung und ist für Jedermann leicht verständlich.
Vorteile:
– unkomplizierte Ganzkörperanalyse
– graphische Auswertung
– ein integrierter Speicherplatz
– Überwachung des Gesundheitszustands
Nachteile:
– teilweise komplizierte Handhabung
– je nach Modell schwankende Ergebnisse
– zeitintensive Bedienung
– Waagen ohne Handsensoren sind unrealistisch
Für wen sind Körperfettwaagen ungeeignet
Speziell im Zuge einer Diät möchte man sein Körpergewicht und seinen Körperfettanteil genauestens im Blick behalten. Dennoch sind Körperfettwaagen nicht für Jedermann sinnvoll, da bereits der einmalige Gebrauch ungeahnte Folgen mit sich ziehen kann. Für nachfolgende Personengruppen ist die Körperfettwaage deshalb nicht zu empfehlen.
Menschen mit Herzschrittmacher
Körperfettwaagen können grundsätzlich nur dann eine Messung vornehmen, wenn ein Stromschlag durch den Körper gesendet wird. Zwar beträgt dieser weniger als 2 mA und ist nicht spürbar, jedoch kann er den Herzschrittmacher in seiner Funktionalität negativ beeinträchtigen.
Bodybuilder, Hochleistungssportler, Athleten
Günstige Körperfettwaagen sind für Menschen, die sehr viel Sport treiben, eher ungeeignet. Denn der Muskelanteil des Körpers ist bei dieser Personengruppe deutlich höher als bei Menschen, die keinen Sport betreiben. Die Körperfettwaage ist nur auf eine Standardberechnung vorprogrammiert, so dass man mit ungenauen Ergebnissen rechnen muss.
Einige Hersteller bieten diesbezüglich Körperfettwaagen an, die extra einen Sportlermodus integriert haben. Nur so lassen sich genaue Messergebnisse zum Körperfettanteil erzielen.
Schwangere, Kinder
Während der Schwangerschaft kommt es zu einer vermehrten Einlagerung von Wasser. Das Fruchtwasser spielt dabei eine übergeordnete Rolle, so dass die Körperfettwaage keine realistischen Ergebnisse ermitteln kann.
Selbst bei Kindern stellt sich oft die Frage, ab wann eine Körperfettwaage überhaupt zum Einsatz kommen muss. Die Altersuntergrenze wird mit 6 Jahren festgeschrieben, da sich vorher aufgrund des Körpergewichts und der Körpergröße noch keine geeigneten Werte ermitteln lassen.
Worauf sollte man beim Kauf achten
Beim Kauf einer Körperfettwaage spielt nicht nur der Preis eine entscheidende Rolle sondern auch die Messgenauigkeit und deren Funktionsumfang. Zu den weiteren Kaufkriterien zählen folgende Merkmale:
Material
Möchte man eine qualitativ hochwertige Körperfettwaage erwerben, die zudem eine lange Lebensdauer verspricht, so sind Waagen aus Sicherheitsglas bzw. Edelstahl am besten geeignet. Das Material ist äußerst robust und strapazierfähig und neigt eher selten zu Abnutzungserscheinungen. Außerdem sind die Fußsensoren deutlich besser in die Waage integriert als bei der Kunststoff-Variante.
Display
Jede Körperfettwaage verfügt mittlerweile über ein Display, über das die Messergebnisse eindeutig wiedergegeben werden. Doch bereits hier versteckt sich der Makel im Detail. Auf einem zu klein geratenen Display wird zwar das Körpergewicht in großen Ziffern dargestellt, doch etwaige Zusatzangaben wie Körperfettanteil, Wasseranteil und Muskelmasse sind meist viel zu klein und kaum lesbar. Somit gerät der eigentliche Nutzen der Körperfettwaage in den Hintergrund und das Gerät ist eher unbrauchbar.
Benutzerspeicher
Manche Hersteller haben in Ihren Körperfettwaagen einen Benutzerspeicher integriert, damit mehrere Personen diese nutzen und zugleich Daten abspeichern können. Das Anlegen von Profilen ist daher sinnvoll, zumal man lästige Angaben wie Alter, Geschlecht und Gewicht nicht jedes Mal neu eingeben muss. Außerdem fällt einem der Vergleich mit Vordaten deutlich einfacher, so dass sich Körperveränderungen schneller wahrnehmen lassen.
Messwerte
Zu den Messwerten einer Körperfettwaage zählen nicht nur der ermittelte Körperfettanteil oder gar das Körpergewicht sondern auch Zusatzwerte wie Muskel- und Wasseranteil, BMR, AMR sowie die eigentliche Knochenmasse. Diese können je nach Bedarf über das Display abgerufen und dargestellt werden.
Handsensoren
Körperfettwaagen mit Handsensoren sind im Kauf zwar etwas kostenintensiver, doch die ermittelten Werte sind viel genauer, als wenn man eine Körperfettwaage ohne Zusatzsensoren kauft. Der Stromimpuls, welcher für die Ermittlung der Messergebnisse verantwortlich ist, wird nicht nur durch den unteren Körperteil geschickt sondern auch durch den Oberkörper. Somit bedarf es keinerlei Schätzungen, wie es bei einer herkömmlichen Körperfettwaage üblich ist.
Die gängigsten Hersteller der Körperfettwaage im Vergleich
Es gibt zahlreiche Hersteller, die eine Körperfettwaage anpreisen, doch nicht jedes Modell gleicht dem anderen. Auch preislich gibt es starke Unterschiede zueinander, was aber hauptsächlich auf den Funktionsumfang und die Bedienfreundlichkeit zurück zu führen ist. Welche Hersteller bei den Kunden am beliebtesten sind, erfahren Sie jetzt.
Omron BF 511
Die Körperfettwaage von Omron punktet mit seiner absolut genauen Hand-Fuß-Messung. Das Gehäuse ist in einer robusten Kunststoff-Edelstahl-Mischung gehalten und bietet neben den Standardwerten wie Gewicht, Fettanteil, Wasserhaushalt, Muskelmasse und BMI ein Analysetool mit Empfehlungen zur Kalorienaufnahme. Die Körperfettwaage ist im mittleren Preissegment erhältlich und ist durch ihre Bedienfreundlichkeit sowohl für Sportler als auch Familien geeignet.
Withings WS-50 Smart Body Analyzer
Das obere Preissegment wird vom Hersteller Withings angeführt. Die WS-50 Smart Body besitzt zwar keine zusätzlichen Handsensoren, dennoch versprechen deren Zusatzfunktionen allerhand Spielereien für Groß und Klein. Das eingearbeitete Wifi und Bluetooth stellt Verbindungen zum Smartphone her und kann mit anderen Fitness-Apps gekoppelt werden.
Im großzügigen Benutzerspeicher kann man 8 Profile anlegen und während der Messung sogar die Herzfrequenz ermitteln. Withings stellt seinen Kunden eine Körperfettwaage bereit, die mit neuesten technischen Raffinessen ausgestattet ist und deutlich mehr kann, als nur den Körperfettanteil zu ermitteln.
Soehnle 63350 Pwd Pharo 200 Analytic
Sehr beliebt unter den Körperfettwaagen ist auch die Firma Soehnle. Mit der 63350 Pwd Pharo 200 Analytic kann der Körperfettanteil präzise gemessen, sowie die Muskelmasse samt Gesamtkörperwasser ermittelt werden. In der edlen und aus Sicherheitsglas gefertigten Waage sind 8 Benutzerspeicher integriert sowie eine umfangreiche BMI-Anzeige.
Soehnle steht hierbei für schlichte Eleganz die auf eine genaue Körperfettmessung für den Heimgebrauch trifft. Der erschwingliche Preis macht die Körperfettwaage vollkommen, so dass man seinen Gesundheitszustand bewusst im Auge behalten kann.
Beurer BG 40
Hinter der Körperfettwaage von Beurer verbirgt sich ein schlichtes Design aus gebürstetem Edelstahl. Das moderne Schwarzdisplay mit 2-zeiliger Anzeige sowie einer einfachen Sensortasten-Bedienung lassen die Messung des Körperfettanteils zu einem wahren Vergnügen werden. Weitere Angaben sind der Muskelanteil, das Gesamtkörperwasser die Knochenmasse sowie Kalorien- und Aktivitätsumsätze.
Bis zu 10 Profile können in dieser unscheinbaren Körperfettwaage angelegt werden. Das Maximum an Messwertspeichern liegt bei 5, so dass man sich stets an Vergleichswerten ausrichten kann. Im unteren Preissegment ein absolutes Wundertalent von Beurer zur Körperfettmessung.
Fazit
Im Zuge einer Diät oder gar eines Muskelaufbaus kann man an herkömmlichen Personenwaagen auf keine eindeutige Gewichtszu- bzb. abnahme schließen. Denn Personenwaagen machen keine Unterschiede zwischen Körperfett, Wasser und Muskelmasse. Körperfettwaagen hingegen sind darauf ausgerichtet, das Körpergewicht in diese Faktoren aufzuschlüsseln, damit Veränderungen des Körpers eindeutig sichtbar werden.
Möchte man sein Körperfett nur oberflächig im Auge behalten, so genügen einfache Modelle im unteren Preissegment vollkommen aus. Dennoch sind die Messergebnisse nicht hundertprozentig genau, da exakte Messungen nur bis zur Hüfte aufgezeichnet werden und der Oberkörper lediglich Schätzungen unterliegt.
Sportler wiederum, die über mehr Muskelmasse verfügen sollten vielmehr auf eine Körperfettwaage mit zusätzlichen Handsensoren zurückgreifen. Bei diesen Modellen laufen die Stromstöße durch den Unterkörper und durch den Oberkörper, so dass die Ergebnisse absolut genau sind.
Für welche Körperfettwaage man sich letztendlich entscheidet, bleibt jeden selber überlassen. Mit Blickrichtung auf seine eigenen Bedürfnisse und einer kompetenten Beratung wird man dennoch schnell fündig werden.