Wanderschuhe Ratgeber
Übersicht
- 1 Diese Mindestanforderungen müssen Wanderschuhe bieten
- 2 Was bedeutet das Wort „atmungsaktiv“?
- 3 Wanderschuhe lassen sich in Kategorien einteilen
- 4 Die Geschichte der Wanderschuhe
- 5 Wie lassen sich wandern und spazieren gehen voneinander abgrenzen?
- 6 Gutes Material muss sein
- 7 Nützliches Zubehör
- 8 Diese Hersteller gehören zu den führenden Anbietern von Wanderschuhen
- 9 Die häufigsten Materialien für Wanderschuhe
- 10 Eine spezielle Schnürung schützt vor Verletzungen
- 11 Häufige Fragen
- 12 Fazit
Wandern ist gesund und hilft dabei, den Stress des Alltags hinter sich zu lassen. Die Bewegung an der frischen Luft bringt den Kreislauf in Schwung. Alle Muskeln werden gleichermaßen beansprucht und eine Überlastung einzelner Gelenke ist nahezu ausgeschlossen. Wer sich auf diese Weise fit halten möchte, muss aber einige Dinge beachten.
Als Anfänger sollten Sie mit kurzen Wanderungen beginnen. Bauen Sie zunächst Kondition auf und gehen nur Strecken, ohne, oder nur mit geringer Steigung. Kaufen Sie sich auf jeden Fall Schuhe, in denen Sie bequem wandern können. Sonst wird die Freude sehr bald zur Qual.
Diese Mindestanforderungen müssen Wanderschuhe bieten
– dickes Profil und rutschfeste Sohle
– stabile Schnürsenkel
– gepolsterter Schaft
– wenig Gewicht
– sie müssen die Feuchtigkeit nach außen abgeben
Was bedeutet das Wort „atmungsaktiv“?
Sobald sich ein Mensch bewegt, erzeugt er Wärme. Er fängt an zu schwitzen und es bildet sich Feuchtigkeit. Nur etwa 10 Prozent des Schweißes wird über den Atem wieder abgegeben. Die Hauptaufgabe liegt bei dem größten Organ, der Haut. Würde sie vollkommen verhüllt werden, käme es zu einem Hitzestau und der Kollaps wäre die Folge.
Diese Ausführungen gibt es
Wer sportlich aktiv ist, muss also darauf achten, dass der Schweiß möglichst rasch vom Körper weggeführt wird. Das ist bei Wanderschuhen sehr wichtig, da sich sonst durch die Feuchtigkeit Blasen und Wunden bilden. Hersteller bieten atmungsaktive Schuhe in vielen Variationen an.
– nur das Obermaterial ist atmungsaktiv
– die Sohle sorgt für eine Durchlüftung
– der komplette Schuh gibt den Schweiß nach außen ab
Wanderschuhe lassen sich in Kategorien einteilen
Leichte Wanderschuhe eignen sich für kurze Strecken. Die Wege sollten flach sein und nur leichtes Gepäck mitgeführt werden. Sie haben eine dünne Sohle, die flexibel ist und nur wenig Dämpfung hat. Meistens werden sie als Halbschuh angeboten.
Mittelschwere Modelle eignen sich für Tageswanderungen und einer Gepäcklast bis etwa 35 Liter. Mit ihnen lassen sich auch unebene Wege mit gutem Anstieg gehen. Die Sohle ist dick und fest.
Trekkingstiefel zeichnen sich durch eine dicke Zwischensohle aus. Diese sorgt für eine hohe Dämpfung und der Schuh eignet sich daher auch für bergige, unbefestigte Wege. Hier wird der sichere Halt durch eine hohe Schnürung erreicht. Mehrtägige Wanderungen lassen sich damit durchführen und das Gepäck darf ruhig schwerer sein. Ein Trekkingrucksack mit einem Inhalt von etwa 40 bis 70 Litern stellt kein Problem dar.
Schwere Trekkingstiefel sind meistens aus Leder gefertigt und ihre Sohle lässt sich reparieren bzw. ersetzen. Sie können sowohl im Winter als auch im Sommer getragen werden. Der Rucksack sollte das Gewicht von 70 Litern nicht übersteigen. Wer gerne ausgedehnte Wanderungen im Gebirge macht, der kommt mit diesen Wanderschuhen gut zurecht. Sie sind schwerer, als die Modelle der anderen Klassen und ihre Sohlen sind wesentlich dicker. Das liegt auch daran, dass die Dämpfung sehr hoch ist.
Für Profis, oder alle, die es werden wollen, gibt es die Bergstiefel. Der sehr hohe Schaft ist isoliert und die Schnürung extrem fest. An der Ferse lassen sich halb automatische Steigeisen befestigen. Ob im Hochgebirge oder im eisigen Winter, dieser Stiefel kann bei jeder Witterung getragen werden. Die Schuhe lassen sich neu besohlen und die Sohle ist sehr dick.
Die Geschichte der Wanderschuhe
Vor 50 Jahren gab es diesen Begriff noch gar nicht. Erst in den 70er Jahren des letzten Jahrtausends erkannten findige Geschäftsleute, dass sich mit der Produktion des Wanderschuhs eine Marktlücke schließen lässt. Der Grund mag daran liegen, dass vorher viele Menschen den Weg zur Arbeit auf Schusters Rappen zurücklegten. Verständlich, dass sie nicht auch noch in der Freizeit wandern wollten.
Geht der Blick noch weiter zurück, nämlich ins Mittelalter, wurde selbst auf den damals üblichen, langen Pilgerstrecken, kein spezielles Schuhwerk getragen. Die Menschen ließen sich ihre Treter immer wieder von Wanderschustern reparieren. Diese kannten die Wegstrecke der Pilgerer und ließen sich dort in regelmäßigen Abständen nieder.
Wer sich für die Geschichte dieser Schuhe interessiert, der sollte sich eines der zahlreichen Museen anschauen. Hier gibt es Modelle aus alter Zeit zu bestaunen. Es wird ebenfalls gezeigt, wie sich der Beruf des Schusters immer weniger gegen die industrielle Fertigung durchsetzen konnte.
Wie lassen sich wandern und spazieren gehen voneinander abgrenzen?
Niemand, der im gemächlichen Schritt am Rhein spazieren geht, wird behaupten, er würde wandern. Spazieren gehen kann man mit normalem Schuhwerk und muss keine Wanderschuhe anziehen. Wer wandert, der legt ein bestimmtes Tempo vor und nutzt Wege, die nicht für einen Spaziergang geeignet sind. Die Geschwindigkeit richtet sich nach dem Alter und der Kondition des Wanderers. Jeder bestimmt für sich, was er seinem Körper zumuten kann. Bei der Unterscheidung spielt ebenfalls die Entfernung eine Rolle.
Gutes Material muss sein
Wanderschuhe werden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt. Bei der Auswahl ist nur die Vorliebe des Nutzers wichtig. Liebhaber von echtem Leder werden bei der Suche nach dem richtigen Wanderschuh ebenso fündig, wie Wanderer, die künstlich hergestellte Materialien bevorzugen. Die Anforderungen an gute Wanderschuhe sind immer die gleichen. Sie müssen bequem sein und dürfen selbst bei ausgedehnten Wanderungen keine Blasen hervorrufen.
Nützliches Zubehör
Die Pulsuhr ist keineswegs nur ein „moderner Schnickschnack“. Sie wird am Armgelenk getragen und zeigt an, in welchem Bereich sich der Puls bewegt. Die Kontrolle ist enorm wichtig. Beim Wandern achtet kaum jemand auf die Anzahl der Herzschläge. Leichter Schwindel wird ignoriert und die Folge ist, dass der Wanderer plötzlich zusammenbricht.
Zweckmäßige Strümpfe verhindern den Hitzestau
Die Atmungsaktivität des Schuhs reicht nicht aus, um sich gegen stauende Feuchtigkeit zu schützen. Auch die Strümpfe müssen dementsprechend ausgewählt werden. Dass sie richtig passen und keine Druckstellen verursachen können, ist das Wichtigste. Zudem sollten sie an den Zehen, der Ferse und dem Ballen eine zusätzliche Verstärkung haben.
Baumwolle eignet sich nicht. Sie hält den Schweiß am Fuß und ein langer Marsch hätte fatale Folgen. Schurwolle bietet mehr Komfort. Sie leitet die Feuchtigkeit nach außen und hält den Fuß außerdem warm. Spezielle Socken aus synthetischen Fasern sind auf die Wanderschuhe abgestimmt und atmungsaktiv. Sie halten den Fuß trocken und sind pflegeleicht.
Der Kompass hat nicht ausgedient
Auch wenn mittlerweile das GPS-Gerät beim Wandern eingesetzt wird. Es gibt immer noch Menschen, die mit Karte und Kompass unterwegs sind. Im Internet kann man sehr genaue Anleitungen nachlesen, die den Umgang mit den modernen Geräten bestens erklären. In guten Wanderkarten sind nicht nur die Wege eingezeichnet. Auch der Bewuchs und die Steigungen lassen sich ablesen.
Mit moderner Technik unterwegs
Dank der vielen Satelliten ist die Orientierung auch per GPS möglich. Sie können sich eine Uhr zulegen, die speziell zu diesem Zweck aufgerüstet wurde. Dann gibt es die Option fürs Smartphone oder ein spezielles Satellitennavigationsgerät. Vor einer ausgedehnten Wanderung sollte sich jeder mit der Handhabung der Produkte vertraut machen.
Diese Hersteller gehören zu den führenden Anbietern von Wanderschuhen
Das Unternehmen Meindl hat seinen Sitz in Deutschland und hier werden alle Schuhe produziert. Technisch immer auf dem neuesten Stand und modisch, das zeichnet diese Wanderschuhe aus. Ob aus echtem Leder oder hochwertigem Gore Tex. Meindl geht mit seinen Produkte auf die Wünsche der Kunden ein.
Der Name Jack Wolfskin ist allen bekannt, die sich in ihrer Freizeit gerne und häufig im Freien bewegen. Auch dieser Firmensitz befindet sich in Deutschland. Hier werden Wanderschuhe hergestellt, die allen Ansprüchen der Nutzer gerecht werden.
Als Hans Wagner im Jahr 1921 die Firma Hanwag gründete, unterschied er sich schon damals von der Konkurrenz. Er beherrschte das Zwienähen, welches bis heute bei der Fertigung von Hanwag Schuhen angewendet wird. Die Technik des Zwienähens wurde von den Inuit entwickelt und zeichnet gute Schuhe aus. Dazu wird ein breiter Lederstreifen zwischen Schaft und Sohle genäht. Die Naht ist also sichtbar und die Schuhe sind äußerst robust und strapazierfähig.
Die Firma Dachstein hat ihren Sitz in Österreich und stellt seit 1925 unter diesem Namen ihre Produkte her. Kunden können sich hier sowohl Bergsteigerschuhe für den Profi als auch moderne Wanderschuhe für die tägliche Route kaufen. Funktionalität und Innovationen zählen bei den Verantwortlichen zu den wichtigen Faktoren bei der Herstellung.
Die häufigsten Materialien für Wanderschuhe
Gore-Tex ist eine hauchdünne Schicht aus Polytetrafluoroethylen, auch bekannt als Teflon. Diese Membran hält den Fuß dauerhaft trocken. Nässe von außen kann nicht eindringen und Schweiß wird nach außen transportiert. Die Gefahr, dass Blasen die Freude an der Aktivität verderben, ist dabei äußerst gering. Wanderschuhe aus diesem Material sind sowohl im Sommer als auch bei tiefen Temperaturen ein guter Begleiter. Sie haben ebenfalls den Vorteil, dass sie ein geringes Gewicht haben. Die Reinigung gestaltet sich problemlos.
Wanderschuhe aus Leder gehören zu den Klassikern. Sie zeichnen sich durch ein angenehmes Fußklima aus. Ihre Wasserdichtigkeit hängt von der Qualität des Leders und von der Pflege ab. Sie müssen immer wieder eingefettet werden, damit das Material nicht porös oder brüchig wird.
Immer mehr Hersteller greifen bei der Herstellung auf Kunstleder zurück. Das mag für Menschen, die nur wenige Tage im Jahr wandern möchten, eine preiswerte Alternative sein. Die Zirkulation der Feuchtigkeit ist hier kaum gegeben und Blasen oder scheuernde Wunden sind die Folge.
Eine spezielle Schnürung schützt vor Verletzungen
Etwa eine halbe Stunde vor der Wanderung die Schuhe anziehen und verschnüren. Während dieser Zeit durch kontinuierliches Hin- und Hergehen dafür sorgen, dass die Blutzirkulation in Gang kommt. Der Fuß wird dicker und der Schuh drückt. Jetzt muss der Wanderschuh noch einmal neu geschnürt werden.
Die Lasche muss immer in der Mitte liegen. Wird nicht darauf geachtet und verrutscht sie zur Seite, dann sind schmerzende Druckstellen die Folge. Das gilt auch für die Stelle, an der der Knoten sitzt. Gerade auf Strecken, die bergauf gehen, kann ein hochgebundener Knoten sehr schmerzhaft werden. Das liegt daran, dass der Fuß daran gehindert wird, sich richtig abzurollen.
Häufige Fragen
Welches Material eignet sich am besten?
Das hängt ausschließlich von den eigenen Vorlieben ab. Leder ist sehr robust. Wer bei der Kleidung Wert auf natürliche Rohstoffe legt, wird sich Lederschuhe kaufen. Das Material Gore-Tex ist ebenfalls sehr beliebt. Das liegt an dem geringen Eigengewicht und der Pflegeleichtigkeit. Beide Stoffe bieten einen sehr guten Luftaustausch und sind für Vielwanderer bestens geeignet.
Wie erkenne ich einen guten Wanderschuh?
Probieren Sie die Schuhe immer mehrmals an. Also zu unterschiedlichen Tageszeiten. Schauen Sie, ob die Schnürung fest und sicher ist. Der Schuh muss sich den Bewegungen des Fußes anpassen, also das natürliche Abrollen gewährleisten. Achten Sie darauf, dass er nicht zu schwer ist oder bereits bei der Anprobe drückt.
Gibt es Wanderschuhe für Kinder?
Ja, die gibt es und das ist sehr wichtig. Selbst die Tatsache, dass Kinderfüße schnell wachsen und die Schuhe nur für eine Saison passen, darf kein Grund für den Kauf billiger Schuhe sein. Möchten Sie mit Ihrem Nachwuchs wandern, dann verderben Sie die Freude daran nicht durch unzweckmäßiges Schuhwerk.
Wo sollte ich Wanderschuhe kaufen?
Keine Frage, auch der Händler vor Ort wird gute Schuhe im Angebot haben. Allerdings ist es eher mühsam, wenn Sie diesen mehrmals am Tag aufsuchen, um die Anprobe durchzuführen. Bestellen Sie sich die Wanderschuhe aber im Internet, können Sie diese so oft anziehen, wie es Ihnen gefällt. Erst danach wissen Sie, ob das Produkt richtig passt und Ihren Wünschen entspricht.
Wie pflege ich die Wanderschuhe am besten?
Echtes Leder benötigt mehr Aufwand an Pflege als Kunstfasern. Lederschuhe müssen regelmäßig eingefettet und sollten nicht an der Heizung getrocknet werden. Hier ist die alte Methode mit Zeitungspapier immer noch am besten. Schuhe aus Gore-Tex sind pflegeleichter. Sie können nass abgewaschen und an der Heizung getrocknet werden.
Fazit
Unsere Füße tragen uns ein Leben lang und verdienen es, gut gepflegt zu werden. Dazu gehört, dass sie optimal bekleidet sind. Schweißfüße entstehen nur dann, wenn die Feuchtigkeit eingeschlossen ist, der Fuß nicht atmen kann. Druckstellen, die unweigerlich zu Blasen oder größeren Verletzungen führen, werden durch unpassendes Schuhwerk hervorgerufen. Wer schon beim Kauf auf gute Qualität und Passform achtet, wird mit Sicherheit sehr lange Freude an seinen Wanderschuhen haben.
Kaufen Sie preiswert, aber niemals billig. Das gilt sowohl für die Schuhe von Erwachsenen als auch für die der Kinder. Die Umgebung kann noch so schön sein. Blasen und blutende Wunden machen diese Schönheit zunichte. Achten Sie darauf, dass die Produkte atmungsaktiv sind. Überlegen Sie bereits vor dem Kauf, ob Sie sich im Bergsteigen üben, oder mit der ganzen Familie wandern möchten. Dementsprechend fällt dann auch Ihre Wahl für den richtigen Schuh aus.