Staubsauger Ratgeber
Übersicht
- 1 Die geschichtliche Entwicklung des Staubsaugers
- 2 Wie funktioniert ein Staubsauger?
- 3 Beutelstaubsauger
- 4 Beutellose Staubsauger
- 5 Der Multizyklonstaubsauger
- 6 Staubsauger mit Wasserfilter
- 7 Die Bauarten von Staubsaugern
- 8 Wie bewertet man das Leistungsvermögen eines Staubsaugers?
- 9 Die Begrenzung der Leistungsaufnahme durch die EU
- 10 Indikatoren für Staubsauger
- 11 Bekannte Hersteller von Staubsaugern
- 12 Nach welchen Kriterien sollte man den Staubsauger auswählen?
- 13 Fazit
Der Staubsauger gehört zu den elektrischen Geräten, die sich in beinahe jedem Haushalt finden. Sie erfüllen dort wichtige Aufgaben im Bereich der Sauberkeit und der Hygiene.
Spezielle Bedeutung finden Staubsauger dann, wenn ein Bewohner besonders empfindlich gegen Staub oder beispielsweise Tierhaare ist. In einem solchen Fall müssen auch besondere Anforderungen an die Leistungen und die Ausführung des Staubsaugers gestellt werden.
Doch gerade im Bereich der Bauart, Funktionsweise und Leistung gibt es bei Staubsaugern deutliche Unterschiede. Diese Ratgeber soll Ihnen dabei helfen, den richtigen Staubsauger für Ihren Bedarf zu finden. Wir zeigen Ihnen Wichtiges in Bezug auf den Aufbau und die Wirkungsweise. Und nicht zuletzt, weisen wir auf die Punkte hin, die Sie beim Kauf eines Staubsaugers unbedingt beachten sollten.
Die geschichtliche Entwicklung des Staubsaugers
Der Staubsauger, in den Grundzügen wie wir ihn heute kennen, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den USA erfunden. Zu der Zeit wurde die Pumpe zum Einsaugen der Luft noch per Hand betrieben.
Etwa um das Jahr 1912 kam der Staubsauger auch nach Deutschland. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war der Besitz eines Staubsaugers nur reichen Menschen möglich – er hatte den Stellenwert eines Luxusartikels. Nach und nach wurden die Geräte jedoch erschwinglicher und heute ist der Staubsauger aus keinem Haushalt mehr wegzudenken.
Wie funktioniert ein Staubsauger?
Im Grundsatz verfügen alle Staubsauger über das gleiche Funktionsprinzip. Ein Motor erzeugt für ein Gebläse eine Unterdruck. Bei dem Gebläse handelt es sich entweder um einen einstufigen oder um einen zweistufigen Radialverdichter.
Staub und anderer Schmutz werden über ein Saugrohr in das Gehäuseinnere gezogen. Der Sog wird durch das Gebläse erzeugt. Die eingesaugte Luft wird im Innern des Staubsaugers von den Verunreinigungen getrennt und strömt anschließend durch den Motor. Dabei funktioniert die Luft wie eine Kühlung.
Die Verunreinigungen werden entweder in einem Beutel aufgefangen oder beutellos gelagert. Hiermit sind zugleich die beiden großen Arten von Staubsaugern genannt:
- Beutelstaubsauger
- beutellose Staubsauger
Beutelstaubsauger
Bei einem Staubsauger mit Beutel wird der mit Staub und anderem Schmutz verunreinigte Luftstrom direkt in einen Beutel geleitet. Der Beutel dient nicht nur der Sammlung des Schmutzes. Er filtert zugleich die durchströmende Luft. Bei den Beuteln unterscheidet man je nach Material in:
- Beutel aus Papierfilter
- Beutel aus Vliesstoff
Die Besonderheiten beim Beutelstaubsauger
Ob man einen Beutelstaubsauger oder einen beutellosen Staubsauger bevorzugt, ist letztendlich Geschmacksache. Der Beutelstaubsauger ist sicher die hygienischere Variante. Jedoch müssen bei diesem Staubsaugertyp die zusätzlichen Kosten für neue Beutel berücksichtigt werden.
Ein beutelloser Staubsauger hat solche zusätzlichen Kosten nicht. Dafür kann beim Entleeren eine Staubentwicklung auftreten, die für allergische Menschen zum Problem werden können. Außerdem müssen die Staubbehälter gereinigt werden, was einen erhöhten Aufwand nach sich zieht.
Beutellose Staubsauger
Die Funktionsweise von beutellosen Staubsaugern weicht geringfügig von Beutelstaubsaugern ab. Im Luftstrom wird ein zusätzlicher Wirbel erzeugt, der die Staubteile und anderen Verschmutzungen nach außen drückt, wo sie dann abgeschieden und aufgefangen werden.
Die Vorteile von beutellosen Staubsaugern gegenüber Beutelstaubsaugern sind neben der Einsparung von Kosten für den Beutel, weniger unangenehme Gerüche (die meist durch den Beutel bedingt sind) und weniger erforderliche Filter. Aus dem letztgenannten Grund wird die Saugkraft bei einem beutellosen Staubsauger auch nach längerer Nutzung nicht kleiner.
Die Arten von beutellosen Staubsaugern
Bei den beutellosen Staubsaugern unterscheidet man grundsätzlich drei Arten:
- Einfachzyklonstaubsauger
- Multizyklonstaubsauger
- Staubsauger mit Wasserfilter
Der Einfachzyklonstaubsauger
Beim Einfachzyklonstaubsauger wird ein Luftwirbel erzeugt. Durch die entstehende Fliehkraft wird der Staub und der Schmutz nach außen geschleudert und in einem Behälter gesammelt.
Besonders für gröberen Schmutz funktioniert dieser beutellose Staubsauger sehr gut. Problematischer wird es jedoch bei Feinstaub. Hier muss ein zusätzlicher Filter eingebaut werden, um auch diesen Staub aufzufangen. Dieser Filter neigt dazu, sich zuzusetzen. Um die Saugkraft aufrechtzuhalten, muss der Feinstaubfilter öfter gereinigt werden.
Der Multizyklonstaubsauger
Ähnlich wie bei einem Einfachzyklonstaubsauger wird der eingesaugte Luftstrom durch einen Wirbel zum rotieren gebracht. Gröbere Schmutz- und Staubteilchen setzen sich zu diesem Zeitpunkt bereits ab. Im Unterschied zum Einfachzyklonstaubsauger wird nun jedoch eine zweite Stufe der Reinigung nachgeschaltet.
Kleine Zyklone sorgen in dieser Stufe dafür, dass auch die feineren Staubteilchen abgeschieden werden. Erreicht wird dies dadurch, dass die Zyklone kleiner sind und eine höhere Rotationsgeschwindigkeit erzielen.
Insgesamt gilt der Grundsatz: Je mehr zusätzliche Zyklone eingesetzt werden, umso kleiner sind die Teilchen, die abgeschieden werden. Damit entfällt auch der Einsatz eines zusätzlichen Filters. In der Folge kann bei einem Multizyklonstaubsauger kein Verlust der Saugkraft eintreten.
Staubsauger mit Wasserfilter
Das Wasser im Innern eines Staubsaugers mit Wasserfilter bindet den Schmutz und den Staub im Wasser. Diese Art der Aufnahme ist effektiver. Es entfallen zudem weitere Filter, sodass ein Saugkraftverlust hier nicht auftritt. Im Vergleich zu anderen Staubsaugern können Staubsauger mit Wasserfilter auch feuchten bzw. nassen Schmutz aufsaugen.
Der Nachteil: Das Wasserbad mit dem aufgenommenen Schmutz muss nach jedem Einsatz gewechselt werden. Es besteht andernfalls die Gefahr der Bildung von Schimmel.
Die Bauarten von Staubsaugern
Neben der Art der Schmutzaufnahme können Staubsauger auch nach ihrer Bauart unterschieden werden. Die Einteilung lautet wie folgt:
- Bodenstaubsauger
- Handstaubsauger mit der weiteren Unterteilung in Rüsselstaubsauger und Stabstaubsauger
- Industriesauger
- Kesselsauger
- Laubsauger
- Tischsauger
- Staubsaugerroboter
- Zentralstaubsauger
Der Bodenstaubsauger
Der Bodenstaubsauger ist in der Bundesrepublik Deutschland das gängigste Modell. Bei dieser Bauart befinden sich der Motor, der Filter, ggf. der Beutel und das Gebläse in einem Gerät, das auf Rädern oder auf Rollen auf dem Boden geführt wird. Mit einem Schlauch wird das Gerät mit dem Saugrohr verbunden.
Der Rüsselstaubsaugere
Der Rüsselstaubsauger ist eine Unterart des Handstaubsaugers. Er zeichnet sich durch einen Gerätekorpus aus, in dem der Motor, das Gebläse, der Filter und der Beutel enthalten sind. Direkt an diesem Gerät ist das Saugrohr befestigt. Am oberen Ende des Korpus befindet sich der Handgriff.
Der Stabstaubsauger
Auch der Stabstaubsauger gehört zu der Familie der Handstaubsauger. Er besteht aus einem Gehäuse, das eine längliche Form aufweist. In diesem Korpus sind wiederum der Motor, der Filter, der Beutel und das Gebläse untergebracht.
Der Gerätekorpus geht unmittelbar in die Ansaugöffnung über. Diese Bauart verfügt daher weder über ein Saugrohr noch über einen Schlauch. Der Griff befindet sich an der Oberseite.
Der Industriesauger
Der Industriestaubsauger ähnelt in seiner Bauart dem Bodenstaubsauger – nur ist die Dimension in allen Bereichen größer. Dieser Sauger wird überwiegend in Werkstätten oder bei der Reinigung von größeren Räumen und Gebäuden eingesetzt.
Der Kesselsauger
Häufig werden für den Kesselsauger auch die Begriffe Nass- und Trockensauger oder Allessauger verwendet. Daraus lässt sich bereits folgern, dass sie sowohl Nass- als auch Trockenschmutz aufnehmen können. Die Schmutzabscheidung wird durch einen sogenannten Fliehkraftabscheider noch unterstützt. Kesselsauger werden häufig gewerblich eingesetzt – auch ihr Aufbau ähnelt dem des Bodenstaubsaugers.
Der Laubsauger
Ein Laubsauger wird, wie der Name andeutet, vorwiegend im Außenbereich verwendet. Er wird häufig von einem Verbrennungsmotor angetrieben, damit seine Bewegungsfreiheit nicht durch ein Kabel eingeschränkt wird. Der Nutzer trägt den Laubsauger in der Regel auf dem Rücken und hat auf diese Weise beide Hände frei.
Der Tischsauger
Etwas kleiner und häufig batteriebetrieben ist der Tischsauger. Hier findet man auch oft die Bezeichnung Akkusauger. Das fehlende Kabel führt beim Tischsauger zu mehr Bewegungsfreiheit; die Sauger sind in der Regel jedoch nicht so leistungsstark wie andere Staubsauger.
Der Staubsaugerroboter
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts gibt es den automatischen Staubsauger – den Staubsaugerroboter. Der Roboter hat die Gestalt eines Diskus. Mit Hilfe von Sensoren bewegt sich dieser Staubsaugertyp selbstständig über den Boden und nimmt so den Staub und anderen Schmutz auf, ohne das er geführt werden muss.
Staubsaugerroboter werden mit Akkus betrieben; moderne Systeme fahren den Roboter zur Ladestation, wenn die Arbeit erledigt ist oder der Akkuzustand dies erfordert.
Der Zentralstaubsauger
Bei einem Zentralstaubsauger handelt es sich um ein Modell, bei dem die Saugeinheit fest – also stationär – installiert ist. Sehr oft befindet sich die Station in einer Garage oder im Keller des Hauses. Von dort aus ist über das gesamte Haus ein Rohrsystem verlegt. An dieses kann über einen Schlauch das Saugrohr angeschlossen werden. Die angesaugte Luft wird später nach außen abgegeben. Man findet diese Bauart recht häufig in Skandinavien.
Wie bewertet man das Leistungsvermögen eines Staubsaugers?
In den Angaben der Hersteller findet sich zumeist nur ein Wert über die Leistungsaufnahme des Saugers in Watt. Doch mit dieser Angabe alleine lässt sich die Effektivität des Saugers nicht ausreichend bewerten.
Aussagekräftiger ist die Angabe zur Saugkraft. Sie bemisst sich nach der maximalen Differenz von dem Druck, den das Gebläse erzeugen kann, zum Umgebungsluftdruck. Ein guter Staubsauger erreicht dabei einen Wert von etwa 25 kPa.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist der Schallleistungspegel, der Aufschluss darüber gibt, wie laut ein Staubsauger im Betrieb ist.
Die Begrenzung der Leistungsaufnahme durch die EU
Zum Schutz der Umwelt regulierte die EU die maximale Leistungsaufnahme von Staubsaugern. So dürfen ab dem September 2014 nur noch Staubsauger verkauft werden, die eine maximale Leistungsaufnahme von 1.600 Watt haben. Drei Jahre später darf dieser Wert nur noch 900 Watt betragen.
Indikatoren für Staubsauger
Folgende Werte geben Aufschluss über die Leistungsfähigkeit bzw. Qualität eines Staubsaugers und sollten vor dem Kauf berücksichtigt werden:
- Energieeffizienzklasse A-G
- Jährlicher Stromverbrauch in kWh
- Schallleistungspegel in dB
- Staubemissionsklasse A-G
- Teppichreinigungsklasse A-G
- Hartbodenreinigungsklasse A-G
Bekannte Hersteller von Staubsaugern
Einige der bekanntesten Produzenten von Staubsaugern und deren Zubehör sind:
- Dyson – Vereinigtes Königreich
- Kärcher – Deutschland
- Vorwerk – Deutschland
- Hoover – Vereinigtes Königreich
- Electrolux – Schweden
Dyson
Dyson ist ein weltweit tätiges Technologieunternehmen mit dem Fokus auf Staubsauger. Alle Produkte dieses Konzerns beruhen auf dem Prinzip des Fliehkraftabscheiders. Dyson war der erste Hersteller, der sich dieser Bauart verschrieb. Nach eigenen Angaben wurde Dyson zur beliebtesten Staubsaugermarke in Deutschland gewählt.
Dyson Staubsauger sind Multizyklonsauger wie zum Beispiel der Dyson DC 33c. Dieser Bodenstaubsauger erhielt durchweg sehr gute Testnoten und in den Kategorien Energieeffizienzklasse, Hartbodenreinigungsklasse und Staubemissionsklasse jeweils den Höchstwert A.
Kärcher
Kärcher ist ein Unternehmen, das seinen Stammsitz im Bundesland Baden-Württemberg hat. Es gilt als einer der Weltmarktführer im Bereich Reinigung. Das umgangssprachliche kärchern hat bereits Einzug in die deutsche Sprache gehalten. Kärcher gilt als Spezialist für Nass- und Trockensauger.
Mit dem DS 5.800 und dem DS 6.000 bietet Kärcher auch Beispiele für Staubsauger mit Wasserfiltertechnologie an. Gerade für Allergiker sorgt die zu 99,9 % gereinigte Abluft für eine wahre Wohltat.
Vorwerk
Vorwerk ist ein weltweit bekannter Hersteller für Haushaltsgeräte. Das Familienunternehmen aus Wuppertal ist vor allem für seine Staubsauger bekannt geworden. Der Geschäftsbereich des Konzerns, der sich mit den Staubsaugern beschäftigt trägt die Bezeichnung Kobold und ist der umsatzstärkste im Unternehmen.
Mit dem Vorwerk Kobold VR 200 bietet Vorwerk u.a. auch einen Staubsauger-Roboter an. Gesteuert wird der VR 200 über eine Laser-Raumnavigation.
Hoover
Hoover ist ein britisches Unternehmen für Elektrogroßgeräte und insbesondere Staubsauger. Für den gesamten englischsprachigen Raum steht die Bezeichnung Hoover als Markenname generalisierend für Staubsauger.
Der Hoover PU71 ist ein Bürstsauger mit Beutel. In den Kategorien Energieeffizienzklasse, Teppichreinigungsklasse und Hartbodenreinigungsklasse erzielt das Gerät jeweils die Bestnote A.
Electrolux
Electrolux ist ein schwedischer Konzern, unter dessen Oberherrschaft zahlreiche einzelne Unternehmen bzw. Marken unter anderem auch hochwertige Staubsauger herstellen.
Zum Beispiel gehört dazu der AEG ECO Li 23, ein Akku-Handstaubsauger. Zu den Features dieses Geräts gehören ein intelligentes Ladesystem, ein Energiemanagement und die beiden Leistungsstufen des Power-Akkus.
Nach welchen Kriterien sollte man den Staubsauger auswählen?
Vor dem Kauf lohnt es sich, einige Aspekte zu bedenken, damit man sich nicht heillos im Dschungel der Angebote verliert und am Ende ein Produkt erwirbt, das einem am Ende wenig Nutzen bringt.
Zunächst sollte entschieden werden, ob es ein Staubsauger mit oder ohne Beutel werden soll. Die Vor- und Nachteile beider Saugerarten haben wir oben näher erläutert.
In einem zweiten Schritt sollte man sich für eine Bauart entscheiden, zum Beispiel dem Bodenstaubsauger. Im Anschluss kommen Kriterien wie Preis, Energieeffizienzklasse und Reinigungswirkung auf dem bevorzugt zu saugenden Untergrund in Betracht.
Fazit
Der Staubsauger gehört zu den Elektrogeräten, die man in beinahe jedem Haushalt antreffen kann. Wer sich ein neues Gerät zulegen möchte, steht häufig vor der Qual der Wahl, denn das Angebot ist zahlreich. Dabei lassen sich schnell Unterschiede feststellen, die letztlich zu einer guten Kaufentscheidung führen können.
Staubsauger unterscheiden sich nach der Art der Aufbewahrung des aufgenommenen Schmutzes sowie in ihrer Bauweise. Sie werden zudem nach Indikatoren wie Energieeffizienzklasse bewertet. Wer sich vor dem Kauf nach diesen Kriterien richtet, sollte das optimale Gerät für seinen Bedarf finden.