Bettdecken Ratgeber
Übersicht
Beim Kauf von Bettdecken gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die man beachten sollte, möchte man einen geruhsamen Schlaf erleben. Dabei kommt es nicht nur darauf an, bei der Decke auf die Maße zu achten, sodass sie zum eigenen Körper passt. Ein besonderes Augenmerk sollte man auf die Füllung legen, denn sie trägt entscheidend dazu bei, ob die Decke genügend wärmt und feuchtigkeitsdurchlässig ist. Auf diese Weise ist man gut gewärmt, ohne dabei zu sehr zu schwitzen. Hierfür spielen auch die Art der Decke sowie der Wärmegrad eine wichtige Rolle. Weiterhin sollte man sich Gedanken machen, aus welchem Material die Hülle besteht, damit sie ebenfalls atmungsaktiv, pflegeleicht und robust ist. Der folgende Ratgeber soll jene Kriterien näher beleuchten und Sie bei der Auswahl unterstützen.
Das optimale Maß finden
Um einen idealen Schlafkomfort zu erzielen, ist die richtige Größe der Bettdecke entscheidend. Standard-Decken weisen oftmals die Maße 135x200cm auf. Mag man es kuschliger, wählt man häufig die Komfortgröße, welche 155x220cm misst. Jene Größe ist zudem für Personen empfehlenswert, die eine Körpergröße von mehr als 1,80 Meter haben. Möchte man für ein Doppelbett eine durchgehende Decke verwenden, greift man zu einem Modell mit den Maßen 200×200 bzw. 200x220cm. Selbstverständlich gibt es auch Bettdecken, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten wurden. Standardmäßig sind diese 100x135cm groß.
Generell kann man sagen, dass eine gute Bettdecke stets etwa 20 Zentimeter länger als der Körper sein sollte. Ist man 1,80 Meter groß, ist eine Bettdecke von 200 Zentimetern ideal.
Verschiedene Füllungen und Materialien von Bettdecken
Nicht nur die Größe ist bei der Wahl der optimalen Bettdecke von entscheidender Bedeutung, es kommt auch auf die Füllung an. Häufig zum Einsatz kommen Federn und Daunen, synthetische Stoffe und Naturfasern. Dabei gibt es deutliche Unterschiede im Preis und auch die persönlichen Bedürfnisse spielen bei der Auswahl eine Rolle. Mithilfe der Füllmaterialien wird die Luft umschlossen und es bildet sich Wärme.
Der Schlafende sollte allerdings nicht ins Schwitzen geraten, damit der Nachtschlaf erholsam ist. Es ist wichtig, auf eine sehr gute Durchlüftung der Bettdecke zu achten, sodass Schweiß auf natürliche Weise an die Umgebung abgegeben werden kann. So bleibt die Decke nicht nur hygienisch rein, sondern auch die Luftfeuchte wird erhöht.
Daunen und Federn
Beliebte Füllungen sind nach wie vor Daunen und Federn, die hervorragende Eigenschaften mitbringen. Als Daunen bezeichnet man dabei das Untergefieder, das sehr flaumig ist. Aufgrund seiner feinen Struktur können Daunen sehr viel Luft speichern. Haben die Daunen ein sehr hohes Volumen, erhöht sich die Füllkraft und es sind weniger einzelne Daunen notwendig, wodurch die Decke leichter wird.
Federn hingegen sind flach und weisen ein höheres Gewicht sowie eine geringere Füllkraft auf.
Kennzeichnungen von Daunendecken
Bei der Auswahl der Bettdecke gilt es, den Daunen- und Federngehalt zu beachten. Dabei wird der Anteil der Daunen und Federn in Gewichtsprozent angegeben. Bei der Kennzeichnung »Reine Gans« dürfen beispielsweise nur zehn Prozent Entenfedern enthalten sein.
Nach der Europanorm EN 12934 gibt es verschiedene Klassen von Daunendecken.
- Klasse 1: Hierbei ist die Decke ausschließlich mit neuen Federn und Daunen gefüllt, die von der Gans und der Ente stammen. Sie weisen weniger als fünf Prozent Federbruch auf.
- Klasse 2: Hier darf der Zusatz »neu« nicht verwendet werden. Der Daunen- und Federbruchanteil trägt bis zu 15 Prozent.
Daunendecken: Auf die richtige Qualität der Daunen kommt es an
Die Füllkraft deutlich wichtiger ist, als die Menge der Daunen einer Bettdecke. Besonders empfehlenswert sind Decken, die eine Daunenqualität von 90 Prozent Daunen und zehn Prozent Federn haben. Diese Decken sind relativ leicht und sehr gut wärmeisolierend. Eine Daune erinnert vom Aussehen her an eine kleine Schneeflocke. Die strahlenförmig angeordneten Ärmchen umschließen dabei ein großes Luftvolumen und bringen hervorragende Isolationseigenschaften mit. Daunen, die gleichmäßig in den Kammern der Bettdecke verteilt sind, wärmen deshalb an besten. Decken, die mit Federn gefüllt sind, fühlen sich deutlich fester an.
Zumeist werden Gänsedaunen oder Entendaunen für die Bettdecken verwendet. Entendaunen haben allerdings ein merklich geringeres Isolationsvermögen, denn sie erreichen nur 87 Prozent von dem, was Gänsedaunen ermöglichen. Gänsedaunen sind dem klar überlegen, auch was die Länge, das Volumen und die Füllkraft betrifft. Allerdings sollte man stets beachten, dass eine hochwertige Entendaune einer qualitativ minderwertigen Gänsedaune vorzuziehen ist.
Die wohl wertvollste Daunenart ist die Eiderdaune. Sie kommt von den Eiderenten, die aus Island stammen, und hier eine wildlebende und geschützte Art sind. Man sammelt die Daunen nach der Brutzeit von Hand. Etwa 20 Gramm werden auf diese Weise pro Nest gewonnen. Im Anschluss daran säubert man sie von Hand und reinigt sie mit Dampf. Das macht sie zu einem sehr hochwertigen Produkt, das durchaus kostspielig sein kann.
Kunstfaser
Bie Decken mit einer Kunstfaserfüllung kommt häufig Polyester zum Einsatz. Sie sind für ihre gute Durchlüftung bekannt, die höher ist als bei Daunen- und Federdecken. Die ausgeschwitzte Feuchtigkeit wird direkt an die Luft abgegeben, was besonders gut funktioniert, wenn die Fasern schön locker sind. Solche Decken sind äußerst leicht und bauschig. Veganer und Hausstaub-Allergiker greifen sehr gerne zu dieser Deckenart, da keine tierischen Erzeugnisse verwendet wurden und die Luft perfekt zirkuliert.
Baumwolle
Bettdecken, die mit Baumwollfasern gefüllt sind, sind eher für den Sommer geeignet. Mit einer solchen Decke setzt msn auf Natur pur, aber man muss sich im Klage sein, dass derartige Bettdecken nicht sonderlich wärmend sind.
Pappelflaum
Gerne verwendet man für die Füllung mit Naturfasern die Samenfasern des Pappelbaumes. Diese sind deutlich feiner und leichter als die der Baumwolle und halten merklich wärmer. Zudem haben sie eine höhere Durchlüftung und sind damit ideal für Personen, die nachts stark schwitzen.
Wildseide
Die wohl ideale Sommerdecke ist die Wildseidendecke. Sie ist äußerst gering vom Gewicht her und dabei in der Lage, sehr viel Feuchtigkeit aufzunehmen. Dabei wirkt sie niemals nass und wärmt dennoch besser als eine Decke, die mit Baumwollfasern gefüllt ist. Die Seide für die Decke wird aus dem Kokon des Eichenspinners gewonnen.
Schafschurwolle
Bei Decken, die mit Schafschurwolle gefüllt sind, greift man besonders gerne auf solche Modelle zurück, die mit der Wolle des Merinoschafes gefüllt sind. Die Fasern sind hierbei sehr fein und wirken isolierend, sodass eine derartige Decke schön warm hält.
Kamelhaar
Noch leichter als Decken mit Schafschurwolle sind solche, die auf Kamelhaar zurückgreifen. Man kann sie das ganze Jahr verwenden, wobei sie stets ein sehr gutes Schlafklima bieten.
Kaschmir
Eine derartige Bettdecke ist besonders anschmiegsam und weist ein geringes Gewicht auf.
Die ideale Ausführung für jedes Bedürfnis
Nicht nur die Füllungen unterscheiden sich stark voneinander, auch die Gestaltung der Decke in Hinblick auf die Jahreszeit variiert. Dabei ist vor allem der Wärmegrad der Decken entscheidend.
Für den Wärmegrad wird das sogenannte Tog-Rating herangezogen. Hierbei handelt es sich um einen englischen Industriestandard, welcher den Wärmegrad einer Bettdecke misst. Dabei gilt es zu beachten, dass der Wert an sich nichts darüber aussagt, wie schwer oder dick die Decke ist:
- Sommerdecke: 4.5 Tog
- Übergangsdecke: 10.5 Tog
- Herbst- und Winterdecke: 13 Tog
- äußerst warme Winterdecke: 15 Tog
Vier-Jahreszeiten-Decken
Für das ganze Jahr geeignet ist die Vier-Jahreszeiten-Decke, die man sehr gut variieren kann. Zumeist setzt sie sich aus zwei Teilen zusammen, die miteinander mit Druckknöpfen verbunden werden. Im Winter knöpft man einfach den zweiten Teil der Decke an und erhält ein Plus an Wärme. Eine der beiden Decken ist für den Sommer gedacht und wiegt zumeist rund 600 Gramm, während die andere als Übergangsdecke für Frühling und Herbst zum Einsatz kommt. Sie wiegt etwa 800 Gramm. Vier-Jahreszeiten-Decken haben den Vorteil, dass sie atmungsaktiv sind, für einen optimalen Temperaturausgleich sorgen und hautlymphatisch sind.
Sommerdecken
Wer gerne Decken separat kaufen möchte, hat eine breite Auswahl, was verschiedene Füllungen für die jeweilige Jahreszeit betrifft. Spezielle Decken für den Sommer sind leicht, wirken temperaturausgleichend und regulieren die Feuchtigkeit. Besonders hochwertige Füllungen bestehen aus Kaschmir, Wildseide und Kamelhaar, während Veganer zu Polyesterfüllungen greifen. Der Füllgrad der Decken ist eher gering, da diese im Sommer weniger stark wärmen müssen. Für den Sommer ist eine Bettdecke mit einem Wärmegrad von 4.5 Tog ideal.
Winterdecken
Im Gegensatz zu Sommerdecken müssen Bettdecken speziell für den Winter sehr wärmeisolierend, feuchtigkeitsregulierend und anschmiegsam sein. Besonders warme Decken eignen sich für alle, die ihr Schlafzimmer nicht übermäßig heizen wollen oder gerne bei offenem Fenster schlafen. Eine reguläre Winterbettdecke hat einen Wärmegrad von 13 Tog, während eine sehr warme Decke einen grad von 15 Tog aufweist.
Übergangsdecken
Es gibt spezielle Decken für den Frühling und Herbst, die sich in Hinblick auf die Wärmeisolierung zwischen Sommer- und Winterdecken ansiedeln. Eine Decke mit einem Wärmegrad von 10.5 Tog ist ideal für Frühling und Herbst geeignet.
Steppdecke
Diese Deckenart kommt sehr häufig zum Einsatz, weil sie universal verwendbar ist. Sie sind zum großen Teil mit Daunen befüllt, welche sich zwischen durchgehenden Stehbändern befinden. Die Höhe der Stege variiert je nach Wärmebedarf und liegt oftmals zwischen zwei und 15 Zentimetern. Das trägt zur Isolation der Decke bei, denn hierbei entstehen Kammern unterschiedlicher Form.
Es gibt Decken, die als klassische Karostepp-Decke daherkommen, und sich eher für grobe Füllungen eignen. Zumeist haben diese Decken ein eher hohes Gewicht. Besonders gerne eingesetzt man Quickstepp-Decken für den Winter, da die Stege die Füllung gut verteilen. Auf diese Weise erhalten die Daunen viel Platz und können gut wärmen. Beliebt ist zudem die Vielstepp-Daunendecke, welche die Füllung sehr gut fixiert und deshalb für die Übergangszeit Frühling und Herbst ideal ist. Punktstepp-Daunendecken werden hauptsächlich bevorzugt im Sommer verwendet.
Kassettendecken
Man kann sie zweifelsfrei als eine der beliebtesten Steppbettdecken bezeichnen. Je nachdem, wie viele Stege sich zwischen den Kassetten befinden und wie hoch diese sind, handelt es sich hierbei um sehr warme Decken. Die Füllung wird dadurch sehr gut fixiert.
Bettdecken speziell für Allergiker
Bettdecken, die sich für Personen mit Allergien eignen, werden aus Spezialmaterialien gefertigt. In der Regel kommen Kunstfasern zum Einsatz, sodass Mikroorganismen im Bett die Lebensgrundlage entzogen wird. Darüber hinaus brigen Bettdecken für Allergiker hervorragende hygienische Eigenschaften mit. Inzwischen sind sogar Bettdecken mit Daunen für Allergiker erhältlich, die speziell behandelt wurden. Milben haben auf diese Weise keine Chance, sich im Bett einzunisten.
Die wichtigsten Merkmale von Allergiker-Bettdecken
- Kunstfasern sind das bevorzugte Material, da sie sehr hygienisch, gut verträglich und pflegeleicht sind.
- Haben Sie eine Allergie gegen Tierhaare, ist von einer Verwendung von Daunen oder Wildseide abzuraten.
- Neben Kunstfasern sind auch Baumwollfasern und Pappelflaum als Füllung empfehlenswert.
Die Qualität der Hülle
Besonders bei Daunendecken kommt es darauf an, eine Decke mit einer hochwertigen Hülle zu verwenden. Sie sollte so gewebt sein, dass die Daunen nicht entweichen können. Dennoch ist darauf zu achten, das die Feuchtigkeit zirkulieren kann und die Decke atmungsaktiv ist. Hierfür setzen manche Hersteller ein äußerst qualitätvolles Garn ein, um diesen Spagat zu bewältigen. Inletts mit Qualitätsklassen zwischen Nm 100 und 270 sind perfekt.
Entscheidet man sich für eine Bettdecke mit einem hohen Nm-Wert, sollte man auf die Wahl des optimalen Bettbezugs ebenfalls achten, da ein minderwertiger Bezug die Qualität der Hülle negativ beinträchtigen kann.
Die wichtigsten Hersteller im Überblick
Badenia Trendline
Der Hersteller Badenia Trendline steht für Bettdecken, die eine hervorragende Qualität zu einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Die Decken zeichnet aus, dass sie sehr weich und bauschig sind. Bezogen sind sie mit Microfaser, der einen sehr guten Feuchtigkeitstransport ermöglicht.
f.a.n. frankenstolz Schlafkomfort
Set fast sechs Jahrzehnten ist f.a.n. frankenstolz Schlafkomfort mittlerweile einer der bedeutendsten Heimtextilhersteller Europas. Die Werke sind besonders modern ausgestattet und haben mehrere Hundert Beschäftigte, die Bettdecken für den weltweiten Vertrieb herstellen.
BeCo GmbH
Die BeCo GmbH stellt hochwertige Bettwaren her, welche die Matratzen, Betten und Lattenroste der Firma optimal ergänzen. Die Bezüge der Bettdecken werden zumeist aus einem Baumwoll-Perkal gefertigt und sind sehr robust. Oftmals werden die Decken mit einer bauschigen Klimafaser gefüllt. Die Materialien, die der Hersteller für die Fertigung verwendet, wurden nach Öko-Tex Standard 100 geprüft.
CelinaTex
Die Decken von CelinaTex sind äußerst gemütlich. Befüllt werden sie mit Fasern aus Polyester, mit silikonisierter Hohlfaser und mit Hochbausch. Alle Bezugsstoffe weisen eine optimale Luftzirkulation auf. Sehr hygienisch sind die Decken deshalb, weil sie kochfest sind.
Hanskruchen
Die Besonderheit der Bettwaren von Hanskruchen ist, dass sie komplett in Deutschland hergestellt werden. Selbst die Daunen werden in Deutschland gewonnen und stammen aus artgerechter Tierhaltung eines Lieferanten, der vom Hersteller eigens geprüft wurde. Deshalb wurde Hanskruchen mit der „grünen Feder“ ausgezeichnet, die für ein reines Naturprodukt steht.
häufig gestellte Fragen / FAQ
- Wie groß sollte eine Bettdecke im Idealfall sein? Standardmäßig sollte sie stets 20 Zentimeter größer sein als der eigene Körper.
- Sind Daunen oder Federn der Vorzug für das Füllmaterial zu geben? Dies kommt auf den persönlichen Geschmack an. Während Decken mit Daunenfüllung sehr weich und leicht sind, weisen Daunen-Federn-Mischungen eine deutlich höhere Griffigkeit auf.
- Schwitzt man in Bettdecken mit Kunstfaserfüllung übermäßig? Generell nein, wenn man darauf achtet, dass die Bettdecke gute, atmungsaktive Eigenschaften aufweist. Bei Decken mit Polyesterfüllung und Microfaser-Bezug ist dies gegeben.
- Welche Decken sind optimal für das ganze Jahr geeignet? Ideal sind Vier-Jahreszeiten-Betten, bei denen man die Dicke der Decke je nach Jahreszeit variieren kann. Die volle Kontrolle hat man, vor allem, was die Füllung betrifft, wenn man für jede Jahreszeit separat eine neue Decke erwirbt. Rohseidedecken sind für den Sommer ideal, während Decken mit Baumwollfaser-Füllung sich ideal für Herbst und Frühling eignen. Im Winter greift man auf eine Quickstepp-Decke mit Daunenfüllung zurück.
- Sind Daunendecken auch für Allergiker geeignet? Heutzutage gibt es speziell behandelte Daunen, die problemlos von Allergikern verwendet werden können. Hierbei nisten sich keine Milben im Bett ein.
Fazit
Der Ratgeber hat gezeigt, dass es auf eine ganze Reihe von Faktoren ankommt, die es vor dem Kauf einer Bettdecke zu beachten gibt. Dabei gilt es den optimalen Typ Bettdecke auszuwählen, auf das richtige Füllmaterial zu achten und den Wärmegrad der Decke zu berücksichtigen. Zudem existieren unterschiedliche Steppungen, die sich entscheidend auf die Wärme und Dicke der Decke auswirken können. Allergiker können heute sogar zu Daunendecken greifen, wenn die Daunen entsprechend behandelt wurden.