Waschmaschinen Ratgeber
Übersicht
In den letzten zwanzig Jahren hat sich auf dem Waschmaschinenmarkt einiges verändert. Wer noch ein älteres Gerät in Gebrauch hat, sollte dringend über eine Neuanschaffung nachdenken. Denn der Kauf lohnt sich allein wegen der Einsparung an Energiekosten. Überspitzt formuliert: Nach zehn Jahren hat sich der Anschaffungspreis bereits durch die eingesparten Strom- und Wasserkosten amortisiert. Aber auch im Hinblick auf die verwendete Technik, die Vielfalt der Waschprogramme und die Funktionsausstattung können die aktuellen Waschmaschinen mit vielen Neuheiten aufwarten.
Gerätetyp
Man unterscheidet bei Waschmaschinen zwischen zwei grundsätzlichen Bauformen sowie zwei Nischentypen:
- Frontlader
- Toplader
- Waschtrockner
- Mini-Waschmaschine
Frontlader
Die Frontlader stellen mit annähernd 90 % Marktanteil hierzulande den am weitesten verbreiteten Waschmaschinentyp dar. Die Auswahl an Geräten ist deshalb riesig. Es gibt sie mit allen Ausstattungsfeatures und mit Füllmengen zwischen 3 kg und 15 kg. Wer das weiße Einerlei in der Küche satthat, findet bei einzelnen Herstellern sogar farbige Frontlader.
Das typische Erkennungsmerkmal aller Frontlader ist das Bullauge an der Vorderfront. Die Türöffnung misst normalerweise 27 cm im Durchmesser. Doch der Trend geht inzwischen zu größeren Türen. Modelle mit einem 30 bis 34 cm großem Bullauge haben den Vorzug, dass sie leichter zu befüllen sind.
Die Maschinen sind zudem gedrungen und breiter. Dadurch liegt ihr Schwerpunkt niedriger und sie verfügen über eine bessere Aufhängung der Trommel als Toplader. Die Frontlader produzieren deshalb beim Schleudern weniger Krach.
Außerdem sind sie säulenfähig. Das heißt, man kann beispielsweise einen Trockner obendrauf stellen, wenn man Platz sparen möchte. Dazu benötigt man allerdings einen Verbindungsrahmen, den man im Fachhandel bekommt.
Frontlader haben einige typische Verschleißteile wie die Kohlebürsten, den Keilriemen oder den Faltenbalg. Beim Faltenbalg handelt es sich um die Gummidichtung am Türrahmen. Die Feuchtigkeit und die mechanische Belastung beim Schleudern setzen dem Kunststoff auf Dauer zu. Folge: Das Gummi wird porös und bildet mitunter Risse aus.
Toplader
Toplader fallen deutlich schlanker als Frontlader aus. Sie sind in der Regel nur 40 cm statt 60 cm breit. Deshalb ist dieser Waschmaschinentyp optimal für Küchen und Badezimmer geeignet, die über wenig Platz verfügen. Toplader lassen sich zudem von oben befüllen. Man muss sich also nicht bücken.
Toplader bringen jedoch einige Nachteile mit sich. Zum einen ist ihr Fassungsvermögen beschränkt. Die meisten Modelle haben eine Trommel, die 5,5 oder 6 kg laden kann. Wenige Ausnahmen bieten auch Raum für 6,5 oder 7 kg. Deshalb sind Toplader in erster Linie für Singles oder Paare gedacht.
Zudem schleudern Toplader meist mit einer geringeren Drehzahl als Frontlader. Sie sind weder säulen- noch unterbaufähig, weil man nichts auf den Deckel draufstellen darf. Ansonsten lässt er sich nicht öffnen.
Mini-Waschmaschinen
Camping-Waschmaschinen benutzt man hauptsächlich als praktische Reisewaschmaschine. Die Geräte sind aus Plastik, relativ leicht und kostengünstig. Hin und wieder trifft man sie auch in einem Studentenhaushalt an.
Sie erinnern ein wenig an eine überdimensionierte Salatschleuder. Man verrührt etwas Waschpulver mit warmem Wasser. Die Mini-Waschmaschine dreht die Wäsche mit niedriger Geschwindigkeit eine Viertelstunde durch die Lauge.
Camping-Waschmaschinen erreichen jedoch nicht ansatzweise die Waschleistung und den Komfort von richtigen Maschinen. Zudem kann man nur eine geringe Menge an Wäsche reinigen.
Waschtrockner
Waschtrockner sind hingegen voll funktionstüchtige Waschmaschinen, die zusätzlich mit dem Funktionsumfang eines Kondenstrockners ausgestattet sind. Der Vorteil der Waschtrockner liegt in der Platz- und Geldersparnis: Man erhält zwei Geräte in einem.
Technisch gesehen bilden sie jedoch einen Kompromiss. Daher können sie weder beim Waschen noch beim Trocknen mit einer reinrassigen Waschmaschine bzw. einem Trockner konkurrieren.
Außerdem sollte man berücksichtigen, dass sich das angegebene Fassungsvermögen nur auf die Füllmenge für die Waschmaschine bezieht. In den Trockner passt jeweils nur die Hälfte der Wäsche, was natürlich etwas umständlich ist.
Unterbaufähige Waschmaschinen
Viele Frontlader sind unterbaufähig, aber eben nicht alle. Unterbaufähig bedeutet, dass man den Deckel der Waschmaschine abschrauben kann, wodurch sie kleiner wird. So lässt sie sich gegebenenfalls unter einer Arbeitsplatte in der Küche verstauen.
In den meisten Küchen sind Elektrogroßgeräte und Arbeitsplatten auf Höhe von 85 cm genormt. Ohne Deckel messen die Frontlader zwischen 81,5 und 82 cm und lassen sich selbst unter eine dickere Platte unterschieben. Unter dem Gehäuse sind außerdem verstellbare Füße angebracht, die der Waschmaschine noch in paar zusätzliche Millimeter Spielraum verschaffen.
Falls man den Deckel abschraubt, muss man sich ein Unterbaublech besorgen. Mit dem Blech schließt man das offene Gehäuse und schützt das Innere gegen Nässe und Verunreinigungen.
Waschmaschinen in Sondergrößen
Frontlader messen standardmäßig 60 cm in Breite und Tiefe. In vielen Wohnungen kann dies zu Problemen führen. Entweder nimmt die Maschine in der Breite zu viel Raum ein, sodass man Spüle, Kühlschrank, Herd, Geschirrspüler und Trockner nicht nebeneinander platziert bekommt. Oder im Badezimmer ist keine Wandvertiefung vorhanden, wodurch die Maschine ständig im Weg steht. Darüber hinaus gibt es in manchen Wohnungen Türrahmen, die weniger breit als 60 cm sind.
Die Lösung für solche Probleme sind Waschmaschinen mit Sondergrößen. Der Hersteller Bauknecht hat zum Beispiel eine Modellreihe mit dem Namen »Slim« im Sortiment, deren Geräte extra schmal sind. Beko ist bekannt für Waschmaschinen mit sehr geringer Tiefe.
Doch auch bei anderen Herstellern lohnt ein genauer Blick aufs Datenblatt der jeweiligen Maschinen. Die meisten Firmen führen Modelle mit Maßen, die unterhalb der Norm liegen.
Das Fassungsvermögen
Die Wahl der Trommelgröße hängt in erster Linie von der Größe des Haushalts ab. Für Singles oder Paare reichen Waschmaschinen mit 5 kg und 6 kg Fassungsvermögen. Bei erhöhtem Waschbedarf kann diese Zielgruppe jedoch auch zu 7-kg-Maschinen greifen.
Dies empfiehlt sich zum Beispiel, wenn man viel Sport treibt oder täglich Arbeitskleidung reinigen muss. Größere Waschmaschinen bedeuten in diesem Fall eine Zeitersparnis. Außerdem waschen sie sparsamer, wenn man den Verbrauch pro Kilogramm berechnet.
Waschmaschinen mit 7 kg oder 8 kg Füllmenge sind die klassischen Modelle für 2-4 Personen. Familien mit Kleinkindern haben in der Regel einen größeren Waschberg zu bewältigen und sollten deshalb vorzugsweise zum größeren Modell greifen. Für größere Haushalte ab 6 Personen lohnt sich dann der Kauf von Waschmaschinen mit 9-15 kg Lademenge.
Verbrauchskosten
Der Energieverbrauch der modernen Waschmaschinen hat sich drastisch reduziert. Einige konkrete Zahlen verdeutlichen dies. Heute benötigt ein gutes 7-kg-Gerät gerade noch 40 Liter Wasser pro Waschgang. Vor dreißig Jahren waren es noch 180 Liter, vor zehn Jahren immerhin noch 80 Liter.
Energieeffizienzklasse
Die Energieeffizienzklasse sagt nur etwas über den Stromverbrauch des Geräts aus. Inzwischen müssen Neugeräte laut EU-Verordnung mindestens der Energieeffizienzklasse A+ angehören. Doch die meisten erhältlichen Waschmaschinen qualifizieren sich für die höchste Stufe A+++.
Diese Klassifizierung lässt jedoch nicht zwangsläufig erkennen, wie hoch die realen Verbrauchskosten sind. Zum Beispiel kann der Unterschied zwischen einer A+- und einer A+++-Waschmaschine im 5-kg-Bereich lediglich 20 Kilowattstunden betragen. Gleichzeitig sind unter den 8-kg-Frontladern, die der A+++-Klasse angehören, Schwankungen von bis zu 100 kWh möglich.
Zur Orientierung: Gute 5-kg-Maschinen liegen bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 140-150 kWh pro Jahr. Bei vernünftigen 7-kg-Frontladern ist mit einem Bedarf von 160-170 kWh zu rechnen. Alle Waschmaschinen, die diese Werte unterbieten, sind in puncto Energieeffizienz herausragend gut.
Der Wasserverbrauch
Der Wasserverbrauch bei einer Wassermaschine wird gerne unterschätzt. Dabei fallen die Kosten allenfalls um ein Drittel niedriger aus als der Bedarf für Strom. Oftmals übersieht man bei der Rechnung, dass man neben dem genutzten Trinkwasser auch noch für jeden Liter Abwasser zahlt, den die Maschine produziert.
Die Wasserpreise schwanken in Deutschland sehr stark und unterscheiden sich von Kommune zu Kommune. Der aktuelle Durchschnittspreis für 1.000 Liter Trink- und Abwasser liegt bei knapp 4 Euro. Ob eine Waschmaschine 7.000 oder 12.000 Liter schluckt, macht also in finanzieller Hinsicht durchaus einen Unterschied.
Waschmaschinen mit einem akzeptablen Wasserverbrauch benötigen bei einer Füllmenge von 5 oder 6 kg etwa 30-40 Liter pro Waschgang. Bei 7 oder 8 kg können es zwischen 40 und 50 Liter sein.
Warmwasseranschluss
Alleine 50 % des Stromverbrauchs einer Waschmaschine kommen durch das Aufheizen des Wassers zustande. Wenn man bereits erwärmtes Wasser in den Kreislauf pumpt, spart dies natürlich Energiekosten. Einige Waschmaschinen verfügen deshalb neben dem Kaltwasserzulauf auch noch über einen Warmwasseranschluss.
Diese Technik macht allerdings nur in Häusern Sinn, die zum Beispiel mit einer Solarthermie ausgestattet sind. Das extern zugeleitete Wasser darf aus technischen Gründen maximal 40 °C warm sein. Wenn man eine höhere Waschtemperatur erzielen will, steuert die Waschmaschine die notwendige Heizenergie bei. Umgekehrt reguliert sie im Bedarfsfall die Wassertemperatur herunter, indem sie das zugeleitete Warmwasser mit Kaltwasser mischt.
Schleuderdrehzahl
Vor 20 Jahren schleuderten Waschmaschinen gewöhnlich noch mit 1.000 oder maximal 1.200 Umdrehungen pro Minute. Heutige Geräte erreichen meist Werte zwischen 1.400 und 1.600 Umdrehungen.
Die Wäsche verlässt dadurch die Waschtrommel deutlich trockener. Zum einen verkürzt sich die Trockenzeit. Zum anderen benötigt ein Trockner weniger Energie, da er kürzer läuft. Die höhere Schleuderdrehzahl ergibt also in Haushalten Sinn, die einen Kondens- oder Warmpumpentrockner benutzen.
Die eigentliche Qualität einer Waschmaschine lässt sich jedoch erst an der angegebenen Restfeuchte ablesen. Restfeuchte bedeutet: Wenn sich ein T-Shirt mit einem Liter Wasser vollsaugt und nach dem Schleudern eine Restfeuchte von 58 % besitzt, sind noch 580 Gramm Feuchtigkeit im Hemd enthalten. Bei 44 % sind es nur noch 440 Gramm. Im letzteren Fall muss also nach dem Schleudern 140 Gramm weniger Wasser verdunsten.
Waschmaschinen mit Topwerten erzielen eine Restfeuchte zwischen 41 und 50 Prozent. Gute Maschinen haben 52 oder 53 % zu bieten.
Lautstärke
Wer eine leise Waschmaschine wünscht, sollte sich bei den Geräten mit 7 kg oder 8 kg Füllmenge umschauen. Normale Waschmaschinen erreichen im Waschgang Dezibelwerte zwischen 54 und 59 dB(A), im Schleudergang zwischen 74 und 79 dB(A). In der 7-kg- oder 8-kg-Klasse sind jedoch Maschinen erhältlich, die deutlich leiser sind.
Einige Waschmaschinen sind zudem mit einem speziellen Modus versehen, der sich je nach Modell »extra leise« oder »Silent« nennt. Wenn man diese Taste drückt, dauert der Waschgang zwar länger. Aber die Maschine läuft dafür fast flüsterleise. Dies ist praktisch, wenn man die Waschmaschine nachts betreiben will.
Grundsätzlich sollte man beim Aufstellen darauf achten, dass die Maschine hundertprozentig in der Waage steht. Dazu sind die verstellbaren Füße gedacht. Denn ansonsten kann das Gerät eine Unwucht ausbilden und beginnt zu rumpeln. Außerdem sind Schwingungsdämpfer und Antivibrationsmatten im Handel erhältlich, die den Geräuschpegel zusätzlich senken.
Sicherheit
Neben einer zweckmäßigen Kindersicherung zeichnen sich Waschmaschinen durch verschiedene Schutzsysteme gegen Wasserschäden aus. Folgende Systeme werden verbaut:
- Überlaufschutz
- Aquastop-Ventil
- Aquastop-Schlauch
- Vollwasserschutz
Überlaufschutz und Aquastop
Überlaufschutz und Aquastop-Ventil gehören heutzutage zur Standardausrüstung jedes Neugeräts dazu. Der Überlaufschutz unterbricht die Wasserzufuhr, sobald das Wasserniveau in der Trommel eine bestimmte Sollhöhe überschreitet.
Das Aquastop-Ventil schraubt man zwischen Wasserhahn und Zulaufschlauch ein. Im Innern befindet sich ein Schließmechanismus, der bei Druckabfall im Schlauch automatisch die Wasserzufuhr abriegelt. Denn Grund für den Druckabfall ist in aller Regel ein Leck im Schlauch.
Aquastop-Schlauch
Der Aquastop-Schlauch bietet einen besseren Schutz als das Sicherheitsventil. Zum einen kann das Ventil versagen, wenn es sich um ein kleineres Loch im Schlauch handelt. Zum anderen befindet sich nach wie vor Wasser im Maschinenkreislauf, das durch das Leck austreten kann.
Der Aquastop-Schlauch ist doppelwandig, um dies zu verhindern. Wenn der wasserführende innere Schlauch platzt, verhindert die äußere Ummantelung das Austreten des Wassers.
Vollwasserschutz
Der Vollwasserschutz beinhaltet den umfassendsten Schutz gegen Wasserschäden. Neben einem Aquastop-Schlauch ist die Bodenwanne mit einem Schwimmerschalter bestückt. Wenn sich im Innern des Gehäuses Wasser ansammelt, löst der Schalter einen Alarm aus. Das Sicherheitsventil riegelt den Zulauf ab, während die Maschine gleichzeitig das Wasser aus dem Kreislauf abpumpt.
Der Vollwasserschutz stellt die einzige Schutzform dar, die viele Haftpflichtversicherer akzeptieren, wenn man die Waschmaschine unbeaufsichtigt laufen lässt. Er ist jedoch vor allen Dingen bei den hochwertigeren und teureren Geräten anzutreffen.
Nützliche Funktionen
Heutige Waschmaschinen sind mit einer Vielzahl an Funktionen ausgerüstet. Der Funktionsumfang zählt neben den Waschprogrammen zu den Merkmalen, mittels derer sich die Geräte am ehesten von der Konkurrenz abheben können. Zu den wichtigsten Funktionen, die bei Neugeräten vorhanden sein sollten, zählen:
- Mengenautomatik
- Unwuchtkontrolle
- Startzeitvorwahl
- Schontrommel
Mengenautomatik
Eine Mengenautomatik stellt fest, mit wie viel Wäsche die Trommel befüllt ist. An diesen Wert passt die Maschine ihren Wasserverbrauch und die Laufdauer selbstständig an. Doch die Waschmaschinen unterscheiden sich in der Qualität der verbauten Mengenautomatik.
Die einfachen Geräte verwenden ein mechanisches System. Ein Druckwächter meldet an die Steuerung, wie lange die Maschine benötigt, um ihre Sollhöhe an Wasser zu erreichen. In der Steuerung sind Vergleichswerte hinterlegt, anhand derer die Elektronik die mutmaßliche Wäschemenge schätzt.
Präziser arbeiten Waschmaschinen, die über eine stufenlose Mengenautomatik oder Beladungssensoren in der Trommel verfügen. Sie sind zusätzlich mit einer Schaumerkennung ausgerüstet. Dadurch lässt sich feststellen, wie viel Wasser für den Spülgang notwendig ist. Außerdem zeigen solche Waschmaschinen häufig eine Dosierempfehlung für das Waschmittel im Display an.
Unwuchtkontrolle
Nahezu jede neue Waschmaschine besitzt heutzutage eine Unwuchtkontrolle. Die Systeme unterscheiden sich wenig. Eine Unwuchtkontrolle sorgt dafür, dass sich die Wäsche nicht verknotet.
Wenn sich solch ein Knäuel bildet, kann sich das Gewicht in einem bestimmten Teil der Trommel konzentrieren. Beim Schleudern kommt es dann zur Unwucht, welche die Maschinenlager in Mitleidenschaft ziehen kann. Sobald die Waschmaschine bemerkt, dass solch ein Knäuel entstanden ist, löst sie die Verknotung durch Trommelbewegungen auf. Bleibt das Problem bestehen, reduziert sie die Schleuderzahl.
Startzeitvorwahl
Mithilfe der Startzeitvorwahl lässt sich die Startzeit der Waschmaschine frei wählen. Die Funktion ist sinnvoll, wenn die Maschine in Abwesenheit laufen soll. Dann kann man morgens eine bestimmte Zeit vorgeben und am Feierabend ist die Wäsche rechtzeitig durchgelaufen.
Dank dieser Funktion ist die nasse Wäsche immer frisch, wenn man sie herausholt. Sofern sie ein paar Stunden im klammen Zustand in der Maschine verbleibt, beginnt sie unangenehm zu riechen.
Einige Hersteller bieten statt der Startzeitvorwahl die präzisere Endzeitvorwahl an. Die Maschine berechnet dann automatisch, wann sie starten muss, um pünktlich fertig zu sein. Beide Systeme verfügen zusätzlich über eine Restlaufanzeige, die im Display erscheint.
Vielfältige Waschprogramme
Alle Waschmaschinen sind mit Standardwaschprogrammen für Koch-/Buntwäsche, Pflegeleichtes, Handwäsche/Wolle, Vorwäsche und Spülen ausgerüstet. Zudem lässt sich an vielen Maschinen die Schleuderdrehzahl stufenweise regulieren oder ein Sparprogramm mit niedrigeren Temperaturen hinzuschalten. Darüber hinaus enthalten viele Modelle weitere Extraoptionen.
Textilprogramme
Die meisten Waschmaschinen haben zumindest ein oder zwei Sonderprogramme für bestimmte Textilarten im Angebot. Üblich sind zum Beispiel Schonprogramme für Jeans, Daunen, Kopfkissen, Handtücher, Seide, Dessous, Gardinen, Funktionskleidung, dunkle Wäsche und Mischwäsche (weiße und bunte Wäsche gemischt). Weitere Extras sind Fleckenprogramme oder ein Imprägnierprogramm, mit dem sich die Schutzmembran von Sportkleidung erneuern lässt.
Kurzprogramme
Sehr häufig trifft man heutzutage auch Schnellprogramme an. Angesichts der durchschnittlichen Laufdauer von drei bis vier Stunden für einen normalen Waschgang versprechen die Kurzprogramme einen wirklichen Mehrwert, da sie lediglich zwischen 15 und 40 Minuten brauchen.
Man muss dabei allerdings berücksichtigen, dass die Zulademenge bei Kurzprogrammen begrenzt ist. Maximal sind 3 kg Wäsche möglich. Außerdem kommen sie zur Reinigung von stark verschmutzter Wäsche nicht infrage. Sie sind eher zum Auffrischen von durchgeschwitzter Sportkleidung gedacht.
Hygieneprogramme
Zu den übrigen Ausstattungsmerkmalen zahlreicher Waschmaschinen gehören die sogenannten Hygieneprogramme. Sie richten sich insbesondere an die zunehmende Zahl von Allergiker-Haushalten.
Sie benutzen eine hohe Waschtemperatur von mehr als 60 °C. Darüber hinaus spülen sie die Wäsche gründlicher aus als ein normaler Waschgang. Somit entfernen sie jeden Waschmittelrückstand. Auch Tenside können Hautreizungen verursachen.
Eine Besonderheit bieten die Beko-Waschmaschinen. Neben einem Hygieneprogramm verfügen einige Geräte dieses Herstellers auch über ein Programm zur Entfernung von Tierhaaren.
Knitterschutz
Der Knitterschutz ist ein Feature, das bei Waschmaschinen mit 1.400 oder 1.600 Schleuderumdrehungen sinnvoll ist. Das Programm nennt sich bei vielen Herstellern »Hemden« oder »Bügelleicht«.
Die hohen Schleuderzahlen pressen die Textilfasern stärker zusammen. Empfindliche Textilien wie etwa Hemden zerknittern dabei und das Bügeln dauert entsprechend länger. Das Knitterschutzprogramm reduziert die Schleuderdrehzahl und verhindert diesen Effekt.
Hersteller
Die Zahl der Waschmaschinenhersteller ist sehr groß. Viele tragen noch die Namen deutscher Traditionsmarken. Doch die wenigsten von ihnen fertigen ihre Waschmaschinen tatsächlich noch in Deutschland.
Beko
Der türkische Konzern ist seit etwa 20 Jahren auf dem Weltmarkt präsent und für seine niedrigen Preise bekannt. Die Firma konzentriert sich vor allen Dingen auf die Modelle im 5-kg- und 7-kg-Bereich, nach denen die höchste Nachfrage besteht.
In den letzten fünf Jahren hat der Hersteller spürbar im Hinblick auf Technik und Ausstattung aufgeholt. Viele Geräte schnitten hervorragend in Tests ab oder holten renommierte Auszeichnungen.
Die Beko-Modelle zeichnen sich durch einen sehr niedrigen Energieverbrauch, eine geringere Gerätetiefe und eine gute Programmausstattung aus. Ein Alleinstellungsmerkmal von Beko ist zum Beispiel das Waschprogramm »Pet Hair Removal«, was auf Deutsch so viel wie Tierhaarentfernung bedeutet – das perfekte Programm für Hunde- und Katzenbesitzer.
Bauknecht
Der ehemals deutsche Haushaltsgerätehersteller Bauknecht gehört heute zum amerikanischen Konzern Whirlpool. Das mag der Grund sein, warum Bauknecht sehr viele Toplader im Sortiment hat. Denn in den USA beträgt der Marktanteil dieses Gerätetyps annähernd 50 %.
Bauknecht fertigt mittelpreisige Maschinen, die in Sachen Ausstattung meist auf wesentliche Funktionen reduziert sind. Doch einige Extras wie ein Fleckenprogramm, eine Kaltwäscheoption oder die sogenannte Wolleschaukel sind bei sehr vielen Modellen vorhanden. Außerdem bietet der Hersteller viele Maschinen in Sondergrößen.
AEG
AEG hat ebenfalls nichts mehr mit den einst deutschen Ursprüngen zu tun. Im Prinzip existiert nur noch der Markenname, der in Lizenz an verschiedene Unternehmen vergeben ist. Die Nutzungsrechte des Namens im Bereich Waschmaschinen liegen beim schwedischen Electrolux-Konzern.
AEG fällt insbesondere durch den enorm niedrigen Energieverbrauch seiner Waschmaschinen auf. Speziell die Stromwerte sind sensationell. Zudem hat die Firma ähnlich wie Bauknecht relativ viele Toplader im Angebot.
Bosch und Siemens
Bosch und Siemens haben viele Jahre lang unter dem Dach einer gemeinsamen Holding Haushaltsgeräte produziert. Ende 2014 hat sich Siemens komplett aus diesem Geschäft zurückgezogen.
Der Markenname existiert in diesem Segment nach wie vor, auch wenn sich inzwischen nur noch Bosch darum kümmert. Doch die Modelle von Siemens und Bosch waren bereits zuvor baugleich. Sie unterscheiden sich lediglich durch das Design.
Bosch unterhält in Deutschland noch einen Fertigungsstandort für Waschmaschinen. Entsprechend glänzen die Geräte von Bosch und Siemens vor allen Dingen durch hochwertige Antriebstechnik und Steuerungselektronik.
Miele
Miele markiert bis heute das Spitzensegment im Waschmaschinenbereich. Das westfälische Unternehmen stellt die hochwertigsten und langlebigsten Waschmaschinen her. Viele Innovationen wie die Schontrommel oder der Vollwasserschutz gehen auf diesen Hersteller zurück.
Allerdings hat diese Qualität ihren Preis. Man sollte mit mindestens mit 800 Euro rechnen. Dafür verspricht Miele, dass die Maschinen mindestens 20 Jahre halten. Viele der Miele-Waschmaschinen enthalten alle Funktionen und Waschprogramme, die heute bei Neugeräten verfügbar sind.
Fazit
Vor dem Kauf einer Waschmaschine sollte man zunächst klären, welche Trommelgröße man benötigt und wo man das Gerät aufstellen möchte. Gibt es Platzprobleme, muss man nach Sondergrößen Ausschau halten.
Die nächsten wichtigen Punkte sind Verbrauchskosten, Lautstärke und technische Ausstattung. Erst danach sollte man sich mit dem Programmangebot näher beschäftigen. Denn es ist so: Man kann mit jeder erhältlichen Waschmaschine eine Jeans oder Gardinen waschen. Man muss dazu nur die Bedienungsanleitung studieren und die Tipps des Herstellers befolgen.
Wenn eine Waschmaschine Sonderprogramme für »Jeans« und »Gardinen« anbietet, bedeutet dies eigentlich nur einen erhöhten Bedienungskomfort. Es handelt sich dabei aber nicht um einen wirklichen Mehrwert in technischer Hinsicht.