Kaffeevollautomaten Ratgeber
Übersicht
Kaffeevollautomaten sind praktische Allrounder, die auf Knopfdruck die verschiedensten Kaffeearten wie Espresso, Cappuccino oder Latte macchiato liefern. Im direkten Vergleich mit einer herkömmlichen Kaffeemaschine hat der Vollautomat viel mehr zu anzubieten. Dies beginnt bei der Vielzahl an Funktionen und reicht bis zu einem qualitativ besseren Kaffeearoma.
Doch die schiere Menge der im Handel erhältlichen Kaffeevollautomaten macht die Wahl aus Sicht des Verbrauchers schwierig. Dieser Ratgeber hilft dabei, die wirklich wichtigen Kriterien für die Kaufentscheidung nicht aus den Augen zu verlieren.
Geschichte des Kaffeevollautomaten
Bei Kaffeevollautomaten denkt man spontan an Espresso und bei Espresso zwangsläufig an Italien. Doch die Erfindung der praktischen Küchenhelfer ist nicht italienischen Ursprungs. Sie liegt auch noch gar nicht so lange zurück.
Für den Kaffeevollautomaten standen die zahlreichen Selbstbedienungsautomaten Paten, die in den 1950er und 1960er Jahren schwer in Mode kamen. Damals versuchte man mit diesen schrankgroßen Geräten Getränke, Süßigkeiten, Suppen und Strumpfhosen an den Kunden zu bringen. Der einzige dauerhafte Verkaufsschlager waren die frisch zubereiteten Kaffeegetränke.
So gelang es 1964 in Berlin erstmals, einen solchen Münzapparat mit einer automatischen Kaffeemühle auszustatten. Statt Instantkaffee konnten die Menschen nun tatsächlich früh aufgebrühten Kaffee genießen. Doch es sollte noch bis in die 1980er dauern, bis sich daraus ein kompaktes Gerät entwickelte, das unseren heutigen Vorstellungen von einem Kaffeevollautomaten entspricht.
Einem Schweizer Ingenieur namens Arthur Schmed war es nämlich gelungen, das Espresso-Brühverfahren in den Apparat zu integrieren. Die Firma Solis stellte das Produkt schließlich 1985 auf einer Messe als Weltneuheit vor.
Funktionsweise eines Kaffeevollautomaten
Nomen est omen: Der Kaffeevollautomat verspricht, den kompletten Prozess der Kaffeeherstellung vollautomatisch zu übernehmen, und hält sich an sein Versprechen. Ein Knopfdruck reicht, um einen komplexen Brühvorgang in Gang zu setzen.
Alle Vollautomaten verfügen über ein eigenes Mahlwerk, das die Kaffeebohnen vor jedem Brühvorgang frisch mahlt. Der Mahlgrad lässt sich je nach gewünschter Kaffeeart verstellen. Die Mühle besorgt sich die notwendigen Bohnen aus einem Vorratsbehälter und füllt einen Siebträger mit dem Kaffeemehl.
Heißes Wasser berührt nur kurz den Kaffee
Anschließend nimmt die Brühgruppe den Betrieb auf. Sie pumpt Wasser aus einem Tank, erhitzt die Flüssigkeit innerhalb von 20-30 Sekunden auf knapp 90 °C und presst sie anschließend mit hohem Druck durch das Kaffeesieb. Das heiße Wasser darf bei diesem Vorgang nur wenige Sekunden mit dem Kaffeemehl in Kontakt kommen.
Dieses Verfahren setzt mehr ätherische Aromen und Öl im Kaffee frei als das herkömmliche Brühen von Filterkaffee. Durch die Kürze der Brühdauer lösen sich jedoch weniger Koffein, Bitterstoffe und Gerbsäure, die dem Kaffee einen bitteren Beigeschmack verleihen und für den Magen unverträglicher sind.
Automatische Entfernung des Kaffeetresters
Zum Schluss landet köstlicher Espresso oder Kaffee portionsgerecht in einer Tasse unter dem Auslauf. Der Kaffeevollautomat befördert die zermahlenen und aufgebrühten Rückstände des Kaffeemehls in einen Auffangbehälter und reinigt den Siebträger. Der nächste Brühvorgang kann beginnen.
Unterschiede zu anderen Geräten
Ein Kaffeevollautomat hat wenig mit einer handelsüblichen Kaffeemaschine gemeinsam. Zwar sind inzwischen auch Kaffeemaschinen erhältlich, die mit höherem Pumpendruck und eingebautem Mahlwerk arbeiten. Diese Geräte stellen jedoch Ausnahmen dar. Außerdem erreichen sie nie die Qualität eines Kaffeevollautomaten und es mangelt ihnen obendrein an dessen Ausstattungsreichtum.
Kaffeemaschinen haben anderweitige Vorteile. Sie sind wesentlicher billiger und können innerhalb kurzer Zeit große Mengen Kaffee produzieren. Dies ist mit einem Vollautomaten umständlicher zu bewerkstelligen.
Kapselmaschinen sind die eigentliche Konkurrenz
Die eigentlichen Konkurrenten des Kaffeevollautomaten sind halb automatische Siebträgermaschinen sowie Pads- und Kapselmaschinen. Die Siebträgermaschinen bedeuten jedoch erhöhten Arbeitsaufwand.
Kapselmaschinen sind zwar durchschnittlich günstiger als Kaffeevollautomaten, lassen dafür wesentliche Funktionen vermissen. Dazu zählt in erster Linie, dass sie den Kaffee nicht aus frisch gemahlenen Bohnen herstellen. Sie bringen den zusätzlichen Nachteil mit sich, auf Dauer weitaus höhere Verbrauchskosten nach sich zu ziehen. Jede Tasse Kaffee, die man mit einer Pads- oder Kapselmaschine brüht, kostet zwischen 15 und 30 Cent.
Basisausstattung
Es gibt einige Ausstattungsmerkmale, die an jedem Kaffeevollautomaten vorhanden sind. Die Geräte unterscheiden sich allerdings in den Details dieser Ausstattung. Als Kaufinteressent sollte man diesen Faktoren besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn sie entscheiden darüber, ob der jeweilige Kaffeevollautomat die persönlichen Erwartungen erfüllen kann oder eher nicht geeignet ist.
Zur Basisausstattung von Kaffeevollautomaten gehören:
- Mahlwerk
- Wasserpumpe
- Milchaufschäumer
- Tassenwärmer
- höhenverstellbarer Kaffeeauslauf
- Wasserfilter
Vorab sollte man jedoch folgende Geräteeigenschaften überprüfen:
- Platzbedarf
- Fassungsvermögen
- Stromverbrauch
Platzbedarf
Bevor man sich für einen Kaffeevollautomaten entscheidet, sollte man sich zunächst Gedanken machen, wo man das Gerät aufstellen will. In manchen Küchen ist das Platzangebot von vorneherein beschränkt. Wenn dies der Fall sein sollte, kann man sich bei der Suche auf Vollautomaten konzentrieren, die größenmäßig infrage kommen.
Dabei sollte man bedenken, dass man später idealerweise von allen Seiten Zugriff auf den Kaffeevollautomaten hat. Denn man muss häufiger den Bohnenbehälter, den Wassertank und eventuell den Milchbehälter auffüllen. Dazu kommen regelmäßige Reinigungsarbeiten. Es vereinfacht die Bedienung, wenn man dazu nicht jedes Mal die Maschine aus einer Nische hervorziehen muss.
Fassungsvermögen
Die Größe des Bohnenbehälters und Wassertanks sollten sich nach dem Verwendungszweck richten. Ist der Vollautomat als Büromaschine gedacht? Leben viele Kaffeetrinker im Haushalt? Dann sollte man zu Geräten mit höherer Speicherkapazität greifen.
Ansonsten reichen für den Privatgebrauch auch kleinere Tanks und Behälter aus. Ein größeres Fassungsvermögen mag im ersten Moment komfortabel klingen. Doch sowohl Kaffeebohnen als auch Wasser zählen zu den Lebensmitteln. Sie sollten nicht tagelang mehr oder weniger ungeschützt vor sich hingammeln, sondern stets möglichst frisch sein.
Ideal wäre also, wenn man die Behälter einmal täglich mit frischer Ware befüllen und das Füllgut im Laufe des Tages komplett verzehren würde. Das mag sich für den einen oder anderen nach zu viel Arbeit anhören, doch das Prinzip ist klar: Bei einem Kaffeevollautomaten kann manchmal weniger mehr sein.
Stromverbrauch
Wenn man Kaffeevollautomaten tagsüber im Dauerbetrieb laufen lässt, geht dies ordentlich ins Geld. Für alle Elektrogeräte gilt die Faustregel: Erzeugt man mit einer Maschine Wärme, verbraucht dies jede Menge Strom. Beim Kaffeevollautomaten verhält es sich nicht anders. Die Heizstäbe benötigen 1-2 Kilowatt Strom pro Stunde.
Deshalb sollte man vor dem Kauf einen Blick auf den durchschnittlichen Stromverbrauch des Geräts werfen. Sehr praktisch ist zum Beispiel eine automatische Ausschaltfunktion, wenn man den Automaten mehrere Minuten nicht benutzt hat.
Doch Vorsicht: Auch der Stand-by-Modus ist nicht kostenlos. Selbst im ausgeschalteten Zustand verbraucht zumindest das Display Strom. Über das Jahr gesehen läppert sich dieser Verbrauch schnell zu einem erklecklichen Betrag.
Mahlwerk
Das Mahlwerk zerstückelt zunächst grob die Bohnen, führt die zerteilten Bohnen dann in engere Bereiche und zerkleinert das Pulver dort bis zur gewünschten Konsistenz. Viele Neugeräte sind mit einem veränderbaren Mahlgrad ausgestattet.
Pulvermehl für normalen Kaffee, wie man ihn aus der Kaffeemaschine kennt, ist weitaus gröber als etwa Espressopulver. Mit dem feinen Espressopulver lässt sich im Siebträger eine höhere Dichte an Kaffeemehl erreichen.
Das verdichtete Pulver bietet dem heißen Wasser, das sich durch das Sieb drückt, mehr Angriffsfläche. Entsprechend intensiver fällt das Aroma aus. Dadurch schmeckt ein Espresso deutlich stärker als normaler Kaffee.
Die meisten Kaffeeautomaten benutzen Scheiben- oder Kegelmahlwerke. Die Mühlen bestehen entweder aus Edelstahl oder Keramik. Die Experten streiten darüber, welches der Mahlwerke qualitativ besser ist.
Für Normalverbraucher sind die Unterschiede nur schwer herauszuschmecken. Man sollte sich lediglich merken, dass ein Mahlwerk mit Messern einem Scheiben- oder Kegelmahlwerk klar unterlegen ist. Solche Messer können die Bohnen niemals so fein zerteilen, wie es beim Espressopulver zwingend Voraussetzung ist.
Wasserpumpe
Ohne Druck kommt kein guter Espresso zustande. Aus diesem Grund spielt bei einem Kaffeevollautomaten die Qualität der vorhandenen Wasserpumpe eine besonders wichtige Rolle.
Die Hersteller werben gerne damit, dass ihre Pumpen einen Druck von 15 bar erzeugen. Doch dabei handelt es sich um den maximalen Pumpendruck, der beim Brühen praktisch nie zum Einsatz kommt. Der tatsächlich notwendige Druck liegt in der Regel zwischen 7,5 und 9 bar. Entscheidend ist, dass die Maschine im Siebträger einen Druck erzeugt, der möglichst nahe an den Wert 9 bar heranreicht.
Denn erst bei ausreichendem Druck bildet sich die sogenannte Crema aus. Die Crema sieht nicht nur hübsch aus, sondern übernimmt in der Kaffeeherstellung eine wichtige Funktion. In diesem cremigen Teil des Kaffees bleiben die Aromen eingeschlossen, solange die Flüssigkeit heiß ist. Qualitativ gute Kaffeevollautomaten kann man daran erkennen, dass der Espresso vergleichsweise lange cremig bleibt. Entsprechend lange behält der Kaffee oder Espresso sein Aroma.
Milchaufschäumer
Jeder Kaffeevollautomat ist mit einer Vorrichtung ausgerüstet, mit deren Hilfe sich Milchschaum für Cappuccino und Latte macchiato erzeugen lässt. Die Modelle unterscheiden sich allerdings im Leistungsspektrum und Bedienungskomfort des Milchaufschäumers.
Einfache Modelle besitzen lediglich eine Dampfdüse, mit der man die Milch in einem Kännchen erhitzen und aufschäumen kann. Mit anderen Worten: Dieser Vorgang läuft nicht wirklich automatisch ab.
Die besseren Geräte verfügen über einen Behälter, in den man Milch einfüllen kann. Die Maschine übernimmt den Rest der Arbeit und produziert fertigen Milchschaum. Die Hersteller bezeichnen dieses Feature auch als Cappuccinatore. Der Cappuccinatore saugt die Milch mittels eines Schlauchs an und leitet sie durch eine Wirbelkammer, die mit heißem Dampf gefüllt ist.
Bei einigen Modellen lässt sich die Konsistenz des Schaums dem persönlichen Geschmack anpassen. Ebenso praktisch ist es, wenn sich der Milchbehälter leicht entnehmen lässt. Denn so kann man die Milch über Nacht im Kühlschrank aufbewahren, ohne dass sie schlecht wird.
Die Kaffeevollautomaten mit Cappuccinatore unterscheiden sich zudem darin, ob man die Tasse verschieben muss oder Kaffee- und Milchschaumauslauf direkt nebeneinander angebracht sind. Letztere Alternative ist natürlich weitaus komfortabler und spart effektiv Zeit.
Tassenwärmer
Kalte Tassen und heißer Espresso vertragen sich nicht wirklich. Deshalb sollte man die Tassen anwärmen, bevor man den Kaffee hineingibt. Alle Kaffeevollautomaten verfügen standardmäßig über einen Tassenwärmer. Die Frage ist nur, ob es sich dabei um einen passiven oder aktiven Tassenwärmer handelt.
Passive Tassenwärmer nutzen die Restwärme, welche die Maschine beim Brühvorgang erzeugt. Beim Energietransfer geht allerdings viel Wärme verloren. Wesentlich effektiver arbeiten aktive Tassenwärmer, die mit einem eigenen Heizelement ausgestattet sind.
Allerdings verbraucht dieses Ausstattungsteil verhältnismäßig viel Strom. Man kann alternativ überlegen, ob man die Tasse nicht kurz unter einen heißen Wasserstrahl hält. Selbst wenn dadurch ein elektrischer Durchlauferhitzer anspringt, dauert der Vorgang wesentlich kürzer und verbraucht folglich weniger Strom.
Höhenverstellbarer Kaffeeauslauf
Der Vorteil eines Kaffeevollautomaten liegt unter anderem in der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Kaffeearten begründet. Man kann sich vom kleinen Espresso bis zum großen Kaffeepott alle Sorten brühen. Doch um die unterschiedlichen Tassen befüllen zu können, sollte der Kaffeeauslauf in der Höhe verstellbar sein.
Denn ansonsten hat man das Problem, dass entweder größere Tassen nicht darunter passen oder der Kaffee aus großer Höhe in die kleine Espressotasse fällt. Dabei können Kaffeespritzer entstehen, sie sowohl den Kaffeevollautomaten als auch die Küche verschmutzen.
Wasserfilter
Kalkablagerungen zählen zu den Problemzonen aller Kaffeevollautomaten. Selbst in Gegenden mit weichem Trinkwasser entsteht durch das Erhitzen des Wassers immer etwas Kalk. Doch in Gemeinden mit hartem Wasser entwickelt sich das Kalkproblem zur wahren Katastrophe.
Deshalb sind die Hersteller zunehmend dazu übergegangen, in ihre Kaffeevollautomaten Wasserfilter einzubauen. In der Regel verwenden sie dafür Filterkartuschen, die man etwa alle 3-4 Monate erneuern muss. Neben Kalk können die Systeme auch andere Schwebstoffe aus dem Wasser herausfiltern.
Wasserfilter sind auch im Hinblick auf den Geschmack des Kaffees von Bedeutung. Denn klares, gefiltertes Wasser erzeugt ein spürbar besseres Aroma.
Zwischen den verwendeten Filtersystemen bestehen aber mitunter gravierende Unterschiede. Manche Filter halten nur grobe Partikel zurück. Andere entfernen auch Kupfer, Blei, Chlor und Aluminium aus dem Wasser.
Zusätzliche Ausstattung
Mit diesen Funktionen ist längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Hersteller tüfteln ständig an weiteren Extras, mit denen sich ihre Modelle von der Konkurrenz abheben. Zu diesen Extras zählen zum Beispiel:
- digitales Display
- herausnehmbare Brühgruppe
- zwei Kaffeesorten
Digitales Display
Der Trend geht eindeutig zu großen beleuchteten LCD-Displays, die folgende Details anzeigen:
- aktueller Status
- Menüführung
- Wartungsaufgaben
Der wichtigste Vorteil eines digitalen Displays: Die Maschine weist darauf hin, wenn man den Wassertank nachfüllen muss, den Bohnenbehälter aufzufüllen hat, ein automatisches Reinigungsprogramm laufen lassen sollte oder die Entkalkung starten sollte.
Angelehnt an die Touchscreens von Smartphones findet man immer häufiger eine ähnliche Bedienung an Kaffeevollautomaten vor. Die Menüsteuerung ist in der Folge deutlich intuitiver als eine reine Tastensteuerung. Doch die wichtigsten Funktionen wie zum Beispiel die gewünschte Kaffeeart sollten stets über eine einzige Taste erreichbar sein. Sonst kann die Bedienung recht schnell nerven.
Herausnehmbare Brühgruppe
Ein Kaffeevollautomat ist wartungs- und reinigungsintensiv. Dies hat nicht nur hygienische Gründe. Zum einen leidet die Qualität des Kaffees unter verschmutzten und verkalkten Leitungen. Zum anderen kann die Maschine bereits nach einigen Monaten den Dienst quittieren, wenn man sie nicht regelmäßig einer Reinigung unterzieht.
Viele Kaffeevollautomaten sind deshalb bereits mit automatischen Reinigungs- und Entkalkungsprogrammen versehen. Es ist dennoch wünschenswert, wenn man wichtige Bauteile wie etwa die Brühgruppe manuell entfernen und einer Grundreinigung unterziehen kann.
Zwei Kaffeesorten
Die Möglichkeit, zwei Kaffeesorten im Kaffeevollautomaten vorrätig zu halten, gibt es beispielsweise bei den Geräten des Herstellers Melitta. Der sogenannte Bypass-Dosierer lässt sich dann übers Menü ansprechen.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass nur einer der Behälter auch mit einer Kaffeemühle ausgerüstet ist. In das andere Gefäß füllt man bereits gemahlenes Kaffeepulver hinein. Deshalb macht dieses Feature nur bedingt Sinn.
Schließlich soll der Kaffee aus geschmacklichen Gründen möglichst frisch gemahlen sein. Man könnte den Behälter mit Mahlwerk mit teuren Kaffeebohnen für besondere Anlässe befüllen und das andere Behältnis mit günstigem gemahlenen Espresso für den Alltagsgebrauch.
Programme
Kaffeevollautomaten sind mit zahlreichen Programmen ausgerüstet, die einen größeren Nutzen und mehr Komfort versprechen. Dazu zählen beispielsweise folgende Programme:
- Vormahlfunktion
- Vorbrühfunktion
- Anpassbare Kaffeedosierung
Vormahlfunktion
Die Vormahlfunktion ist sinnvoll, wenn man den Kaffeevollautomaten nicht alleine benutzt. Denn während man den ersten Kaffee brüht, kann man die zweite Portion bereits vormahlen lassen. Diese Funktion spart Zeit. Der Vollautomat kann die nächste Tasse direkt im Anschluss an die erste aufbrühen.
Vorbrühfunktion
Die Vorbrühfunktion holt mehr Aroma aus den frisch gemahlenen Kaffeebohnen heraus. Die Maschine feuchtet das Kaffeemehl bereits an, bevor die Wasserpumpe das heiße Wasser hindurchpresst. Der Vorbrühvorgang dauert nur eine Sekunde. Diese Funktion ist nicht wirklich notwendig, sondern rechnet sich eher für Feinschmecker, die den perfekten Espresso erwarten.
Anpassbare Kaffeedosierung
Die Kaffeevollautomaten verändern abhängig von der Wahl der Kaffeeart die Pulverdichte. Doch einige Modelle erlauben es zudem, bei jeder Kaffeeart die Stärke den individuellen Bedürfnissen anzupassen. Meistens sind Einstellungen von mild bis sehr stark möglich.
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Deshalb handelt es sich bei dieser Ausstattung sicherlich um eine nützliche Funktion.
Hersteller
Inzwischen haben sich viele namhafte Hersteller wie Saeco, DeLonghi, Jura oder Philips auf dem Markt etablieren können. Auffällig ist die Dominanz italienischer und Schweizer Firmen.
DeLonghi
Der italienische Hersteller DeLonghi ist als Unternehmen bereits seit 1902 in der Kaffeebranche tätig. Von dieser langen Erfahrung profitieren die heutigen Kaffeevollautomaten. Die Geräte bieten eine optimale Brühtemperatur sowie eine erstklassige Milchaufschäumung, die einen löffelfesten Schaum liefert, der jeden Latte macchiato in ein Gedicht verwandelt.
Überraschenderweise ist diese gute Qualität bereits zu einem günstigen Preis erhältlich. Viele Kaffeevollautomaten von DeLonghi bewegen sich im Preissegment zwischen 250 und 400 Euro. Allerdings produziert das Unternehmen auch Topmodelle für die Oberklasse, die dann mit netten Features wie der Erzeugung von Trinkschokolade und vielen anderen Funktionen aufwarten können.
Saeco
Saeco stammt ebenfalls aus Italien, ist aber inzwischen eine Tochter des niederländischen Konzerns Philips. Deshalb findet man diese Kaffeevollautomaten mittlerweile häufig unter dem Markennamen Philips-Saeco im Händlersortiment.
Saeco konzentriert sich auf die günstigen Einsteigermodelle mit abgespecktem Funktionsumfang. Die Firma legt aber viel Wert auf ein möglichst perfektes Kaffeearoma und eine ausgeprägte Crema.
Jura
Der Schweizer Hersteller Jura vertraut auf das gegenteilige Prinzip. Jura produziert sehr hochwertige, aber auch hochpreisige Kaffeevollautomaten. Das Unternehmen fokussiert sich auf zahlungskräftige Privathaushalte oder gewerbliche Kunden wie etwa Büros.
Die Jura-Maschinen bestechen mit erstklassigem Design. Sie sind zudem auffällig kompakt für einen Kaffeevollautomaten. Doch stecken sie voller ausgereifter Technik und bieten meist einen riesigen Funktionsumfang, durch die sich der höhere Preis durchaus rechtfertigt.
AEG
Das einstmals deutsche Unternehmen AEG gehört mittlerweile dem schwedischen Giganten Electrolux an. AEG hat sich auf dem schwer umkämpften Markt der Kaffeevollautomaten mit zahlreichen technischen Neuerungen seinen Platz gesichert. Die Marke produziert unter anderem enorm günstige Einsteigermodelle, die schon für knapp über 100 Euro erhältlich sind, aber auch hochwertige Maschinen jenseits der 1.000 Euro.
Fazit
Für die gelungene Espressozubereitung muss ein Kaffeevollautomat bestimmte Rahmenbedingungen exakt einhalten. Der Apparat muss das sehr fein gemahlene Kaffeepulver mit 9 bar Druck durch den Siebträger pressen und das Wasser auf eine Temperatur zwischen 89-95 °C erhitzen. Der gesamte Vorgang darf nicht länger als 25 Sekunden dauern.
Wenn der Kaffeevollautomat diese Bedingungen erfüllt, lohnt sich grundsätzlich schon einmal die Anschaffung. Danach kann man in Ruhe die vorhandenen Funktionen und Programme unter die Lupe nehmen und hinterfragen, ob sie dem eigenen Bedarf entsprechen. Natürlich spielen dann für die Kaufentscheidung auch noch Faktoren wie Preis, Größe und Design eine Rolle.